Lerne neue Arten kennen oder entdecke alte Arten neu: In der Aquaristik gibt es immer wieder Tierarten zu erkunden. Viele sind wunderschön, unbekannt und nur selten im Handel zu finden. Mit Unterstützung der Zierfischgroßhändler aus der Fachgruppe des Zentralverbands Zoologischer Fachbetriebe (ZZF) stellen wir dir jede Woche vier Arten vor. Darunter findest du auch viele Nachzuchten und ihre verschiedene Zuchtformen.
oben links: Dicrossus foirni
Dieser nur extrem selten importierte Zwergbuntbarsch war früher unter dem Namen Dicrossus sp. “Rio Negro” bekannt. Ausgewachsen sind diese Fische eine echte Schau. Die Pflege ist nicht sehr schwierig, doch zur Zucht braucht man ziemlich extreme Wasserwerte (pH unter 5, Härte praktisch null), damit sich der Laich entwickeln kann.
oben rechts: Colisa cf. fasciata
Aus dem ichthyologisch kaum erforschten Nordosten Indiens, genauer gesagt aus dem Bundesstaat Manipur, stammt die wissenschaftlich noch unbeschriebene Art der Gattung Colisa. Die Fische stehen den bekannten Arten Colisa fasciata, C. bejeus und C. labiosa recht nahe, unterscheiden sich jedoch deutlich von ihnen durch die stark vergrößerten weichstrahligen Anteile der Rücken- und der Afterflosse.
Hierdurch erinnern besonders die Männchen fast schon an Paradiesfische (Macropodus). Besonders attraktiv sind die Fische durch den hohen Rotanteil in der Färbung, der wiederum besonders in den vergrößerten Rücken- und Afterflossen zum Tragen kommt, aber auch die Schwanzflosse ist sehr schön rot gefärbt.
Diese neuen Fadenfische sind zwar deutlich teurer als die bislang im Hobby vertretenen Arten, die außerordentliche Farbenpracht rechtfertigt die Mehrausgabe aber unbedingt. Man muss darauf achten, solche Fische rein weiterzuzüchten, denn Colisa-Arten lassen sich kreuzen und die Hybriden haben nichts von der Schönheit der Elternarten. Wie alle gestreiften Fadenfische sind Wildfänge sehr variabel bezüglich der Anzahl und Breite der Streifen auf den Körperflanken. Dies ist bei Fadenfischen der Gattung Colisa kein Artmerkmal.
Im Aquarium erwiesen sich die neuen Fadenfische bislang als sehr robust und unempfindlich. Ihre Pflege ist leichter als die von C. fasciata und C. bejeus und in etwa vergleichbar mit der Pflege der Art aus dem Inlesee in Burma, die im Hobby als Colisa labiosa bekannt ist. Der echte Colisa labiosa ist übrigens in der Aquaristik nicht vorhanden und die Art aus dem Inlesee stellt ebenfalls eine wissenschaftlich noch unbeschriebene Art dar.
Sie werden ca. 8-10 cm groß.
unten links: Corydoras amapaensis
Die Tiere sind farblich sehr variabel. Die Geschlechter lassen sich am besten an der Form der Brustflossenstacheln unterscheiden, die beim Männchen verdickt und borstig sind.
unten rechts: Alestopetersius smykalai
Die Art stammt aus Nigeria und wird nur etwa 5-6 cm lang, weshalb sie sich auch optimal für die Besitzer kleinerer Aquarien eignet. Aufgrund des herrlich blau leuchtenden Rückens der Männchen, die sich von den Weibchen ansonsten durch die lang ausgezogene Rückenflosse und die völlig anders geformte und weiß gesäumte Afterflosse unterscheiden, hat das Tier sehr zu Recht den Namen “Blue Diamond” erhalten.
Quelle: Aquarium Glaser