Die Aquaristik enthält unzählige Tierarten, die es zu entdecken gibt. Viele von diesen sind noch unbekannt und nur selten im Handel anzutreffen. Wir stellen euch 4 Arten davon vor:
oben links: Corydoras aff. pulcher
Jedes Jahr im Herbst werden über die Zierfischexporteure in Brasilien diese wunderschönen und leider etwas hochpreisigeren Panzerwelse angeboten, die leider weder einen wissenschaftlichen Namen noch eine Codenummer erhalten haben. Es handelt sich dabei um das kurzschnäuzige Pendant zum ebenfalls im Rio Purus vorkommenden Corydoras pulcher. Diese aufgrund ihrer ähnlichen Färbung auch als „Super schwartzi“ bezeichneten, etwa 6-7 cm groß werdenden Panzerwelse bilden im männlichen Geschlecht eine sehr stark verlängerte Rückenflosse aus und sind unproblematische Pfleglinge.
oben rechts: Geophagus altifrons
Nur relativ selten ist der Nanderbuntbarsch (Altolamprologus compressiceps) im Angebot der Händler, der aus dem Tanganjikasee stammt und dort eine weite Verbreitung besitzt. Laut Aussage des Züchters handelt es sich bei den Nachzuchten um die hübsche Variante „Gold Head“, die im Alter einen dunklen Hinterkörper und einen goldenen Kopf bekommt. Die Tiere werden aktuell in der EU nachgezogen. Die hübschen blauen Lippen, die für diese Form ebenfalls charak- teristisch sind, sowie Ansätze eines goldenen Kopfes, sind bei unseren etwa 5 cm großen Tieren zumindest nach Eingewöhnung in vertrauter Umgebung (siehe Foto links) bereits gut zu erkennen. Der Nanderbuntbarsch erreicht eine Länge von 12-13 cm.
unten links: Lamontichthys stibaros
Die Vertreter der Gattung Lamontichthys sind nahe Verwandte der besser bekannten Störwelse der Gattung Sturisoma. Neben Lamontichthys llanero aus Kolumbien und einer weiteren unbeschrie- benen Art aus diesem Land, werden vor allem zwei peruanische Arten zu uns eingeführt: L. filamantosus und L. stibaros. Beim selteneren L. stibaros sind nur der obere und untere Schwanzflos- senstrahl fadenartig verlängert, die ersten Strahlen der Rücken- und Brustflossen jedoch nicht. Die Tiere können eine Maximallänge von etwa 25 cm erreichen. Die Männchen bilden nur zur Laichzeit ein Feld von borstenartigen Gebilden (Odontoden) auf der Mitte des Brustflossenstachels aus. Lamontichthys sind Aufwuchsfresser, die gut mit pflanzlichen Futtertabletten und Gemüse (Gurke, Zucchini, Spinat etc.) ernährt werden können.
unten rechts: Stenomelania cf. torulosa
Bereits vor einigen Wochen erhielt Aqua-Global unter der Bezeichnung Tylomelania sp. eine neue Schnecke von deren Lieferanten in Singapur. Da sie mittlerweile als Herkunft für diese Schnecke die indonesische Insel Java ermitteln konnten, hatten sie sie zwischenzeitlich als einen Vertreter der Gattung Melanoides eingestuft. Nun teilte uns der Wirbellosen-Spezialist Oliver Zompro mit, dass es sich bei dieser Schnecke um eine Art der Gattung Stenomelania handelt, die S. torulosa sehr stark ähnelt, die jedoch bislang nur aus Madagaskar und Indien beschrieben wurde. Es handelt sich bei dieser ausgesprochen langgestreckten und spitz zulaufenden Art um eine Schnecke, die in Süß- und leichtem Brackwasser lebt und deren Larven frei schwimmend sind und ins Meer verdriftet werden. Mit einer Fortpflanzung im Aquarium kann also nicht gerechnet werden. Die bis etwa 10 cm groß werdenden Schnecken sind gut mit Flockenfutter zu ernähren und schädigen die Aquarienpflanzen nicht.
Quelle:
aqua-global – Dr. Jander & Co. OHG