Oliver Knott ist ein professioneller Aquascaper, er bietet also das Einrichten von Aquarien als Dienstleistung an. Seine ungewöhnlichen Layouts sorgen stets für große Aufmerksamkeit. Wir haben ihn zu seinem Beruf und natürlich zu seinem Hobby befragt:
Oli, seit wann betreibst du Aquascaping und wie kamst du dazu dein Hobby beruflich auszuüben?
Ich arbeite seit 2001 als selbstständiger Aquascaper und Dienstleister. Zuvor hatte ich über 13 Jahre im Zoofachhandel gearbeitet. Inklusive einer Ausbildung zum gelernten Einzelhandelskaufmann im Zoofachhandel, die ich 1988 begonnen hatte. Schon während meiner Lehre waren es die Aquarien, die es mir angetan hatten. Ich begeisterte mich immer mehr für dieses Thema, so dass ich den Schritt in die Selbsständigkeit nicht ganz ohne Erfahrung wagen konnte, was ich bis heute nicht bereut habe.
Wie hast du dir Anfangs deine Fähigkeiten dafür angeeignet?
Learning by doing ! Da ich beruflich immer mit “Aquarien” Tag für Tag beschäftigt war, konnte ich mir die Fähigkeiten selber beibringen. Anstoß war sicherlich das erste Buch von Takashi Amano, was 1994 ins Deutsche übersetzt wurde. Dort wurden Aquarien gezeigt, die revolutionär waren – die ersten Naturaquarien und die Vorreiter für die heutigen Aquascaping Aquarien.
Woher nimmst du deine Inspiration?
Das ist sehr vielschichtig: von Naturbeisspielen bis hin zu Hollywood-Blockbuster (z.Bsp. “Der Hobbit”). Wichtig ist eigentlich nur seine Augen offen zu halten und nicht zu engstirnig durch die Welt zu gehen. Aus dem Grund halte ich mich nur sehr beschränkt an Regeln, so kann ich mich selber immer wieder motivieren.
Welches ist dein Lieblingslayout?
Das ist schwierig…es sind einfach zu viele 😉 Vom Pflanzenwuchs immer noch das beim AGA Contest 2004 in Washington preisgekrönte Scape. Dort hatte ich das Glück als einer der Ersten überhaupt die Hemianthus callitrichoides “Cuba” zu benutzen neben ein paar anderen interessanten Pflanzen, die neu waren, wie die Cuba Ludwigie.
Was schätzt du: Wie viele Becken hast du in deinem Leben schon professionell „gescaped“?
Seit 2001 schätze ich die Anzahl auf ca. 1500 bis 2000 Becken, doch genau kann ich es nicht sagen. Viele habe ich via Foto festgehalten, viele aber auch nicht. Aber in meinem Kopf würde ich wohl jedes erkennen 😉
Arbeitest du auch international?
Ja, das ist eine meiner großen Betätigungsfelder die Aquaristik international zu promoten. Die letzen Jahre war ich in den USA, Japan, Qatar, Schweden, Norwegen, Italien, Schweiz, Frankreich, Österreich, Belgien, Holland, Portugal, Spanien, England unterwegs.
In Planung sind Auftritte in den nächsten 2-3 Jahren in Malaysia, Brasilien, Türkei, Südafrika und im Frühjahr diesen Jahres vielleicht auf Mallorca.
Wie viele Becken stehen bei dir zu Hause?
Akutell privat keine, sondern nur in meinem Office und Schulungsraum “Aquaroom” in Sinsheim ein paar Konzept-Aquarien oder Messeaquarien.
Grundsätzlich umfasst Aquascaping zunächst nur das Einrichten. Gehören bei dir auch Tiere dazu? Also hältst du in deinen eigenen Becken auch Fische?
Natürlich 😉 Die Fische und Garnelen sind sozusagen das “i” Tüpfelchen für jedes Aquascaping Aquarium. Erst diese vollenden das “Gesamtkunstwerk”.
Und nun unsere Abschlussfrage: Welches ist deine Liebglinsart?
Schwierig….ich denke ein Fisch, der mich schon so lange beleitet und ein gute Freund und Eyecatcher für größere Scaping Becken ist: Puntius denisonii (Rotstrichbarbe). Von Natur aus Schön !
Vielen Dank für das Interview,
das my-fish Team