Raritäten & Neuimporte im Fokus 123

Raritäten & Neuimporte im Fokus 123

Lerne neue Arten kennen oder entdecke alte Arten neu: In der Aquaristik gibt es immer wieder Tierarten zu erkunden. Viele sind wunderschön, unbekannt und nur selten im Handel zu finden. Mit Unterstützung der Zierfischgroßhändler aus der Fachgruppe des Zentralverbands Zoologischer Fachbetriebe (ZZF) stellen wir dir jede Woche vier Arten vor. Darunter findest du auch viele Nachzuchten und ihre verschiedene Zuchtformen.

Quelle: Aquarium Glaser
Quelle: Aquarium Glaser

oben links: Apistogramma rupununi

Die Unterscheidung von A. rupununi und A. steindachneri ist bei Wildfängen oft nur sehr schwer möglich. Da die Tiere von Aquarium Glaser aber schon ziemlich groß sind (Männchen ca. 5 cm) und keinerlei Auszipfelung der oberen und unteren Schwanzflossenkante erkennbar ist (der Lyraschwanz erwachsener Männchen von A. steindachneri ist das sicherste Unterscheidungsmerkmal der beiden Arten), halten sie ihre aktuellen Importtiere für A. rupununi. Höchstwahrscheinlich stammen sie aus Amapá in Brasilien.

oben rechts: Trichodactylus sp. Paraguay

Krabben sind die Persönlichkeiten unter den Krebstieren. Die Krabben der Gattung Trichodactylus sind reine Süßwasserbewohner. Da die Tiere Allesfresser sind, die weder vor Wasserpflanzen noch vor eventuellen Mitbewohnern halt machen – das ist nicht böse gemeint, Krabben probieren einfach erst einmal an allem, ob es schmeckt – pflegt man die unterhaltsamen Gesellen am besten im Artenaquarium.

unten links: Parailia pellucida

Dieser für jedes gut gepflegte Gesellschaftsaquarium Glaswelse wird nur rund 15 cm angegeben, doch sind Exemplare über 8 cm Länge außerordentlich selten. Der Afrikanische Glaswels ist nicht näher mit den asiatischen Glaswelsen (am häufigsten im Aquarium: Kryptopterus vitreolus, siehe http://www.aquariumglaser.de/) verwandt.

Dieser gehört zu den Echten Welsen (Siluridae), ist also ein Vetter des einheimischen Wallers, während die Afrikanischen Glaswelse zu der Familie Schilbeidae gehören. Das ähnliche Aussehen und Verhalten beider Gruppen von Glaswelsen beruhen also nicht auf Verwandtschaft, sondern auf ähnlichen Lebensbedingungen, genau wie bei Fledermäusen und Vögeln, die ja auch nicht näher miteinander verwandt sind, nur weil sie beide Flügel haben.

Äußerlich unterscheidet sich P. pellucida von Kryptopterus durch den Besitz einer Fettflosse und durch die acht langen Barteln (zwei bei Kryptopterus). Ansonsten sind sie aber aquaristisch absolut vergleichbar. Es sind friedliche Planktonfresser, die immer im Trupp gemeinsam mit ihresgleichen gepflegt werden sollten. Die Fische lieben gut bepflanzte, deckungsreiche Aquarien mit nicht zu greller Beleuchtung und lassen sich leicht mit allen üblichen Futtermitteln ernähren. Afrikanische Glaswelse sind absolut friedlich und völlig anspruchslos bezüglich Wasserhärte und pH-Wert, jedes Trinkwasser eignet sich auch zur Pflege dieser Welse.

unten rechts: Synaptolaemus latofasciatus

Lange Zeit war die Art – es gibt nur eine einzige in der Gattung Synaptolaemus – unter dem Namen S. cingulatus bekannt, bis kürzlich Britzki et al. herausfanden, dass die 1910 von Steindachner als Leporinus latofasciatus beschriebene Art mit S. cingulatus identisch ist. Da S. cingulatus erst 40 Jahre später beschrieben wurde, greift das Prioritätsprinzip und der ältere Name muss fortan verwendet werden.

Die einzelnen Populationen unterscheiden sich zwar farblich etwas – den höchsten Rotanteil in den Körperringen haben die Ventuari-Fische, die aus dem Xingu sind eher gelb – aber insgesamt konnten Britski et al. bislang keine Unterschiede finden, die das Aufstellen neuer Arten oder Unterarten rechtfertigen würden.

Dieser außergewöhnliche Kopfsteher wird etwa 10-12 cm groß. Er ist darauf spezialisiert, die Unterseite von Hölzern abzuweiden. Wie alle Kopfsteher ist die Art innerartlich etwas aggressiv, doch können durchaus mehrere Exemplare gemeinsam gepflegt werden. Die Beobachtung unserer Exemplare lässt die Annahme zu, dass die Männchen etwas kleiner und zierlicher als die Weibchen sind. Bei uns zeigen sich die Fische wenig empfindlich. Man sollte die Art allerdings etwas wärmer als üblich pflegen, 24°C stellen die Untergrenze der empfohlenen Temperatur dar.

S. latofasciatus ist im Orinoco, dem Casiquiare, dem Rio Negro, dem Einzug des Rio Tapajos und im oberen Rio Xingu verbreitet, man nimmt an, dass die Art einfach nur häufig übersehen wurde und ein noch größeres Verbreitungsgebiet hat.

Quelle: Aquarium Glaser

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