Die Aquaristik enthält unzählige Tierarten, die es zu entdecken gibt. Viele von diesen sind noch unbekannt, wunderschön und nur selten im Handel anzutreffen. Wir stellen euch jede Woche 4 Arten davon in wenigen Worten vor:
oben links: Aspidoras taurus
Dieser Schmerlenpanzerwelse ist leider nur selten im Hobby anzutreffen. Die hübsche Art darf derzeit nicht aus Brasilien exportiert werden und steht darum ausschließlich als Nachzucht zur Verfügung. Aspidoras taurus erreicht eine Maximallänge von 5-6 cm.
oben rechts: Kryptopterus geminus
Die Glaswelse der Gattung Kryptopterus sind eng mit dem Waller (Silurus glanis) verwandt. Er stammt aus Südostasien. Im Gegensatz zu diesem Riesenfisch, der gut und gerne 2 m Länge erreichen kann, bleiben die Kryptopterus-Arten klein. Die allergrößte Art, K. cheveyi aus dem Mekong-Becken, wird etwa 35 cm lang.
Diese Art wird allerdings nicht als Aquarienfisch importiert. Die Artenvielfalt bei den Glaswelsen wird gerade erst entdeckt. Von den aktuell 19 bekannten Arten der Gattung wurden 7 erst nach der Jahrtausendwende beschrieben, darunter der einzige immer im Zoofachhandel erhältliche “Indische Glaswels” (Kryptopterus vitreolus), der nur 6-8 cm lang wird und über 80 Jahre lang falsch identifiziert wurde (als K. bicirrhis oder K. minor).
Auch Kryptopterus geminus wurde erst im Jahr 2003 als eigenständige Art erkannt. Davor hielt man sie für K. cryptopterus. Der letztere kommt nach gegenwärtigem Wissensstand aber nur auf der malaiischen Halbinsel und in Indonesien vor, während K. geminus aus den großen Flüssen Südostasiens stammt: dem Mekong, dem Mae Khlong, dem Bang Pakong und dem Chao Phraya. K. geminus ist im Vergleich zu K. vitreolus viel walzenförmiger und hat einen starken blausilbernen Glanz auf den Flanken. K. geminus erreicht eine Länge von 15-20 cm, eignet sich also hervorragend für etwas größere Aquarien.
Lexikon: Kryptopterus: bedeutet “mit verborgener Flosse”, was sich auf die winzige Rückenflosse bezieht. geminus: bedeutet “Zwilling”, bezieht sich auf die große Ähnlichkeit zu K. cryptopterus.
unten links: Astyanax jordani
Beim blinden Höhlensalmler Astyanax jordani handelt es sich um einen ans Leben in absoluter Dunkelheit angepassten Fisch. Kennzeichnend für Tiere die im Dunkeln leben sind u. a. das Fehlen von Augen, sowie eine fehlende Pigmentierung der Haut. Man vermutet das Astyanax jordani sich aus der sehenden Schwesterart Astyanax mexicanus entwickelt hat. Dies könnte sich über ein Einschwemmen (z. B. bei Hochwasser) von sehenden A. mexicanus in Höhlen und dortigen Verbleib über zahlreiche Generationen zugetragen haben. Bei der Aquarienhaltung sind Blinde Höhlensalmler ganz normale Pfleglinge. Ihre Blindheit kompensieren sie über das Seitenliniensystem, sowie über Geruchs- und Geschmacksknospen. So können sie sich im Aquarium hervorragend orientieren und sind auch bei der Futtersuche höchst erfolgreich. Kaum gelangt Futter ins Aquarium werden die im Schwarm zu haltenden Höhlensalmler sehr lebendig und tricksen bei der Futtersuche so manchen sehenden Fisch aus. Sie können also problemlos im Gesellschaftsbecken gepflegt werden. Allzu aggressive Mitbewohner sollte man ihnen allerdings ersparen.
unten rechts: Megalamphodus roseus
Der Gelbe Phantomsalmler ist eine der kleinen bunten Arten. Die friedlichen Zwerge, die gerade einmal 3 cm lang werden, haben blutrote Schwanzflossen und einen herrlich dazu kontrastierenden, großen runden schwarzen Schulterfleck.
Ursprünglich kommt die Art aus Französisch Guyana, wo sie in den Flüssen Maroni und Oyapock gefunden wird. Von dieser Region erfolgen jedoch keine Importe, weshalb der Gelbe Phantomsalmler ausschließlich als Nachzucht zur Verfügung steht. Wir haben derzeit besonders farbintensive Tiere aus deutscher Nachzucht im Stock.
Lexikon: Megalamphodus: bedeutet “mit geräumigen Wegen”, bezieht sich auf anatomische Details. roseus: bedeutet “rosenfarben”.
Quelle: Aquarium Glaser