Lerne neue Arten kennen oder entdecke alte Arten neu: In der Aquaristik gibt es immer wieder Tierarten zu erkunden. Viele sind wunderschön, unbekannt und nur selten im Handel zu finden. Mit Unterstützung der Zierfischgroßhändler aus der Fachgruppe des Zentralverbands Zoologischer Fachbetriebe (ZZF) stellen wir dir jede Woche vier Arten vor. Darunter findest du auch viele Nachzuchten und ihre verschiedene Zuchtformen.
oben links: Annamia normani
Mit seinem sehr flachen, schlanken und langgestreckten Körper ist der Vietnamesische Giraffen- Flossensauger eine sehr skurrile Erscheinung. Der seltene Aquarienfisch konnte nun nach vielen Jahren mal wieder aus Vietnam importiert werden. Annamia normani ist, wie die Körperform bereits vermuten lässt, ein Bewohner schnell fließender Gewässer und fühlt sich dem entsprechend in gut belüfteten und kräftig gefilterten Aquarien sehr wohl. Die stark vergrößerten Brust- und Bauchflossen benutzt diese Schmerle dabei wie einen Spoiler, um sich von der Strömung gegen den Boden drücken zu lassen. Die Tiere sollten bei 18-25 °C gepflegt werden und fressen ohne Probleme feineres Frostfutter und Trockenfutter.
oben rechts: Peckoltia braueri L 121 / L 135
Der Wurmlinien-Peckoltia (Peckoltia braueri) besitzt gleich zwei L- Nummern, L 121 und L 135, die aus verschiedenen Zuflüssen des Rio Negro stammen. aqua-globals Brasilien-Importe stammen aus dem Rio Demini, einem Klarwasserzufluss des mittleren Rio Negro. Die attraktiven Harnischwelse haben derzeit eine Länge von 5-6 cm und sind mit etwa 14-15 cm ausgewachsen. Die friedlichen Allesfresser sollten bei 25-29 °C gepflegt werden und fressen neben Futtertabletten beispielsweise auch Mückenlarven, Daphnien oder Salinenkrebse.
unten links: Chalceus epakros
Während vom Rotflossen-Glanzsalmler (Chalceus erythrurus) regelmäßig Nachzuchten aus Südostasien kommen, werden die beiden Arten Chalceus macrolepidotus und C. epakros fast nur als Wildfänge aus Kolumbien eingeführt. Beide Arten ähneln einander mit ihren ausschließlich roten Flossen (C. erythrurus besitzt gelbe Bauch- und Afterflossen!) sehr stark, C. epakros zeigt darüber hinaus jedoch noch rote Flecke auf den Körperseiten, an denen die Art sicher erkennbar ist. Chalceus-Arten können eine Länge von 20-25 cm erreichen und sind sehr agile, schwimmfreudige Salmler, die, wenn sie erschreckt werden, auch blitzschnell aus dem Wasser springen können. Die Schwarmfische benötigen für eine dauerhafte Pflege also geräumige und gut abgedeckte Aquarien. Chalceus ernähren sich von Würmern, Insektenlarven und kleinen Fischen, fressen aber nach Gewöhnung auch Trockenfutter.
unten rechts: Chromaphyosemion poliaki
Obwohl die Vielfalt an Arten und Fundortvarianten bei den Killifischen wirklich unglaublich ist, gelangen leider nur wenige davon in den Zoofachhandel. Glücklicherweise ist die Nachzucht dieser überaus farbenfrohen Fische meist recht einfach, so dass die eine oder andere Art von Züchtern angeboten wird. So auch beispielsweise Chromaphyosemion poliaki, der Mount-Kamerun-Prachtkärpfling. Dieser etwa 5 cm große Killifisch gehört in die nähere Verwandtschaft des besser bekannten Zweistreifen-Pracht- kärpflings (C. bitaeniatum). Die Gültigkeit der Gattung Chromaphyosemion ist umstritten und ihre Vertreter werden deshalb häufig als Aphyosemion angesprochen. Es handelt sich bei diesen Tieren um Pflanzenlaicher, deren Eier keine Trockenperiode benötigen.
Quelle: aqua-global – Dr. Jander & Co. OHG