Raritäten & Neuimporte im Fokus 156

Raritäten & Neuimporte im Fokus 156

Lerne neue Arten kennen oder entdecke alte Arten neu: In der Aquaristik gibt es immer wieder Tierarten zu erkunden. Viele sind wunderschön, unbekannt und nur selten im Handel zu finden. Mit Unterstützung der Zierfischgroßhändler aus der Fachgruppe des Zentralverbands Zoologischer Fachbetriebe (ZZF) stellen wir dir jede Woche vier Arten vor. Darunter findest du auch viele Nachzuchten und ihre verschiedene Zuchtformen.

Foto: aqua-global Zierfischgroßhandel
Foto: aqua-global Zierfischgroßhandel

oben links: Belonesox belizanus 

Der Hechtkärpfling (Belonesox belizanus) ist einer der ungewöhnlichsten Lebendgebärenden Zahnkarpfen, denn dieser Art lebt im Gegensatz zu den anderen Angehörigen Vertretern dieser Fischgruppe räuberisch. Dies ist auch der Hauptgrund für die die Seltenheit und geringe Verbreitung dieser Art in der Aquaristik, denn Pflege und Vermehrung sind eigentlich ganz einfach. Die Art ist aufgrund ihrer starken Anpassungsfähigkeit auf der karibischen Seite Mittelamerikas vom südlichen Mexiko bis Nicaragua im Süß- und Brackwasser selbst noch in stark verschmutzten Gewässern anzutreffen. Die größeren Weibchen werden gewöhnlich bis zu 15 cm groß, die Männchen meist nicht größer als 10 cm. Während sich die Jungtiere gut mit lebenden Daphnien und Mückenlarven ernähren lassen, benötigen erwachsende Hechtkärpflinge größere Futtertiere.

oben rechts: Hypancistrus furunculus 

Zu den eher selten importierten Arten der populären Gattung Hypancistrus zählt der Harnischwels
L 199 aus dem Oberlauf des Río Orinoco im Grenzgebiet zwischen Kolumbien und Venezuela. Aktuell ist in diesem Gebiet zur Trockenzeit wieder Fangsaison und so konnte aqua-global von dieser hübschen Art wieder einige Tiere importieren. Der wissenschaftlich Hypancistrus furunculus genannte Saugwels erreicht eine Länge von bis zu 15 cm und sollte bei 25-29 °C gepflegt werden. Bei der Pflege von Hypancistrus-Arten sollte auf gute Sauerstoffzufuhr geachtet werden. Die Ernährung dieser Allesfresser ist sowohl mit Futtertabletten als auch mit Frostfutter (Mückenlarven, Daphnien, Salinenkrebse) möglich.

unten links: Schistura pridii 

Für viele Jahre gab es von dieser überaus attraktiven Schmerle, die schon immer eine Rarität war, leider keine Importe aus ihrem Heimatland Thailand. Die Tiere stammen aus dem Flusssystem des oberen Chao Phraya. Die Art bewohnt dort klare und schnell fließende Waldbäche in einer Höhenlage von 950-1250 m und lebt auf steinigem Untergrund. Für die Pflege wäre deshalb ein sogenanntes Bachaquarium optimal, das mit zahlreichen Steinen unterschiedlicher Größe eingerichtet ist und kräftig gefiltert wird. Da diese Schmerle nur etwa 4-5 cm groß wird und recht friedlich ist, lässt sie sich bereits in einem 60cm-Aquarium pflegen, auch gerne gemeinsam mit anderen friedlichen Fischen (z.B. Bärblingen). Die Pflege sollte bei 18-24 °C in neutralem bis schwach alkalischem Wasser erfolgen. Die Art frisst problemlos Trockenfutter.

unten rechts: Brachyplatystoma rousseauxii & tigrinum & juruense 

Mittlerweile gibt es doch eine ganze Reihe von Aquarianern, die zuhause riesige Aquarien betreiben und deshalb in der Lage sind, auch ungewöhnlich groß werdende Fische zu pflegen. Neben Süßwasserstechrochen sind bei diesen Freaks die südamerikanischen Spatenwelse populär und drei ganz besondere Arten hat aqua-global aktuell aus Peru importieren können. Der Goldbinden-Zebraantennenwels (Brachyplatystoma juruense) kann eine Länge von etwa 60 cm erreichen und ist im Amazonas- und Orinoco-Becken beheimatet. Sowohl die Jungtiere als auch die adulten Exemplare haben bei dieser Art aufgrund ihrer starken Veränderung der Färbung ihren besonderen Reiz. Eine noch größere Rarität ist der Zebra-Spatenwels (Brachyplatystoma tigrinum), der früher einer eigenen Gattung Merodontotus zugerechnet wurde. Bei dieser Art sind die Jungwelse allerdings anfänglich recht schlicht gefärbt, was sich mit dem Alter allerdings schlagartig ändert. Die bis zu 60 cm groß werdende Art ist mit ihrem intensiven schwarzweißen Streifenmuster sicherlich der attraktivste Vertreter dieser Gattung. Bei der dritten Art Brachyplatystoma rousseauxii ist der Kreis der möglichen Pfleger allerdings noch weiter eingeschränkt. Dieser früher unter der Bezeichnung Brachyplatystoma flavicans bekannte Großwels, der eine attraktive metallische Färbung zeigt, kann fast zwei Meter Länge erreichen und ist deshalb nur für riesige Schauaquarien geeignet! Die Brachyplatystoma-Arten leben räuberisch und lassen sich im Alter gut mit Fisch-, Muschel- und Garnelenfleisch ernähren. Die derzeit noch kleinen Tiere ernähren wir mit lebenden Weißen Mückenlarven, die sie sehr gut fressen.

Quelle: aqua-global – Dr. Jander & Co. OHG

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