Lerne neue Arten kennen oder entdecke alte Arten neu: In der Aquaristik gibt es immer wieder Tierarten zu erkunden. Viele sind wunderschön, unbekannt und nur selten im Handel zu finden. Mit Unterstützung der Zierfischgroßhändler aus der Fachgruppe des Zentralverbands Zoologischer Fachbetriebe (ZZF) stellen wir dir jede Woche vier Arten vor. Darunter findest du auch viele Nachzuchten und ihre verschiedene Zuchtformen.
oben links: Hemichromis letourneauxi
Der aktuelle Guinea-Import von Aquarium Glaser enthielt auch zwei “klassische” Formen roter Cichliden. Geschickt wurden sie als Hemichromis letourneauxi und H. cristatus. Zunächst schien mit dieser Bestimmung alles in Ordnung zu sein, die H. letourneauxi stimmen mit allen Merkmalen (relativ langgestreckte Gestalt, der Fleck in der Körpermitte relativ weit Richtung Schwanz angeordnet) mit den für diese Art charakteristisch erachteten Merkmalen überein. Allerdings sind bei den “H. cristatus” jetzt Zweifel gekommen. Zwar zeigen die meisten Exemplare den schönen gelben Hof um den Seitenfleck, der für H. cristatus so typisch ist, aber alle anderen Merkmale deuten doch eher darauf hin, dass es sich bei den “H. cristatus” ebenfalls um eine Farbvariante von H. letourneauxi mit einem höheren Anteil an Glanzpunkten (Iriodophoren) handelt.
Besonders auffällig bei diesen Neuimporten ist der hohe Anteil an Exemplaren mit Doppelfleck auf der Flanke. Zudem läuft der Flankenfleck oft bis in den Rücken. Beide Merkmale sind extrem ungewöhnlich innerhalb der Gattung Hemichromis. Allerdings tritt der Doppelfleck meist nur auf einer Körperseite auf, auf der anderen befindet sich dann wieder nur ein Fleck. Zudem findet man, betrachtet man nur genug Tiere, zahlreiche Übergänge zu “normal” gefärbten H. letourneauxi. Es ist trotzdem durchaus möglich, dass die Neuimporte aus Guinea eine wissenschaftlich unbeschriebene Art darstellen.
Die größten Exemplare sind etwa 8 cm lang, geschlechtlich differenziert sind die Fische mit 4-5 cm Länge, man muss aber wohl, wie bei den meisten Roten Cichliden, von 10-12 cm, in Ausnahmefällen vielleicht sogar 15 cm erreichbarer Tottallänge ausgehen.
oben rechts: Pelvicachromis humilis SIERRA LEONE
Bei dieser bildschönen P.-humilis-Variante fällt zunächst die gelbe Körpergrundfärbung in beiden Geschlechtern auf. Beim Männchen ist die Schwanzflosse gepunktet, Bauchflossen und Afterflosse rot. Einzigartig ist, dass beim Männchen die obere Irishälfte rot, beim Weibchen hingegen messingfarben ist!
unten links: Pterodoras granulosus
Pterodoras granulosus schließlich gehört zu den großen Arten und kann gut und gerne 70 cm Länge erreichen. Diese Jungtiere sind aber erst 6-8 cm lang. Auch diese Art kann, wie alle Dornwelse, als sehr friedlich charakterisiert werden, nur darf man nicht vergessen, dass sie ein großes Maul haben, in dem kleinere Fische selbstverständlich verschwinden.
unten rechts: Heros cf. efasciatus “red Spottet”
Aus Brasilien hat Aquarium Glaser wunderschöne Heros-Wildfänge erhalten. Nach Auskunft ihres Lieferanten stammen die auffällig rot getupften Tiere aus dem Rio Negro und werden in dem Verwaltungsbezirk Japaueri gesammelt. Außer der auffälligen Färbung zeichnen sich diese Heros dadurch aus, dass sie sehr früh geschlechtsreif werden. Die größten Exemplare sind etwa 10 cm lang und offenbar sexuell voll differenziert. Eigentlich können Heros efasciatus mehr als doppelt so groß werden. Man muss aber selbstverständlich damit rechnen, dass auch der rotgetupfte “Japaueri” unter Aquarienbedingungen noch kräftig wächst.
Lexikon: Heros: bedeutet “Held”. efasciatus: bedeutet “ungestreift”. Vorschlag eines deutschen Gebrauchsnamens: Rotflecken-Heros
Quelle: Aquarium Glaser GmbH