Die Aquaristik enthält unzählige Tierarten, die es zu entdecken gibt. Viele von diesen sind noch unbekannt, wunderschön und nur selten im Handel anzutreffen. Wir stellen euch jede Woche 4 Arten davon in wenigen Worten vor:
oben links: Alestopetersius cf. leopoldianus
Sehr viele Arten afrikanischer Salmler aus der engeren Verwandtschaft des Kongosalmlers sind noch nie lebend fotografiert, geschweige denn im Aquarium gepflegt worden. Somit ist die Bestimmung dieser Tiere eine kniffelige Sache.
Die Tiere haben eine orangefarbene Längsbinde, die Schuppen des Rückens und des Bauches glänzen blaugrün und die Rücken- und Schwanzflosse hat dunkelorangefarbene Töne. Sie kommen in Afrika, See Mai Ndombe (früher: Leopold-See), vor.
oben rechts: Potamotrygon henlei
Die Namensgebung bei den schwarzen Rochen ist extrem verwirrend. Es gibt drei beschriebene Arten: Potamotrygon henlei (beschrieben aus dem Rio Tocantins), P. leopoldi (beschrieben aus dem Rio Xingu) und P. garrapa (beschrieben aus dem Rio Branco).
Von P. henlei gibt es lokale Varianten, die möglicherweise eigenständige Arten darstellen. Im Rio Tocantins haben alle Fische große, weiße Punkte. Es handelt sich allerdings trotzdem um zwei äußerlich nicht unterscheidbare, jedoch verschiedene Arten, die sich aufgrund der Bezahnung und Ernährungsweise erheblich voneinander unterscheiden.
Diese Tiere dürfen derzeit legal aus Brasilien exportiert werden. Die wunderschöne kleingepunktete Form aus dem Rio Tapajós, an dem die Stadt Itaituba liegt, darf hingegen derzeit nicht exportiert werden und steht darum nur aus Nachzuchten zur Verfügung. Unter Liebhabern werden sie als P14 bezeichnet; das ist zwar eine unglückliche Bezeichnung, denn der “echte” P14 ist eine Variante von P. leopoldi aus dem Rio Xingu, aber daran kann man nichts ändern. Wir freuen uns, dass selbst so spezielle Fische wie die großwüchsigen schwarzen Rochen (sie werden immerhin mindestens 30-40 cm breit und brauchen richtig viel Platz), von Züchtern vermehrt werden und so, wenn auch nur in kleine Anzahl, dem Hobby erhalten bleiben.
Lexikon: Potamotrygon: bedeutet “Fluss-Trygon”; Trygon ist eine Bezeichnung für Stechrochen aus der Antike. henlei: Widmungsname für den bedeutenden Anatom Friedrich Gustav Jakob Henle (1809 – 1885).
unten links: Oryzias latipes
Der Japanische Reiskärpfling oder Medaka ist das Haustier der japanischer Genetiker – unzählige Seiten wissenschaftlicher Literatur über diesen Fisch existieren. Die Naturform ist aber eine Top-Rarität im Handel. Auffällig sind die glitzernden Glanzschuppen, die die Fische zum Teil aufweisen. O. latipes wird etwa 4 cm lang und kann in geschützten Lagen auch im Gartenteich gepflegt werden.
unten rechts: Crenicichla regani Alenquer
Die Hechtcichliden (Crenicichla) sind mit über 130 beschriebenen Arten – wie viele davon gültig sind, ist unter Experten umstritten, mit absoluter Sicherheit sind es über 90 Arten – die artenreichste Buntbarschgattung überhaupt. Manche Arten werden ziemlich groß, über 30 cm, doch es gibt auch Zwergcichliden unter ihnen, die nicht länger als 10 cm werden.
Zu letzteren gehört Crenicichla regani. Die Art ist sehr weit in Amazonien verbreitet und hat viele Standortvarianten ausgebildet. Die wesentlichsten Farbunterschiede betreffen dabei die Rückenflossen der Weibchen. Die Rückenflosse ist zugleich das sicherste Merkmal, um die Geschlechter zu unterscheiden. Nur die Weibchen haben Augenflecken (Ocelli) in der Dorsale. Sie sind Höhlenbrüter.
Quelle: Aquarium Glaser