Lerne neue Arten kennen oder entdecke alte Arten neu: In der Aquaristik gibt es immer wieder Tierarten zu erkunden. Viele sind wunderschön, unbekannt und nur selten im Handel zu finden. Mit Unterstützung der Zierfischgroßhändler aus der Fachgruppe des Zentralverbands Zoologischer Fachbetriebe (ZZF) stellen wir dir jede Woche vier Arten vor. Darunter findest du auch viele Nachzuchten und ihre verschiedene Zuchtformen.
oben links: Apistogramma diplotaenia
Etwas für Feinschmecker! So könnte man Apistogramma diplotaenia betiteln. Bei ihnen handelt es sich um rare Kostbarkeiten, die nicht durch plakative Farben auffallen. Ihr Reiz beruht auf zarten Pastelltönen und dem Wissen, dass man etwas ganz besonderes pflegt. Durch reichliche Lebendfuttergaben erhält man dort den natürlichen Reiz und erzielt keine möglichst schnell aufgezogenen Fische mit schlechter Statur und künstlich angefütterten Farben.
Die sehr schlanken Tiere haben in neutraler Färbung zwei parallele Streifen auf den Flanken, was sie unverwechselbar macht. Wildfang-Männchen verlieren, wenn sie dominant oder aggressiv gestimmt sind, die Doppelstreifen fast völlig und bekommen statt dessen ein orange-gelbes Band. Aber insgesamt haben bei A. diplotaenia die Frauen die Hosen an und sind auch die schöneren Fische.
oben rechts: Anabas sp.
Die Labyrinthfische werden manchmal auch als Kletterfische bezeichnet. Dieser Name rührt von ihrem am längsten der Menschheit bekannten Vertreter her, dem Kletterbarsch, Anabas testudineus. Diese Art ist berühmt dafür, bei feuchter Witterung über Land zu wandern und so neue Gewässer zu besiedeln.
Sie machen das mit schlängelnden Bewegungen, wobei sie sich mit den weit abgespreizten, sehr dornigen Kiemendeckeln Halt verschaffen. Dabei sind sie keineswegs langsam, als Aquarianer muss man sich beeilen, sie aus dem Netz in die Tüte zu bekommen, denn die Kletterbarsche krabbeln rasch und geschickt aus dem Netz heraus. Es ist aber eine Legende, dass Anabas auf Palmen klettert, um sich an vergorenem Palmsaft zu betrinken…
Systematisch ist die Gattung Anabas fast unerforscht; nur zwei Arten werden anerkannt, Anabas testudineus, der praktisch im gesamten tropischen Asien vorkommen soll, und dem bengalischen A. cobojius. Das entspricht ganz sicher nicht den Tatsachen.
Aquarium Glaser hat jetzt wieder einmal Kletterbarsche aus Bengalen importieren können. Die meisten Exemplare gehören einer großköpfigen Art mit kleinem schwarzen Punkt hinter dem Kiemendeckel und auf dem Schwanzstiel, ein Exemplar gehört aber ganz eindeutig zu einer anderen Art, nicht so großköpfig, aber mit viel größeren schwarzen Punkten. Keine der beiden Arten entspricht A. testudineus oder A. cobojius; Aquarium Glaser hat sie aber aus pragmatischen Gründen als A. testudineus gelistet. Anabas sind nicht sonderlich farbig, aber recht interessant. Sie können gut mit Barben und Welsen gemeinsam gepflegt werden. Brutpflege übt der Kletterbarsch nicht aus, die Eier werden frei ins Wasser abgegeben und treiben an der Wasseroberfläche.
unten links: Loricaria sp. Rio Atabapo
Wie alle Vertreter der Gattung handelt es sich um Maulbrüter, bei denen das Männchen den Eiballen mit der zur Brutzeit vergrößerten Unterlippe mit sich herumträgt, bis die Jungen schlüpfen. Das Merkmal, das Loricaria sp. Rio Atabapo so unverwechselbar macht, ist der dunkle “Zügelstreifen” am Kopf. Die Art wird ungefähr 20 cm lang und ist wissenschaftlich noch nicht beschrieben.
unten rechts: Rama rama
Gemeinsam mit Chandramara chandramara wurde eine zweite Art beschrieben, nämlich Rama rama, ein mysteriöser Fisch, der nicht nur so ähnlich klingt wie Chandramara chandramara, sondern auch exakt so aussieht, nur fehlen ihm die Punkte: er ist transparent. Manchmal hat Aquarium Glaser in ihrem Chandramara-Importen solche transparenten Exemplare, aber es ist schwer zu sagen, ob es sich dabei tatsächlich um Rama rama handelt.
Dieser Wels mag klares Wasser mit etwas Strömung. Sie sind tagaktive Schwarmfische, die ideale Wassertemperatur liegt zwischen 22 und 26°C. Sie fressen jedes übliche Zierfischfutter.
Quelle: Aquarium Glaser