Parachanna obscura

Deutscher Name: Schlangenkopffisch

Foto: Daniel Konn-Vetterlein
Herkunft: Nigeria, Zentralafrika
Farben: braun, grün, schwarz
Schwierig: Mittelschwer (Erfahrene Aquarianer)
Gattung: Parachanna
Art: Parachanna obscura
Familie: Channidae

Beschreibung

Parachanna obscura, der Schlangenkopffisch, gehört zur Ordnung Anabantiformes und Familie Channidae. Die Art erreicht durchschnittlich eine Länge von 25 cm und zeigt einen langgestreckten, schuppigen Körper. Ihr Kopf erscheint schmal und lang, die Augen sitzen seitlich und der Maulbereich ist ausgeprägt. Die Fische besitzen einen geraden Rücken mit einem einfachen, leicht gebogenen Rückenflossenstrahl. Parachanna obscura lebt vorwiegend in tropischen Feuchtgebieten und langsam fließenden Süßwasserflüssen. In diesen Lebensräumen spielt die Vegetation eine wichtige Rolle als Jagd- und Versteckstelle. Die Art zeigt ein auffallendes Territorialverhalten und nutzt bewegte Körperhaltungen zur Warnung. Sie passt sich gut an sauerstoffarme Verhältnisse an, da sie atmosphärische Luft atmen kann. In Natur und Aquarium werden durchschnittlich Temperaturen von knapp 27 °C und weiche bis mittlere Strömungen vorgefunden. Im Aquarium wird ein großes Becken mit reichlich Verstecken als ideal angesehen.
Sozialverhalten: Einzelgänger
Temperament: aggressiv
Verträglichkeit mit Wirbellosen: schlecht

Besonderheiten

Parachanna obscura besticht durch einen schlangenartig konturierten Kopf und einen schlanken, langgestreckten Körper, der ihr markantes Aussehen definiert. Ihr lebhaftes, territorial geprägtes Verhalten sowie der Anspruch an Rückzugsmöglichkeiten und eine strukturierte Aquariengestaltung heben sie von anderen Fischen ab.

Vergesellschaftungshinweise

Die Gattung Parachanna steht in der Aquaristik für Fische, bei denen eine artgerechte Einzelhaltung oft den geringsten Stress verursacht. Bei einer Vergesellschaftung sollte darauf geachtet werden, dass die Beifische ruhig und verträglich sind, um ein harmonisches Zusammenleben zu ermöglichen. Aggressive oder zu aktive Arten sowie sehr kleine Fische, die als potenzielle Beute angesehen werden könnten, sollten vermieden werden, ebenso wie Fische mit langen Flossen, die Konkurrenz und Aggression fördern können. Erst im weiteren Verlauf des Vergesellschaftungskonzepts wird der spezifische Schlangenkopffisch Parachanna obscura in Betracht gezogen, dessen besonderes Verhalten und Ansprüche eine sorgfältige Auswahl der Mitbewohner erfordern. Die hier dargestellten Richtlinien basieren primär auf Informationen von my-fish.org und werden durch die ergänzenden Quellen g-hoener.de, aquariumglaser.de, aqua-global.eu, einrichtungsbeispiele.de sowie aquaristik-profi.com untermauert.

Geschlechtsdimorphismus

Männchen weisen häufig einen etwas schlankeren Körperbau mit leicht gestreckten Rücken- und Afterflossen auf, während Weibchen vor allem durch einen runderen, pralleren Bauch auffallen – Unterschiede, die insbesondere während der Laichzeit deutlicher werden.
Größe: Männchen: bis zu 50 cm, Weibchen: 40-50 cm

Haltungstipps / Pflege

Parachanna obscura benötigt ein geräumiges Aquarium mit mindestens 200 Litern Fassungsvermögen, in dem stabile Wasserwerte (pH zwischen 6,5 und 7,5, Temperatur ca. 24–28 °C) durch eine leistungsfähige Filter- und Heizanlage sichergestellt werden, während regelmäßige Wasserwechsel von rund 20 % pro Woche zur Erhaltung der Wasserqualität beitragen. Eine naturnahe Beckenanlage mit zahlreichen Versteckmöglichkeiten durch Wurzeln, Steine und dichten Schwimmpflanzen bietet nicht nur Rückzug, sondern reduziert auch Stress, der bei dieser räuberischen Art häufig beobachtet wird. Die abwechslungsreiche Fütterung sollte hochwertige Lebend- oder Frostfutter, ergänzt durch gut zerkleinerte Trockenfutteranteile enthalten, wobei die Menge genau abgewogen wird, um Überfütterung und damit verbundene Verschmutzungen zu vermeiden. Eine regelmäßige Reinigung des Bodengrunds, der Gläser und Dekorationsobjekte ist ebenso wichtig wie die Beobachtung des Fischverhaltens und der Vitalparameter, um frühzeitig auf mögliche gesundheitliche Probleme reagieren zu können. Diese Maßnahmen in Kombination mit einer sorgfältigen Planung bei der Aquarieneinrichtung gewährleisten eine artgerechte Haltung und langfristig gesunde Lebensbedingungen für Parachanna obscura.
Wasserhärte: weich bis mittelhart
PH-wert
6,0-7,5
Temperatur:
26-28 °C
Beckengröße:
100 cm Breite und 300 Liter

Zucht und Fortpflanzung

Die Art Parachanna erfordert für eine erfolgreiche Zucht und Fortpflanzung besonders anspruchsvolle Haltungsbedingungen, die ein stabiles, leicht saures bis neutrales Wasser mit konstanten Temperaturen zwischen 25 und 28 °C sowie ausreichend strukturierte Rückzugsmöglichkeiten in einem großzügigen Aquarium umfassen. Für das Paarungsverhalten sind ruhige Umgebung und minimale Störungen vonnöten, da die Tiere über feine sensorische Wahrnehmungen verfügen, die durch abrupt veränderte Wasserparameter leicht beeinträchtigt werden können. Ein gezielter Wechsel von Licht- und Temperaturverhältnissen kann die Laichbereitschaft fördern, wobei typische Balzrituale durch spezialisierte Schwimmbewegungen und subtile Farbwechsel gekennzeichnet sind. Nach erfolgreicher Paarung, bei der die Eier extern abgelegt und nach Befruchtung vom Weibchen gewacht wird, ist die konsequente Überwachung der Eierentwicklung ebenso wichtig wie eine sorgfältige und altersgerechte Fütterung der Jungtiere, um ihre Überlebensrate zu sichern. Diese Besonderheiten der Fortpflanzung gelten auch für den Schlangenkopffisch, der als Vertreter dieser Gattung spezifische Anpassungsstrategien zeigt, die eine enge Beobachtung und ein fein abgestimmtes Management seitens des Züchters erfordern.

Ernährung/Futterbedarf

Für die artgerechte Fütterung ist darauf zu achten, dass ausschließlich fleischhaltige Futtermittel verwendet werden, da Futter mit hohem pflanzlichen Anteil wie normales Flockenfutter ungeeignet ist. Es wird empfohlen, eine abwechslungsreiche Ernährung zu gewährleisten, indem als Hauptnahrung ein speziell auf fleischfressende Fische abgestimmtes Trockenfutter – beispielsweise für Kampffische wie „Tetra Betta“ – angeboten wird, ergänzt durch Lebend- oder Frostfutter wie Mückenlarven, Artemia oder Wasserflöhe. Etwa 4–6 Mückenlarven pro Fisch täglich sind ideal, wobei stets darauf geachtet werden sollte, dass keine Futterreste im Aquarium verbleiben, um eine Verschlechterung der Wasserqualität zu vermeiden. Die Empfehlungen stützen sich primär auf aktuelle Informationen von my-fish.org sowie ergänzende Fachquellen aus dem deutschen Zierfischbereich.
Ernährungstyp: Fleischfresser (Carnivore)
Alterserwartung
Zurzeit haben wir keine weiteren Informationen zur Lebenserwartung dieses Tiers.

Natürlicher Lebensraum

Parachanna obscura – Schlangenkopffisch lebt in tropischen Gewässern West- und Zentralafrikas, wo er überwiegend in langsam fließenden Flüssen, Seen und sumpfigen Gebieten vorkommt. Er bevorzugt Wasser mit weichem bis mittelhartem Untergrund, einer reichlichen Bepflanzung und leicht trüben, nährstoffreichen Bedingungen, die ideale Versteck- und Jagdmöglichkeiten bieten. Die natürlichen Wasserparameter bewegen sich hierbei typischerweise in einem pH-Bereich von etwa 6,5 bis 8,0 und bei Temperaturen zwischen 24 und 30 Grad Celsius, während saisonale Regenzeiten das Habitat durch Überschwemmungen und den Zufluss zusätzlicher Nährstoffe dynamisch verändern.
Wasserpflanzen: Anubias, Bucephalandra, Cryptocoryne, Echinodorus, Javafarn

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