Lerne neue Arten kennen oder entdecke alte Arten neu: In der Aquaristik gibt es immer wieder Tierarten zu erkunden. Viele sind wunderschön, unbekannt und nur selten im Handel zu finden. Mit Unterstützung der Zierfischgroßhändler aus der Fachgruppe des Zentralverbands Zoologischer Fachbetriebe (ZZF) stellen wir dir jede Woche vier Arten vor. Darunter findest du auch viele Nachzuchten und ihre verschiedene Zuchtformen.
oben links: Pseudolithoxus sp. L235 a
Aquarium Glaser erhielt eine Sendung Fliegerwelse (Pseudolithoxus), die in der Umgebung von Sao Gabriel do Cacheiro am Rio Negro gesammelt wurden. Auf den ersten Blick ähneln sie sehr P. antrax (L235) aus Venezuela, unterscheiden sich von diesen jedoch durch die größeren weißen Punkte und die weiß gesäumte Schwanzflosse. Die größten Männchen sind ca. 15 cm lang und zeigen alle Merkmale ausgewachsener Tiere, weshalb Aquarium Glaser denkt, dass sie ausgewachsen sind.
Männchen und Weibchen lassen sich am besten in der Draufsicht unterscheiden, dann sind die Unterschiede in der Kopfform und der Länge der Brustflossen kaum zu übersehen.
Aquarium Glaser hat diese wunderschönen Erstimporte die provisorische L-Nummer L235a gegeben.
oben rechts: Parotocinclus cf. variola
Erstmals überhaupt hat Aquarium Glaser diesen interessanten Zwergsaugwels erhalten. Von allen bislang beschriebenen Arten der Gattung Paraotocinclus ähnelt der Neuimport am meisten der erst in diesem Jahr aus der Umgebung von Leticia in Kolumbien beschriebenen Art P. variola.
Er stammt aus einer fischkundlich noch kaum erfassten Region, den Wasserfällen Cachoeira do el Dorado im äußersten Norden von Brasilien, direkt an der Grenze zu Venezuela.
Allerdings weichen die Importe auch in einigen Färbungsdetails ab. Zur Zeit kann Aquarium Glaser noch nicht beurteilen, wie bedeutend diese Abweichungen sind, denn unsere Tiere sind sehr farbvariabel (alle Tiere auf den Bildern sind in etwa gleich groß bzw. gleich klein, nämlich ca. 3 cm inkl. Schwanzflosse). Im Gegensatz zu anderen Zwerg-Paraotocinclus, die sich als ziemlich heikle Pfleglinge zeigten, sind diese offenbar ganz anspruchslos. Daneben fällt ihre enorme Lebhaftigkeit auf.
unten links: Parambassis pulchinella
Der erst im März 2003 von M. Kottelat beschriebene, neue Glasbarsch Parambassi Pulchinella konnte bereits jetzt in wenigen Exemplaren durch die Fa. Aquarium Glaser nach Deutschland eingeführt werden. Der neue Glasbarsch kommt aus dem Einzug des oberen Ataran-Flusses im Grenzgebiet zwischen Thailand und Myanmar. Mit einer Gesamtlänge von ca. 8 cm wird die Art recht gross. Neben dem auffälligen Höcker vor der ersten Rückenflosse gefällt die Art durch ihre feine brillierende Färbung in türkis bis gold. Die sehr schönen, imposanten Tiere finden sicher recht reges Interesse bei Liebhabern für das Aussergewöhnliche.
unten rechts: Leporinus arcus
Die Gattung Leporinus ist mit fast 100 Arten ziemlich artenreich, doch konnten sich nur wenige Arten als Aquarienfische etablieren. Sie werden ziemlich groß, sind nicht sehr verträglich und fressen alle Wasserpflanzen. Die meisten Arten sind zu unscheinbar gefärbt, um sie dennoch im Aquarium zu pflegen.
Auch Leporinus arcus bleibt mit maximal 40 cm Länge nicht eben klein, jedoch werden die Tiere in der Natur normalerweise nur 15-20 cm lang und die Fische sind sehr hübsch gefärbt. Leporinus arcus sind ideale Gesellschafter für robuste Buntbarsche aus Südamerika oder um etwas Farbe in ein Raubfischaquarium zu bringen. Wie bei anderen Leporinus ist es günstiger, verschieden große Exemplare miteinander zu vergesellschaften, denn gleichgroße Artgenossen werden heftiger bekämpft, während sich bei unterschiedlich großen Tieren schnell eine Rangordnung einstellt, die ein friedliches Zusammenleben ermöglicht.
Lexikon: Leporinus: latein, bedeutet “Hasen-Nase”. arcus: latein, bedeuted “der Bogen” und “der Regenbogen”. Was genau Eigenmann mit dem Artnamen bezweckte, ist in der Erstbeschreibung nicht erklärt, aber vermutlich bezieht sich der Artname auf den bogenförmigen Verlauf des unteren Längsbandes (“… another (band) curving from the eye downward and back to the lower edge of the caudal”) Vorschlag eines deutschen Namens: Lippenstift-Leporinus
Quelle: Aquarium Glaser