Tummeln sich Frösche und Insekten am Gartenteich, ist dies ein gutes Zeichen dafür, dass der Teich ein gesundes Ökosystem für seine Lebewesen bietet. Während ihrer Fortpflanzungszeit von April bis in den Frühsommer kann das muntere Gequake der Frösche aber schon mal für unruhige Nächte oder gar Unmut bei den Nachbarn sorgen. Da die Amphibien unter Artenschutz stehen, darf man den Tieren jedoch nicht schaden. Diese Vorgaben und Tipps sollten Gartenteichbesitzer bei Froschkonzerten beachten.
“Alle Froscharten quaken, aber nur die Männchen rufen so laut, dass es für uns wahrnehmbar ist“, berichtet Dr. Martin Singheiser, Geschäftsführer des Bundesverbands für fachgerechten Natur-, Tier- und Artenschutz e.V. (BNA). Die Froschgeräusche unterscheiden sich dabei von Art zu Art. Manche Arten rufen lauter, wie etwa der Teich- oder der Wasserfrosch. Dabei erreichen die Tiere bisweilen eine Lautstärke von 65 bis 90 Dezibel. Zum Vergleich: Dies entspricht etwa dem Geräuschpegel eines vorbeifahrenden Zuges oder eines laufenden Rasenmähers. Die Rufe vom Grasfrosch sind dagegen so leise, dass sie in der Regel nicht als Lärmbelästigung empfunden werden.
Ob zur Tages- oder zur Nachtzeit – gequakt wird durchgängig. „Die Rufe erschallen hauptsächlich zur Fortpflanzungszeit als Paarungsrufe der Tiere. Je lauter ein Männchen rufen kann, desto fitter und attraktiver ist es für die Weibchen. Diese Zeit dauert etwa von April bis in den Frühsommer“, so Singheiser. Etwa ab Juli kehrt dann wieder etwas Ruhe im heimischen Garten ein.
Darf man Frösche selbstständig umsiedeln?
„Frösche gehören zu den heimischen Amphibienarten und stehen damit unter Naturschutz“, erklärt Singheiser. Das heißt, dass die Tiere weder gefangen noch verletzt oder getötet werden dürfen. Dies gilt ebenso für Froschlaich und Kaulquappen. Auch eine selbstständige Umsiedlung der Tiere oder etwa eine Entfernung des Teiches während der Fortpflanzungs- und Laichzeit ist nicht erlaubt, da die Tiere dann ihren Lebensraum verlieren würden. Sollten die Rufgeräusche der Tiere sehr laut sein, empfiehlt der Experte sich an die Naturschutzbehörde der jeweiligen Region zu wenden. Diese entsendet dann einen Gutachter, der die Lautstärke der Frösche misst. Bei einem Geräuschpegel ab 55 Dezibel kann eine Umsiedlung der Tiere, zum Beispiel in ein weiter entferntes Biotop, durch die Behörde genehmigt und fachgerecht durchgeführt werden.
Gezielte Maßnahmen, zum Beispiel die Integration von kleinen Wasserfällen, Wasserfontänen oder plätschernden Bachläufen, können darüber hinaus helfen, die Quakgeräusche etwas zu reduzieren, da die Tiere kein bewegtes Wasser mögen.
Tipps, um die in ihrem Bestand bedrohten Tiere zu unterstützen
„Frösche sind in ihrem Bestand stark bedroht, was nicht zuletzt am Verlust geeigneter Laichgewässer liegt“, so der Experte. „Daher sollten die Tiere eher als Bereicherung und nicht als störend angesehen werden.“ Neben Insekten und Würmern stehen auch Schnecken auf dem Speiseplan von Fröschen. So helfen die Tiere zum Beispiel dabei, die Zahl potenzieller Pflanzenschädlinge zu verringern. Schaden richten Frösche weder im Garten noch im Teich an.
Quelle IVH
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