Entdecke außergewöhnliche Zierfische: Floridakärpflinge, südamerikanische Buntbarsche, kongolesische Rückenschwimmer und sulawesische Halbschnäbler
Willkommen bei der Raritäten & Fokus-Serie auf my-fish.org! Hier stellen wir regelmäßig spannende, seltene und interessante Arten von Zierfischen und Wirbellosen vor, die die Vielfalt der Aquaristik bereichern. Unser Ziel ist es, dir wertvolle Informationen, Pflegehinweise und faszinierende Einblicke in diese besonderen Wasserbewohner zu bieten – stets sachlich und ohne Verkaufsaufrufe.

In dieser Ausgabe dreht sich alles um vier faszinierende Arten:
- Jordanella floridae – Ein robuster, farbenfroher Floridakärpfling, der auch in Mini-Teichen für natürliche Mückenlarvenbekämpfung sorgt.
- Ivanacara bimaculata – Ein beeindruckender, eher seltener Buntbarsch aus Südamerika, der durch seine attraktive Färbung und das anspruchsvolle Nachwachsen begeistert.
- Synodontis sp. aff. nigriventris ZEBRA – Der kleine, attraktive Rückenschwimmende Kongowel mit extrem kontrastreicher Bärchenzeichnung, bekannt für sein drolliges Verhalten.
- Nomorhamphus cf. kolonodalensis – Ein kleiner Halbschnäbler aus Sulawesi, der durch sein beeindruckendes Balzverhalten und seine polychromatische Färbung besticht.
Diese Arten zeigen die faszinierende Vielfalt der aquaristischen Welt und sind ein Beweis für die große Bandbreite an Wasserbewohnern, die es zu entdecken gibt. Auf my-fish.org findest du ausführliche Informationen zu Haltung, Pflege und besonderen Eigenschaften dieser Raritäten.
Jordanella floridae
Der Killifisch aus Nordamerika zählt zu den Evergreens in der Aquaristik und hat bereits mehrere Generationen von Aquarianern erfreut. In den letzten Jahren war es jedoch ruhig um dieses attraktive Tier geworden. Derzeit sind wieder schöne Floridakärpflinge aus südostasiatischen Züchtereien erhältlich. Jordanella floridae wird 4-6 cm lang und ist sehr temperaturtolerant, was ihn in der warmen Jahreszeit auch gut für Mini-Teiche geeignet macht. Er verhindert zuverlässig das Aufkommen von Stechmückenlarven und ernährt sich unter anderem von Fadenalgen, was auch Algenprobleme im Teich verringern kann. Die Eier werden oft in Algenpolstern abgelegt, wobei das Männchen den Laichplatz gegen Räuber verteidigt. In sehr kleinen Aquarien oder Mini-Teichen kann der Floridakärpfling paarweise gehalten werden, in größeren Gruppen ist ebenfalls eine harmonische Haltung möglich. Männchen und Weibchen lassen sich leicht anhand eines schwarzen Flecks in der Rückenflosse unterscheiden, den nur die Weibchen zeigen. Bei dauerhaft sinkenden Temperaturen unter 15°C empfiehlt es sich, den Floridakärpfling ins Haus zu holen.






Ivanacara bimaculata
Der Buntbarsch Ivanacara bimaculata wurde bereits 1912 unter der Bezeichnung #Nannacara #bimaculata wissenschaftlich benannt und erstmals abgebildet. Im Hobby blieb er jedoch lange Zeit eine Rarität. Das Verbreitungsgebiet in #Guyana (Potaro-River) gilt als eines der schwierigsten Südamerikas, um es zu erreichen. Ersichtlich wurde die Art erst 1997, als Frans Vermeulen und Wim Suikers einige Exemplare sammeln und in die Niederlande bringen konnten. Dabei zeigte sich, dass I. bimaculata im Verhalten und Aussehen große Ähnlichkeit zu dem damals noch in der Gattung Nannacara geführten I. adoketa aufweist. Im Jahr 2006 wurde die Art schließlich in die eigenständige Gattung #Ivanacara eingegliedert.
Bis heute bleibt dieser Buntbarsch eine Top-Rarität, da die Nachzucht anspruchsvoll ist, ähnlich wie bei I. adoketa. Für weitere Informationen kann auf den entsprechenden Eintrag verwiesen werden.
Derzeit werden Nachzuchten von 3-4 cm Länge angeboten. Bereits in dieser Grösse ist erfarblich gut zu unterscheiden, ob es sich um Männchen oder Weibchen handelt. Männchen können maximal 13 cm lang werden und erfüllen damit die Definition eines „Zwergbuntbarschs“ nicht mehr vollständig, der nur Arten mit maximal 10 cm Gesamtlänge vorsieht. Weibchen bleiben kleiner.






Synodontis sp. aff. nigriventris ZEBRA
Der rückenschwimmende Kongowels Synodontis nigriventris ist die beliebteste Spezies innerhalb der artenreichen Gattung Synodontis. Das ausgeprägte Verhalten, bei dem die Tiere bevorzugt mit dem Bauch nach oben schwimmen, ist ein Hauptgrund für die Beliebtheit. Zudem bleibt diese Art klein, deutlich unter 10 cm, wobei Tiere selten größer als ca. 7 cm (inklusive Schwanzflosse) werden.
Neben dieser Art kommt gelegentlich auch der sogenannte „Zebra“-Kongowels im Bestand vor. Diese Variante stammt vermutlich ausschließlich aus dem Gebiet des Lac Mai Ndombe, einem großen Schwarzwasser-See im Zentral-Kongo. Im Vergleich zum klassischen rückenschwimmenden Kongowels zeigt der „Zebra“ eine extrem kontrastreiche Färbung, insbesondere auf der Bauchseite. Der Artname „nigriventris“ bedeutet „mit schwarzem Bauch“, was bei der Standardform meistens dunkel gefärbt ist und schwarze Punkte auf dunklem Grund aufweist. Das „Zebra“ hingegen besitzt eine komplexe Marmormusterung, die bei jedem Tier individuell variiert und an die Jugendfärbung anderer Synodontis-Arten erinnert.
Hinsichtlich Pflege und Endgröße unterscheidet sich der „Zebra“ kaum vom gewöhnlichen Rückenschwimmenden Kongowels, könnte jedoch noch sozialer sein. Es ist fast unmöglich, nur ein Exemplar zu fotografieren, wenn mehrere im Aquarium leben.






Nomorhamphus cf. kolonodalensis
Die Firma Aquarium Glaser hat erstmals Exemplare einer hochinteressanten, wohl kleinbleibenden Halbschnäbler-Art aus Sulawesi (früher Celebes) importiert, die vermutlich Nomorhamphus kolonodalensis ist. Diese Art wurde im Jahr 2000 wissenschaftlich beschrieben und trägt den Namen nach der Kolonodale-Region. Dabei wurden auch die Schwarzen Sulawesi-Halbschnäbler Nomorhamphus celebensis und N. towoetii mitimportiert.
Bisher sind überwiegend weibliche Tiere in lebender Präsentation bekannt, die sehr gut mit den beobachteten Exemplaren übereinstimmen. Die Männchen sind polychromatisch; einige entsprechen den Farbbeschreibungen aus der wissenschaftlichen Erstbeschreibung, andere nicht, weshalb die Bezeichnung „cf.“ (confer) verwendet wird, um auf eine Unsicherheit bei der Artbestimmung hinzuweisen.
Die kleinen Fische messen in beiden Geschlechtern etwa 4-5 cm (Gesamtlänge mit Schwanzflosse), wobei das größte Exemplar, das in der Erstbeschreibung erwähnt wurde, 67,9 mm lang war. Es wird erwartet, dass sie noch wachsen. Die Tiere sind bereits sexuell aktiv, was sich durch häufiges Schnabelaufreißen zeigt, das sowohl bei Männchen als auch bei Weibchen beobachtet wurde.
Das Verhalten ist vor allem im Zusammenhang mit Balz und Imponiergehabe zu sehen. Es besteht kein Zusammenhang zwischen Färbung und Aggression. Besonders farblich auffällige Männchen mit rot-orangefarbenen Flossen und schwarzen Markierungen in Rücken- und Afterflosse zeigen sich manchmal zurückhaltend.
Aufgrund des ausgeprägten Imponierverhaltens empfiehlt es sich, die Fische in großen Aquarien mit viel Strömung und Deckungsmöglichkeiten im Oberflächenbereich zu halten, beispielsweise mit hochwachsenden Pflanzen wie Vallisnerien, deren Blätter an der Wasseroberfläche fluten. Unterdrückte Exemplare könnten sonst durch Stress Schaden nehmen. Verletzungen durch Bisse wurden bislang nicht beobachtet.
Nomorhamphus-Arten benötigen kühles Wasser zwischen 18 und 23°C, mit leicht alkalischem pH-Wert. Das Futter sollte abwechslungsreich sein, wobei Fruchtfliegen (Drosophila) und lebende Mückenlarven das Wohlbefinden fördern und die Fortpflanzung steigern. Diese Arten sind lebendgebärend.






Quelle: Frank Schäfer – Aquarium Glaser GmbH

