Checkliste und Entscheidungshilfe vor der Anschaffung eines Terrariums
Die Terraristik ist ein faszinierendes Hobby. Sie bietet die Möglichkeit, exotische Tiere in einer sehr genau der Natur nachempfundenen Umgebung beobachten zu können. Bevor es losgeht, gibt es jedoch einige Aspekte zu bedenken:
Haben Sie genügend Platz für ein Terrarium?
Je nach gepflegter Tierart fällt das Becken unter Umständen größer aus als geplant. So soll etwa ein Terrarium für die in Deutschland sehr beliebten Bartagamen mindestens 1,5 Meter lang und 80 cm breit sein, um den Tieren den nötigen Platz zu bieten.
Haben Sie sich Gedanken gemacht, welches Tier zu Ihnen passt?
Die Welt der Terrarientiere ist sehr vielfältig. Gepflegt werden können Schlangen, Echsen, Schildkröten sowie Amphibien wie Frösche oder Salamander. Auch wirbellose Tiere wie (Vogel-) Spinnen, Skorpione und Tausendfüßler haben ihre begeisterten Anhänger. Welches Tier Sie für sich aussuchen, hängt zum einen natürlich von Ihren alltäglichen Gegebenheiten ab, doch nicht zuletzt auch von Ihren persönlichen Vorlieben. Die Terraristik hat faszinierende Tiere zu bieten. Nehmen Sie sich Zeit, sich zu informieren, und das passende Tier für Sie auszuwählen.
Wissen Sie wie das Becken eingerichtet werden soll?
Man unterscheidet u.a. zwischen Tropen-, Subtropen- oder Wüstenterrarien. Dementsprechend unterscheidet sich der optische Eindruck – von üppigem Grün bis hin zur Felsenlandschaft. Hilfe zur Einrichtungsart gibt Ihr Zoofachhändler. Fragen Sie vorab lieber ausführlich nach, was die gewünschte Tierart benötigt.
Haben Sie einen passenden Ort für das Terrarium?
Einerseits ist ein Terrarium ein schöner Blickfang für Wohnbereiche, andererseits sollten die Tiere in einem ruhigen Raum ohne Fernseher und laute Musik untergebracht sein. Dort fühlen sich die Tiere wohler und lassen sich besser beobachten.
Können Sie die Bedürfnisse der gewählten Tiere erfüllen?
Aufgrund der großen Vielfalt gilt es, sich sehr genau über die gewählten Tiere zu erkundigen. So ist Schlange keinesfalls gleich Schlange und auch Schildkröten haben je nach Art sehr unterschiedliche Ansprüche an ihre Haltung, Pflege und Fütterung. Auch die technischen Einrichtungen sind je nach Tierart unterschiedlich, was Licht, Luftfeuchtigkeit und Temperatur betrifft. Möglicherweise muss ein Wasserteil für ausgiebige Bäder eingeplant werden? Halten die Tiere etwa eine mehrmonatige Winterruhe – und wie kann diese gewährleistet werden? Hier finden sie im Zoofachhandel mit Terraristikabteilung fachkundige Beratung und geeignete Lektüre, die Sie sich vor der Anschaffung eines oder mehrerer Tiere unbedingt zu Gemüte führen sollten.
Können Sie mit Futtertieren umgehen?
Es gibt sowohl Pflanzenfresser als auch Fleischfresser unter den Terrarientieren. Überlegen Sie sich gut, ob sie etwa eine Schlange regelmäßig mit (Baby-)Mäusen oder Ratten füttern möchten. Oder könnten Sie Insekten wie Grillen oder Heimchen verfüttern? In der Regel erhalten sie Futter und Futtertiere sowie die entsprechende Beratung dazu im Zoofachhandel mit Terraristikabteilung.
Sind alle Familienmitglieder einverstanden mit der Anschaffung eines Terrariums?
Gerade Schlangen oder Spinnen polarisieren – man liebt sie oder man ekelt sich. Das könnte einigen Familienmitgliedern so gehen. Daher sollten die Pläne im großen Kreis abgestimmt werden. Teilweise werden die Tiere sehr groß und/oder sehr alt. All das muss allen Beteiligten vor der Anschaffung solcher Tiere klar sein.
Reicht Ihnen das Beobachten der Tiere aus?
Das Beobachten der Verhaltensweisen von Terrarientieren ist sehr spannend. Ihnen sollte aber bewusst sein, dass die meisten Tiere nicht angefasst werden können oder wollen. Auch wenn es immer wieder Berichte über solche Tiere gibt, die sich herumtragen lassen: die Tiere genießen es, sich in ihrer natürlichen Umgebung aufzuhalten. Es handelt sich, auch bei Bartagamen oder Schildkröten, keineswegs um Kuscheltiere.
Gibt es eine Urlaubsbetreuung für die Tiere?
Terrarien sind in der Regel nicht leicht zu transportieren. Daher empfiehlt es sich, eine Person zu kennen, die in Ihrer Abwesenheit die Tiere in Ihrer Wohnung versorgen kann.
Haben Sie die Kosten und den Zeitaufwand für das Terrarium und seinen Betrieb kalkuliert?
Je nach Größe des Beckens und nach den klimatischen Anforderungen der Tiere sowie nach der erforderlichen Beleuchtungsintensität fallen einmalige sowie auch regelmäßig wiederkehrende Kosten für ein Terrarium an. Auch die Zeit für die Pflege der Tiere will eingeplant sein. Tägliche Kontrollen und je nach Tierart der tägliche Wechsel von Wasser und Futter sind auf jeden Fall erforderlich, ebenso wie regelmäßige Reinigungen und technische Wartungen.
Wissen Sie, wo Sie das gewünschte Tier erwerben können?
Grundsätzlich können Sie in jedem Zoofachhandel mit Terraristikabteilung Tiere erwerben , wenn Sie dort ein gutes Gefühl haben. Wenn Sie einen privaten Züchter kennen und hier ein gutes Gefühl haben, ist das auch eine Möglichkeit, Tiere zu erwerben. Unbedingt meiden sollten Sie sog. “Terraristik-Börsen”. Hier findet in der Regel keine qualifizierte Beratung statt und oftmals werden die Tiere unter schlechten Bedingungen gehalten.
Haben Sie sich über Artenschutz und die Richtlinien in der Terraristik informiert?
Einige Terrarientiere unterliegen dem Artenschutz. Lassen Sie sich spätestens beim Kauf beraten, ob Sie ein Tier bei der Behörde anmelden müssen, ob Sie spezielle Papiere für das Tier benötigen o.ä. Viele Tiere gibt es inzwischen als Nachzuchten. Sie wurden nicht der freien Natur entnommen. Ihr Zoofachhändler berät Sie zur Herkunft Ihrer Tiere.
Kennen Sie einen Tierarzt, der sich mit Terrarientieren auskennt?
Immer mehr Tierärzte behandeln auch Terrarientiere. Für den Notfall sollten Sie immer die Kontaktdaten eines Tierarztes haben, an den Sie sich im Falle eines Falles wenden können. Eine Liste qualifizierter Tierärzte finden Sie zum Beispiel unter: www.agark.de
Sind Sie gut vorbereitet?
Wenn Sie die oben genannten Fragen positiv beantworten können, steht der Anschaffung eines Terrariums nicht mehr viel im Wege. Wichtig ist eine gute Vorbereitung: erwerben Sie das Terrarium, die Einrichtungsgegenstände und das technische Zubehör und lassen Sie das Becken schonmal “laufen” – so sehen Sie, ob Temperatur und Klima für die Tiere optimal eingestellt sind. Und dann kann es losgehen!
Quelle: my-pet
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