Der Wasserwechsel im Aquarium gehört zu den wichtigsten Pflegemaßnahmen für gesunde Aquarienfische, Garnelen und Wasserpflanzen. Regelmäßiger Teilwasserwechsel erhält stabile Wasserwerte, reduziert Schadstoffe und fördert klares, gesundes Wasser — ideal für Zierfische, Aquarien-Garnelen und empfindliche Pflanzen.
Matthias Wiesensee, Vizepräsident im Verband Deutscher Vereine für Aquarien- und Terrarienkunde (VDA) e. V., betont die Bedeutung des Wasserwechsels als „Lüften“ des Aquariums: Er empfiehlt aktuell einen wöchentlichen Teilwasserwechsel von etwa 30 Prozent, erklärt die Gründe (Eintrag von Nährstoffen und Abfallstoffen durch Futter, Ausscheidungen, Dünger und Zersetzungsprozesse) und hebt hervor, dass der Wasserwechsel nicht nur technisch wichtig, sondern auch eine entspannende Gelegenheit zur Beobachtung und Pflege der Fische, Garnelen und Pflanzen ist.

Warum regelmäßiger Wasserwechsel wichtig ist
- Schadstoffabbau: Durch Futterreste, Fischausscheidungen und Zersetzungsprozesse bilden sich Nitrat, Phosphat und andere Schadstoffe. Teilwasserwechsel verringert diese Belastungen nachhaltig.
- Stabilisierung der Wasserwerte: pH, Nitrit, Nitrat und Härte bleiben ausgeglichener, wenn wöchentlich frisches Wasser zugeführt wird.
- Sauerstoffversorgung und „Lüften“: In der Natur fließt ständig frisches Wasser nach — im Aquarium ersetzt regelmäßiger Wasserwechsel diesen natürlichen Austausch und verbessert die Sauerstoffversorgung für Fische, Garnelen und Wirbellose.
- Sichtbare Sauberkeit: Der „Brillanzeffekt“ sorgt sofort für klares Wasser und lebendigere Fische.
Empfehlung: Wöchentlich ca. 30 % wechseln Früher galt alle 14 Tage als Faustregel. Experten raten heute zu einem wöchentlichen Teilwasserwechsel von etwa 30 % des Aquarienvolumens. Das minimiert Schwankungen und schützt die nützlichen Bakterienkulturen in Filter und Bodengrund.
Schritt-für-Schritt: Wasserwechsel sicher durchführen
- Vorbereitung: Leitungswasser vorab aufbereiten (Entchloren), temperaturangleichen (Zimmertemperatur oder ähnlich Aquariumtemperatur) und nötige Wasserparameter prüfen.
- Werkzeug: Schlauch + Eimer oder Mulmglocke; automatisierte Siphons oder Eimerpumpen für größere Becken nutzen.
- Absaugen: Mit Schlauch und Ansaugtechnik Wasser ablassen; Mulm (Bodenbeläge) mit Mulmglocke nur teilweise absaugen — Mulm enthält nützliche Bakterien.
- Nachfüllen: Frisches, behandeltes und temperiertes Wasser langsam einfüllen, um starke Strömungen und Stress für Fische zu vermeiden.
- Hände sauber halten: Vorher gründlich Hände waschen, um keine Seifen- oder Cremerückstände ins Wasser zu bringen.
Filter- und Medienpflege
- Filtermedien nicht gleichzeitig intensiv reinigen: Filter sollten getrennt vom Wasserwechsel und nur grob in abgeschöpftem Aquarienwasser gereinigt werden, um die Bakterienflora zu schonen.
- Bakterien brauchen Zeit: Nach starker Reinigung etwa 24 Stunden zur Erholung einplanen, um Nitrit- und Nitratschwankungen zu vermeiden.
Besondere Hinweise für Aquarien mit Fischen, Garnelen und Pflanzen
- Garnelen & Wirbellose: Besondere Vorsicht bei Temperatur- und Parameteränderungen; langsame Anpassung minimiert Stress und Mortalität.
- Empfindliche Zierfische (z. B. Diskus, Neons, Süsswasser-Riffbewohner): Kleinere, häufigere Teilwasserwechsel sind vorteilhaft.
- Aquarienpflanzen: Regelmäßiger Wasserwechsel unterstützt gesundes Pflanzenwachstum durch konstante Nährstoffverhältnisse; Dünger gezielt dosieren.
Tipps für entspanntes Pflegen
- Wasserwechsel als Routine sehen: Für viele Aquarianer ist er eine entspannende Aktivität, bei der Beckenpflege, Pflanzenpflege (trimmen, umtopfen) und Beobachtung der Tiere kombiniert werden können.
- Beobachten: Fische und Garnelen nutzen die Nähe des Pflegenden oft, um neugierig zu reagieren — Hinweise auf Gesundheit und Wohlbefinden lassen sich so früh erkennen.
Fazit
Der regelmäßige, wöchentliche Teilwasserwechsel (ca. 30 %) ist essenziell für stabile Wasserparameter, gesunde Aquarienfische, Garnelen und Pflanzen sowie klares, attraktives Wasser. Mit einfachen Hilfsmitteln wie Schlauch, Mulmglocke und temperiertem, aufbereitetem Frischwasser gelingt die Maßnahme schnell — und schont die wichtige Bakterienkultur im Becken.
Hier geht es zum Originalbeitrag: https://www.ivh-online.de/presse-medien/archiv/mitteilung-des-ivh-pressedienstes/news/detail/News/lueften-fuer-fische-der-wasserwechsel-im-aquarium.html
