Farbenfrohe Fische, dekorative Wasserpflanzen sowie Garnelen und Schnecken bieten auch in kleinen Aquarien vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten. „Kleine Aquarien erfreuen sich zunehmender Beliebtheit. Der Nachbau einer Miniatur-Unterwasserwelt zieht viele Aquarienliebhaber an“, erläutert Jonas Liebhauser, Fachreferent für Heimtiere beim Bundesverband für fachgerechten Natur-, Tier- und Artenschutz e.V. (BNA).
Die kleinsten Aquarien werden als Nanoaquarien bezeichnet. Der Begriff „nano“ stammt aus dem Griechischen und bedeutet „sehr klein“. Diese Becken haben oft eine Kantenlänge von 30 bis 50 Zentimetern und ein Fassungsvermögen von weniger als 54 Litern.
Rechtliche Rahmenbedingungen für Kleinaquarien
In Deutschland gelten für die dauerhafte Haltung von Zierfischen 54 Liter als Mindestvolumen, wie das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) festgelegt hat. Dies entspricht den Standardmaßen von 60 x 30 x 30 Zentimetern. Daher eignen sich kleinere Nanoaquarien nur für Wasserpflanzen oder die Haltung von kleinen wirbellosen Tieren, wie Garnelen.
Pflege von Kleinaquarien
Bei der Pflege von kleinen Aquarien ist es wichtig, die Wasserwerte regelmäßig zu überprüfen, da diese schneller schwanken können als in größeren Becken. Achte darauf, die Tiere nur maßvoll zu füttern, ohne dass sie hungern, und wechsle wöchentlich etwa 30 bis 50 Prozent des Wassers. Dabei sollten auch Mulm und abgestorbene Pflanzenreste entfernt werden. Die Filtertechnik muss ebenfalls regelmäßig kontrolliert und gereinigt werden.
Gestaltung des Aquariums
Die Einrichtung eines Aquariums sollte sich an den Bedürfnissen der Tiere orientieren. Ein geeigneter Bodengrund – wie Sand oder feiner Kies – ist entscheidend und kann im Fachhandel bezogen werden. Bei der Auswahl der Wasserpflanzen sind pflegeleichte Arten wie Wasserpest, Javamoos und Javafarn empfehlenswert. Achte darauf, dass diese Arten nicht auf der Unionsliste invasiver gebietsfremder Arten stehen.
Das sogenannte Hardscape, bestehend aus Wurzeln und Steinen, trägt zur Strukturierung des Beckens bei und schafft Rückzugsmöglichkeiten für die Tiere. Vor der Verwendung sollten Wurzeln einige Tage in Wasser eingeweicht werden, um unerwünschte Huminstoffe zu entfernen.
Fischbesatz in Kleinaquarien
Wichtig ist, einen Überbesatz zu vermeiden. Faustregeln aus dem Internet können helfen, die richtige Anzahl von Fischen abzuschätzen. In der Regel sind zwei bis drei Arten pro Aquarium optimal. Beliebte Arten für kleine Aquarien sind:
- Lebendgebärende Zahnkarpfen: Guppys, Platys und Endler Guppys sind ideale Kandidaten, da sie nicht zu groß werden. Halte sie in Gruppen von acht bis zehn Tieren.
- Bärblinge und Zwergbarben: Diese kleinen, friedlichen Fische wie Smaragdbärblinge und Perlhuhnbärblinge fühlen sich in Gruppen wohl.
- Salmler: Arten wie der Neonsalmler sind ebenfalls gut für kleine Aquarien geeignet. Halte mindestens zehn Tiere für eine lebendige Gruppenatmosphäre.
- Panzerwelse: Kleinbleibende Panzerwelse wie der Panda-Panzerwels sind perfekte Bodenbewohner und sollten in Gruppen von sechs bis zehn gehalten werden.
- Garnelen und Schnecken: Bunte Garnelen wie die Red Cherry Garnele sind nicht nur attraktiv, sondern auch nützlich zur Algenbekämpfung. Schnecken, wie die Rennschnecke, helfen ebenfalls bei der Pflege des Aquariums.
Für weitere Informationen und detaillierte Hinweise zu Aquarienbesatz und Pflege verweisen wir auf die originale Quelle des IVH (Industrieverband Heimtier) und BNA: Hier klicken