Fast jeder von uns hat es schon einmal getan: einen Guppy vermehrt. Doch wie sieht es bei einem professionellen Züchter aus?
Um neue Farbschläge zu erhalten, kreuzt der Züchter verschiedene Tiere verschiedener Farben miteinander. Aus den Nachkommen wählt er diejenigen aus, die dem Endergebnis am nächsten kommen und vermehrt sie weiter. Erst, wenn er die gewünschte Farbe erhalten hat, geht es an die Körperform: dann werden nur noch Tiere weitervermehrt, die die idealen Maße eines Guppys aufweisen. Unser Foto zeigt eine Gruppe Nachkommen, von denen viele Tiere zwar eine ansehnliche Größe und runde Bäuche haben, jedoch farblos sind. Aus diesen wird der Züchter nur diejenigen auswählen, die ein kräftiges Orange zeigen. Die Vermehrung für den Verkauf sieht folgendermaßen aus: Die Elterntiere werden in einem Rundstrombecken gehalten. Durch die kreisende Strömung werden Kot und Futterreste in die Mitte des Beckens gespült, von der sie automatisch abgesaugt werden. An der Oberfläche ist ein Korb mit groben Maschen und Büscheln von Plastikstreifen befestigt. Dieser dient den Jungtieren, die nach der Geburt schon sehr vital sind, als Schutz. Um nicht von den Alttieren gefressen zu werden, verstecken sie sich zwischen den Plastikstreifen und finden so den Weg in das sichere Innere des Korbes. Dieser wird mehrmals täglich abgefischt. Die Jungtiere werden gezählt und in einen eigenen Tank umgesetzt, in dem sie aufwachsen können. Zu jeder neuen Woche wird ein neuer Tank besetzt, sodass Alter und Größe von Reihe zu Reihe steigt. Ist die Verkaufsgröße erreicht, werden die Tiere aus dem jeweiligen Tank abverkauft, sodass dieser für neue Jungfische vorbereitet werden kann.