Raritäten & Neuimporte im Fokus 465 – Seltene Aquarienbewohner und faszinierende Neuimporte

Raritäten & Neuimporte im Fokus 465 – Seltene Aquarienbewohner und faszinierende Neuimporte

Einblicke in außergewöhnliche Fischarten und seltene Zuchtformen für anspruchsvolle Aquarianer

Entdecke die faszinierende Welt der Aquaristik: Jeden Sonntag stellen wir dir auf my-fish.org neue und seltene Aquarienbewohner vor, die deine Aquarienlandschaft bereichern können. Unsere wöchentlichen Blogbeiträge präsentieren dir außergewöhnliche Fischarten, in der Aquaristik oft übersehene Schönheiten und interessante Zuchtformen, die nur selten im Handel zu finden sind. Mit wertvoller Unterstützung unserer erfahrenen Partner aus dem Zierfischgroßhandel und der Fachgruppe des Zentralverbands Zoologischer Fachbetriebe (ZZF) erfährst du alles über die neuesten Trends und Entdeckungen in der Aquaristik. Unsere Beiträge bieten detaillierte Informationen zu jeder Art, inklusive Bildern und Pflegehinweisen, damit du gut informiert entscheiden kannst, welche Tiere am besten in dein Aquarium passen. Tauche ein in die Welt der seltenen Aquarienfische und erweitere dein Wissen über Nachzuchten und deren vielfältige Zuchtformen. Bleib am Puls der Aquaristik und entdecke jede Woche neue Highlights für dein Aquarium auf my-fish.org!

Raritäten & Neuimporte im Fokus 465 – Seltene Aquarienbewohner und faszinierende Neuimporte

Rhadinoloricaria andaki

Im April 2016 wurde der Erstimport einer Rhadinoloricaria-Art aus Venezuela vorgestellt. Obwohl die Gattung bereits 1974 beschrieben wurde, galt die einzige ihr zugeordnete Art aus dem Jahr 2016, R. macromystax aus Peru, als sehr selten. Seit diesem Import wurden die Fische aus Venezuela unter verschiedenen Bezeichnungen geführt, darunter R. macromystax, R. cf. macromystax „Caqueta“ und R. sp. „Caqueta“. Alle diese Bezeichnungen beziehen sich auf dieselben Tiere.

Inzwischen wurde die Gattung Apistoloricaria in Rhadinoloricaria integriert, wodurch die Anzahl der Arten in dieser Gattung auf sieben anwuchs. Auch zwei östlich der Anden lebende Crossoloricaria-Arten wurden in Rhadinoloricaria überführt. 2020 wurde die Art Rhadinoloricaria stewarti aus dem Rio Napo-Einzugsgebiet in Peru beschrieben. Im Jahr 2023 wurde eine neue Art, Rhadinoloricaria papillosa, beschrieben und noch im selben Jahr in die neu etablierte Gattung Cheilonimata überführt. Im Juni 2024 erhielt die Form aus dem Caqueta-Einzugsgebiet den Status einer eigenständigen Spezies: Rhadinoloricaria andaki. Damit umfasst die Gattung Rhadinoloricaria aktuell neun Arten.

Ein markantes Merkmal der Rhadinoloricaria andaki sind die beiden dicken, fast waagerecht abstehenden Oberkieferbarteln und die sehr dichten Lippenbarteln, die unter normalen Umständen schwer zu erkennen sind, da diese Fische meist auf dem Bauch liegen. Für die Pflege dieser empfindlichen Tiere ist sehr sauberes Wasser und ein Sandboden wichtig. Auf Dekoration sollte verzichtet werden. Die Fische bleiben in der Regel kleiner als 15 cm, wobei das lange Schwanzflossenfilament nicht mitgerechnet wird. Rhadinoloricaria sind Maulbrüter im männlichen Geschlecht. Das Männchen trägt das scheibenförmige Gelege an seiner speziell modifizierten Unterlippe bis zum Schlupf mit sich, weshalb diese Art der Brutpflege oft als Lippenbrutpflege bezeichnet wird.

Hypancistrus sp. L340/LDA19 Nachzucht

Der wissenschaftlich noch nicht erfasste Hypancistrus sp. L340/LDA19 stammt aus Kolumbien, genauer gesagt aus dem Rio Tomo im Departement Meta. Ursprünglich als LDA19 vorgestellt, galt dieser schön gefärbte Wels in den 1990er Jahren als Phantom, da nur ein einzelnes Exemplar bekannt war. Als 2003 die L-Nummer 340 für die gleiche Art vergeben wurde, stellte sich heraus, dass kaum zwei Individuen identisch aussehen. Deshalb ist jeder L340/LDA19 ein Unikat.

Diese Einzigartigkeit gilt auch für die Nachzuchten. Bei den Geschwistertieren können sich Musterungen unterscheiden, die entweder aus Punkten, Linien oder einer Kombination beider bestehen. Die bisher angebotenen Nachzuchten dieser Art sind deutsche Nachzuchten, die aufgrund der relativ geringen Produktivität und des langsamen Wachstums der Art nur selten im Handel verfügbar sind. Die hier gezeigten Tiere haben eine Länge von etwa 4-6 cm, und die Endgröße wird auf etwa 9 cm geschätzt.

Helostoma temmickii GREEN

Der Küssende Gurami (Helostoma temmickii) ist aufgrund seines einzigartigen „Küsser“-Verhaltens ein beliebter Zierfisch für größere Aquarien. Im Handel ist vorwiegend die rosafarbene Zuchtform erhältlich, da diese Variante in großen Mengen nachgezüchtet wird. Diese rosafarbene Form ist in den Zucht- und Mastteichen, die trübes Wasser führen und eine hohe Nährstoffdichte bieten, besser sichtbar. Im Gegensatz dazu bieten wir nun wieder die Naturform des Küssenden Gurami an, die im Hobby als „Grün“ bezeichnet wird.

Tatsächlich ist die Naturform nicht grün, sondern zeigt einen silbrigen Oliv-Glanz, der am Rücken dunkler und an den Flanken heller ist. Die Kehle ist silberfarben, während Rücken- und Afterflosse einen rußigen Überzug aufweisen. Auf der Schwanzwurzel befindet sich ein ovaler, dunkler Fleck. Entlang der Flanken können je nach Stimmung feine schwarze Linien sichtbar sein.

Die Pflege und Zucht der Naturform unterscheiden sich nicht von der rosafarbenen Zuchtform. Allerdings ist der Grüne Küssende Gurami in der Seitenansicht wesentlich attraktiver für das Aquarium.

Annamia sp. (Vanmanenia sp.) Vietnam

Aus Vietnam kommen gelegentlich die beeindruckenden, großen Flossensauger, die sich durch ihre Kontrastreiche Schwanzflosse von den bekannten Annamia normani unterscheiden. Kürzlich hat Aquarium Glaser eine Sendung ähnlicher Tiere erhalten, deren Schwanzflosse besonders markant gezeichnet ist. Da alle über 50 Exemplare dieses Merkmal aufweisen, scheint es sich nicht um einen Zufall zu handeln. Die Bestimmung gestaltete sich schwierig, da wichtige Merkmale wie die Maul- und Lippenform am lebenden Tier ohne Hilfsmittel schwer zu erkennen sind. Der einzige Flossensauger der Region mit ähnlicher Körperform und gezeichneter Schwanzflosse, für den brauchbares Bildmaterial existiert, ist Vanmanenia crassicauda. Dennoch unterscheiden sich diese Tiere deutlich von deren Exemplaren, weshalb wir sie vorerst als Vanmanenia sp. Vietnam bezeichnet haben.

Nach eingehender Untersuchung und Fotografie konnte die Maul- und Lippenform bestätigen, dass es sich um eine Art der Gattung Annamia handelt. Innerhalb dieser Gattung sind nur zwei Arten beschrieben: Annamia normani und A. thuathienensis, die 2005 aus dem Fluss Bô in der Thua Thiên Provinz, Huê, Vietnam beschrieben wurde. Die Beschreibung von A. thuathienensis ist jedoch unzureichend, weshalb die genaue Bestimmung dieser Art schwierig bleibt. Daher bezeichnen sie ihre neuen Giraffen-Flossensauger lieber als Annamia sp. Vietnam.

Die Pflege dieser Tiere ist erfreulich einfach. Sie bevorzugen starke Strömung und sauerstoffreiches Wasser, sind ansonsten jedoch wenig anspruchsvoll. Sie sind friedlich sowohl untereinander als auch gegenüber anderen Fischen. Die Fische nehmen jegliches übliche Fischfutter passender Größe an, obwohl wir keine Erfahrung mit Flockenfutter haben. Deren größten Exemplare erreichen eine Länge von etwa 10 cm, einschließlich der Schwanzflosse.

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