Der Siamesische Kampffisch (Betta splendens), bekannt für seine lebhaften Farben, ist relativ pflegeleicht im Vergleich zu anderen Aquarienfischen. Doch sein ausgeprägtes territorial Verhalten macht ihn einzigartig. Jonas Liebhauser, Fachreferent für Heimtiere beim Bundesverband für fachgerechten Natur-, Tier- und Artenschutz e.V. (BNA), hebt hervor: „Ihr starkes Territorialverhalten verleiht diesen Fischen ihren Namen.“

Einzigartiges Atmungssystem
Als Labyrinthfisch kann der Kampffisch nicht nur über die Kiemen, sondern auch durch sein Labyrinthorgan atmen. Dies ermöglicht ihm, atmosphärischen Sauerstoff direkt an der Wasseroberfläche aufzunehmen. Diese Anpassung spiegelt sich auch in der Brutpflege wider, bei der Kampffische ein Schaumnest an der Oberfläche bauen, um ihre Eier zu schützen.
Optimale Aquarienbedingungen
Ein Aquarium für Kampffische sollte mindestens 54 Liter fassen und gut bepflanzt sein. Der Einsatz einer Abdeckung ist essenziell, um den sprunghaften Fisch zu sichern und eine warme Luftschicht über dem Wasser zu schaffen. Die idealen Wassertemperaturen bewegen sich zwischen 24 und 28 Grad Celsius, und die Strömung sollte minimal sein, um natürliche Bedingungen nachzuahmen.
Achtung bei Zuchtformen
Einige Kampffisch-Zuchtformen besitzen lange Flossen, deren Einfluss auf das Schwimmverhalten noch untersucht wird. Diese könnten sich nachteilig auswirken.
Territorialverhalten beachten
Kampffische sind Einzelgänger und sollten nicht mit anderen Männchen zusammengehalten werden, um aggressive Auseinandersetzungen zu vermeiden. Selbst das eigene Spiegelbild kann als Bedrohung wahrgenommen werden. In solchem Fall kann das Abkleben der Scheiben mit einer dunklen Folie Abhilfe schaffen. Eine Vergesellschaftung mit kleineren, weniger aktiven Fischarten wie Panzerwelsen kann funktionieren.
Fazit
Siamesische Kampffische sind faszinierende Solitärfische, die sich hervorragend für ein speziell abgestimmtes Aquarium eignen. Mit der richtigen Einrichtung können sie ihrem natürlichen Verhalten nachgehen und werden so artgerecht gehalten. Eine wohlüberlegte Vergesellschaftung mit anderen Arten ist möglich, sollte jedoch zum Wohlbefinden aller Bewohner sorgfältig geprüft werden.
Für weitere Informationen und Detailanleitungen zur Haltung von Kampffischen besuchen Sie die Webseite des Industrieverbandes Heimtier (IVH) in Zusammenarbeit mit dem BNA: Farbenfrohe Einzelgänger: Kampffische tiergerecht halten