Maler- oder Teichmuschel zur Wasserklärung
Muscheln haben die Eigenschaft, dass sie viele Schwebstoffe aus dem Wasser filtern. Sie graben sich in der Regel halb ein oder haften irgendwo an. Malermuscheln graben sich gerne halb ein, Teichmuscheln ruhen ebenfalls am Grund. Beide Arten kommen über den Winter, solange das Gewässer nicht bis zum Bodengrund einfriert. Es gibt jedoch markante Unterschiede.
Malermuscheln vermehren sich ausschließlich in einer Symbiose zu Bitterlingen. Beide Arten benötigen sauerstoffreiches Wasser, welches sich bewegt. Es sollte nicht ruhen sondern fließen. Es muss jedoch nicht stark fließen. Bitterlinge können auch eine Symbiose mit Teichmuscheln eingehen, die eine weit größere Filterleistung haben und dem Namen nach in stehenden Gewässern beheimatet sind. Sie haben nur eine dünne Schale und halten sich nicht in Fließgewässern. Teichmuscheln sind nicht auf Bitterlinge angewiesen aber nutzen dennoch Fische. Ihre Larven werden ausgestoßen, wenn Fische vorbei schwimmen. Die Larven wollen sich an den Fischen anhaken und mitschwimmen. Es handelt sich jedoch um einen parasitären Vorgang, bei dem die Fische Schaden nehmen. Teichmuscheln sollten deswegen nicht in einem Fischteich angesiedelt werden.
Grüne Gartenteiche werden klar
In der Natur baut niemand einen Teichfilter ein, die Natur reguliert sich selber. Dabei ist es nicht Schlimm, wenn ein Gewässer umkippt oder das Wasser grün ist, da es viele Gewässer gibt. Im Garten ist der Raum jedoch begrenzt und der Mensch pflegt seinen künstlichen Gartenteich. Nur dann wird dieser seinen Erwartungen gerecht werden können. Gerade kleine stehende Gewässer kippen schnell vom Fischteich zur grünen Wassersuppe um. Wer keinen starken Pumpen mit Filter anbringen möchte, kann für stehende Gewässer sehr gut Teichmuscheln einsetzen. Diese fangen alle Schwebstoffe aus dem Wasser heraus und vermehren sich als Zwitter von ganz alleine.
Die Malermuschel ist etwas anspruchsvoller: Das Wasser muss wenigstens etwas fließen und viel Sauerstoff enthalten. Hier wäre eine Teichpumpe mit Filter angebracht, mit das Wasser über ein paar Stufen zurück in den Gartenteich fließen kann. Dabei reichert sich Sauerstoff an und bei richtiger Anbringung vom Rückflussort ergibt sich eine kleine Strömung. Die Malermuschel ist dann die bessere Wahl, wenn Bitterlinge und andere Fische im Gartenteich leben. Die Teichmuschel ist dann die bessere Wahl, wenn einem die Fische egal sind und man auf Technik verzichten möchte.
Gartenteich richtig anlegen und etwas pflegen
Es gibt einige Sünden, die einen Gartenteich ruinieren: Kalkhaltige Steine am Ufer oder im Wasser, Nährstoffeinflüsse von den Ufern, Laubbäume direkt am Rand, nur pralle Sonne auf ganzer Fläche oder zu wenig Wassertiefe sollten immer vermieden werden, wenn Muscheln und/oder Fische im Gartenteich eingesetzt werden. Wer genug Fläche hat, kann durchaus größere Flachwasserzonen für Pflanzen, Frösche und andere Tiere einrichten. Auch wenn alles beachtet wird, sollte zu viel abgestorbene Biomasse von Teichpflanzen und angrenzenden Pflanzen entfernt werden sowie ab und an der Schlamm abgesaugt werden muss, damit die Wassertiefe erhalten bleibt. Dabei muss man natürlich beachten, dass die Muscheln und andere Lebewesen keinen Schaden nehmen. Möglicherweise legt man den Teich halb trocken, um gezielter arbeiten zu können.
Ohne Vorkehrungen werden auch im richtig angelegten und laufend gepflegten Gartenteich Algen zum gelegentlichen oder permanenten Problem. Ein besserer Teichfilter oder mehr Muscheln im Teich werden helfen. Weniger Fische und weniger Fischfutter helfen auch. Algen entstehen immer bei einem Ungleichgewicht und Überangebot von Nährstoffen. Aber mit einigen Muscheln und ein paar Pflegemaßnahmen kann viel erreicht werden.
Einige Informationen
Bitterlinge werden bis 9 cm groß und das Weibchen bildet eine Legeröhre, um die Eier in die Muscheln zu legen. Die Männchen geben ihr Sperma in das Atemloch der Muscheln und befruchten die Eier. Diese bleiben einige Zeit in den Muscheln um mit einiger Größe bessere Überlebenschancen zu haben. Bitterlinge benötigen einige Teichpflanzen als Versteckmöglichkeiten.
Malermuscheln haben eine dicke Schale Sie sind Zwitter und ihre Larven werden von den Bitterlingen eingeatmet, verhaken sich in den Kiemen und reifen hier.
Teichmuscheln haben dünne Schalen und sind ebenfalls Zwitter.
Sie mehren sich und ihre Larven haften an Fischen, meist an den Fischflossen. Dabei nehmen die Fische Schaden.
Alle drei Arten kommen bei genügender Wassertiefe über den Winter. Bitterlinge mögen Wasser mit 7 – 7,5 PH. Muscheln und viele Schnecken haben eine Kalkschale und bei saurem Wasser wird dieser Kalk weggefressen, die Tiere sind nicht geschützt und gehen ein. Deswegen brauchen sie ebenfalls härteres Wasser.
Fotos: Aufgenommen im www.allwetterzoo.de
Quelle: Robert Brungert