Entdecke außergewöhnliche Zierfische wie Nomorhamphus, Sternarchorhynchus, Pseudocrenilabrus und Trachelyichthys – perfekt für dein einzigartiges Aquarium!

Willkommen in der faszinierenden Welt der Aquaristik! Auf my-fish.org präsentieren wir dir jeden Sonntag eine spannende Auswahl an seltenen und außergewöhnlichen Aquarienbewohnern. Dabei liegt unser Fokus ausschließlich auf Zierfischen und Wirbellosen wie Garnelen und Krebsen, wobei Pflanzen im Rahmen dieser Beitragsreihe keine Rolle spielen. Dank unserer Partner im Großhandel des Zentralverbands Zoologischer Fachbetriebe (ZZF) können wir dir wöchentlich vier beeindruckende Arten vorstellen, die dein Aquarium zu einem echten Blickfang machen.
Zu den vorgestellten Arten gehören unter anderem Nomorhamphus celebensis und N. towoetii, die Halbschnäbler, die auf Sulawesi beheimatet sind und durch ihre friedliche Natur sowie ihre faszinierende Balz begeistern. Außerdem präsentieren wir den Trachelyichthys exilis, einen friedfertigen Nachtfisch aus Peru, der durch seine innere Befruchtung und seine friedliche Art besticht. Weiterhin stellen wir den bekannten Pseudocrenilabrus multicolor vor, einen maulbrütenden Buntbarsch mit attraktiven Schillerfarben aus Afrika. Und nicht zuletzt präsentieren wir Sternarchorhynchus mendesi, einen hochinteressanten, seltenen Elektrofisch aus Venezuela, der durch seine spezielle Morphologie und seine friedliche Natur beeindruckt.
Nomorhamphus celebensis und N. towoetii
Die meisten Arten der Nomorhamphus-Halbschnäbler stammen von der Insel Sulawesi (früher Celebes). Einige, wie N. ebrardtii oder N. rex, werden hauptsächlich als Wildfänge gehandelt, andere, darunter N. liemi, auch als Nachzucht. Schwarze Celebes-Halbschnäbler sind im Handel nur sehr selten zu finden. Gelegentlich werden Nachzucht-Tiere von Nomorhamphus celebensis mit einer Länge von 4–6 cm angeboten, manchmal auch Wildfänge. Ohne genaue Kenntnis der Fundorte ist die Artenzuordnung schwierig. Es gibt drei wissenschaftlich beschriebene Arten der Schwarzen Celebes-Halbschnäbler: N. celebensis, N. towoetii und N. aenigma. Eine weitere, im Hobby verbreitete Art, die durch eine orangefarbene Zone im Bereich der Rückenflosse auffällt, ist Gegenstand von Debatten. Viele Autoren halten sie für eine Farbform von N. towoetii, wobei Verhaltensunterschiede eine Rolle spielen. N. celebensis ist der friedlichste aller Halbschnäbler, während N. towoetii als sehr zänkisch gilt. Zu N. aenigma existieren noch keine detaillierten Beurteilungen.
Bei N. celebensis handelt es sich um eine nicht besonders farbenprächtige, aber friedliche Art, die sich gut mit anderen Fischen vergesellschaften lässt. Während der Balz zeigen die Männchen tiefschwarze Körper mit hellen senkrechten Binden. Früher wurden Tiere, die damals noch nicht wissenschaftlich beschrieben waren, häufig fälschlicherweise zu N. celebensis gezählt. Die Männchen dieser lebendgebärenden Art erreichen etwa 6 cm, die Weibchen können bis zu 10 cm groß werden. Bei der Zucht ist es wichtig, die Jungtiere frühzeitig vor den Elterntieren zu schützen, da diese sehr kannibalisch sein können. Trächtige Weibchen sollten rechtzeitig in ein Wurfaquarium umgesetzt werden, um Totgeburten zu vermeiden, wobei auch auf ausreichend Schwimmraum zu achten ist.
N. towoetii gilt ebenfalls als zänkisch und bleibt kleiner als N. celebensis, mit Weibchen, die höchstens 8 cm und Männchen 5–6 cm groß werden. Der auffälligste Unterschied zwischen den beiden Arten ist die Färbung der Weibchen: Bei N. celebensis bleiben die Weibchen stets grau, während sie bei N. towoetii nahezu schwarz werden können. Aktuelle Wildfänge, die bei uns eingetroffen sind, deuten auf N. towoetii hin, da die Weibchen dort sehr dunkle Färbungen zeigen. Die Fische haben eine ungewöhnliche Maulform, die vermuten lässt, dass sie vor allem Insekten von der Wasseroberfläche fressen. Im Aquarium nehmen sie jedoch bevorzugt Flockenfutter.
Nomorhamphus findet man in kühlen, sauerstoffreichen Fließgewässern. Für die Pflege sind sauberes Wasser, gute Filterung und regelmäßige Wasserwechsel essenziell. Es besteht häufig Verwirrung bezüglich ihres ursprünglichen Vorkommens, da falsche Angaben in der Literatur gemacht werden. Tatsächlich leben Nomorhamphus in kühlen Zuflüssen des Berglandes und nicht in den großen Seen wie Poso- oder Towuti-See. Die Wassertemperatur liegt meist zwischen 22 und 28°C, der pH-Wert ist leicht alkalisch, und die Gesamthärte beträgt etwa 5° dH.
Nomorhamphus celebensis gilt laut wissenschaftlicher Einschätzung als vom Aussterben bedroht, wobei invasive Fischarten, Wasserverschmutzung und intensive Fischereipraktiken als Ursachen genannt werden. In den Gewässern selbst ist nur vereinzelt mit Nomorhamphus zu rechnen. Es gibt keine Hinweise auf negative Folgen des Fangens oder Exports als Aquarienfisch. Dennoch ist es sinnvoll, eine stabile Populationspflege in Gefangenschaft aufzubauen, um das Überleben dieser Arten zu sichern.






Trachelyichthys exilis
Der Trapteelichthys exilis stammt aus Peru und erreicht eine Länge von 6 bis 8 cm. Die Art wurde bereits im Aquarium erfolgreich gezüchtet. Diese Fische besitzen eine innere Befruchtung; die Weibchen legen klebrige Eier ab, ohne dass die Männchen eingreifen müssen. Bei männlichen Tieren sind die ersten Strahlen der Afterflosse zu einer Röhre umgebildet, die während der Fortpflanzung eine Rolle spielt. Stichproben von importierten Tieren haben gezeigt, dass weniger kontrastreich gefärbte Exemplare meist Männchen sind.
Trachelyichthys sind friedliche, nachtaktive Welse, die jedes übliche Futter bereitwillig akzeptieren.






Pseudocrenilabrus multicolor
Der Pseudocrenilabrus multicolor ist einer der ältesten maulbrütenden Buntbarsche in Aquarien. Er wurde bereits 1902 aus Ägypten nach Deutschland eingeführt und ist seitdem nicht mehr aus dem Hobby verschwunden. Die typischen Tiere sind etwa 4 bis 5 cm groß, wobei in der Literatur eine Maximalgröße von 8 cm angegeben wird. Es ist anzunehmen, dass diese Fische über hundert Jahre ohne erneute Importe in Erhaltungszucht gepflegt und gezüchtet wurden. In jüngerer Zeit ist es etwas ruhiger um ihn geworden, umso erfreulicher ist es, ihn wieder anbieten zu können.
Die Farbenpracht dieses Maulbrüters kann mit den buntesten Arten aus dem Malawi-See nicht mithalten, doch seine Schillerfarben und kleinflächigen Muster sind sehr attraktiv. Besonders beeindruckend ist die Brutpflege: Das Muttertier trägt die Jungfische bis zu einer Woche nach der ersten Freilassung bei sich und schützt sie vor Gefahren, auch nachts.
Der Pseudocrenilabrus multicolor wird bei Temperaturen zwischen 20 und 28°C in gut bepflanzten Becken gepflegt, in denen auch Sandflächen vorgesehen werden sollten. Zur Paarung baut das Männchen eine flache Laichgrube und lockt die Weibchen durch farbenfrohes Schillern und Überschwimmen zum Nestbau. Futter verträgt er in Form von üblichen Zierfischfutter, egal ob Trocken-, Frost- oder Lebendfutter. Aufgrund seiner Vergleichsgröße benötigt P. multicolor keine besonders großen Aquarien. Die Männchen sollten während der Laichzeit jedoch nicht unterschätzt werden, da sie durch hormonelle Signale auch mit größeren Tieren konkurrieren können. In dieser Phase sind auch friedliche, kleinere Fische, die sonst kaum eine Rolle spielen, ebenfalls betroffen.






Sternarchorhynchus mendesi
Die Artenzahl in der Gattung Sternarchorhynchus hat in den letzten Jahren stark zugenommen. 1994 waren nur vier Arten bekannt, 2006 waren es bereits zehn und im Jahr 2025 sind 32 Arten anerkannt. Damit ist Sternarchorhynchus die artenreichste Gattung innerhalb der Apteronotidae.
Mit einer Sendung Apteronotus macrostomus, im Handel auch als A. leptorhynchus bezeichnet, aus Kolumbien erhielten wir auch ein einzelnes Exemplar einer Sternarchorhynchus-Art. Nach der letzten Revision der Gattung durch de Santana & Vari (2010) gibt es in Kolumbien sieben Arten: S. gnomus, S. marreroi, S. mendesi, S. mormyrus, S. oxyrhynchus, S. roseni und S. yepezi. Farblich unterscheiden sich die Arten kaum und sind meist einfarbig dunkelbraun mit einem hellen Aalstrich. Nur bei S. gnomus ist der helle Rückenstreifen fehlt oder nur angedeutet.
Der Bestimmungsschlüssel für Arten aus dem Orinoko führt anhand der Maulform zunächst zu S. oxyrhynchus, doch das ist trügerisch, weil die Merkmale schwer vergleichbar sind. Letztlich führt die Merkmalsanalyse zu S. mendesi, bei der der Rückenstreifen deutlich ausgeprägt ist und keine Beschuppung im Rückenbereich vorhanden ist. Während S. oxyrhynchus 212 bis 242 Flossenstrahlen in der Afterflosse hat und somit sehr langgestreckt ist, besitzt S. mendesi 174 bis 182 Flossenstrahlen. Das bei uns fotografierte Tier weist etwa 177 Afterflossenstrahlen auf, was die Art eindeutig identifiziert. Damit ist es wahrscheinlich, dass uns die erste Zucht von Sternarchorhynchus mendesi gelungen ist.
Diese Art ist bisher nur von acht Exemplaren bekannt, die in den Flussmündungen des Río San Juan und Río Guanipa in Nordost-Venezuela gefunden wurden. Im Gegensatz zu diesen wurde Apteronotus macrostomus im Einzug des Río Meta in Kolumbien für den Export als Zierfisch gefangen.
Das größte bekannte Exemplar von Sternarchorhynchus mendesi war mehr als 20 cm lang. Das heutige Tier hat eine Länge von etwa 15 cm und zeigt am Ende des Körpers ein kleines regeneriertes Schwänzchen. Die Messeraale haben die Fähigkeit, verlorene Teile der Wirbelsäule am Körperende zu regenerieren, solange keine lebenswichtigen Organe betroffen sind. Der Fisch ist im Aquarium mit Frost- und Lebendfutter problemlos zu ernähren, wobei besonders Tubifex und Rote Mückenlarven beliebt sind.
Sternarchorhynchus-Arten sind generell anpassungsfähig bezüglich Wasserhärte und pH-Wert. Die Tiere sind vorwiegend dämmerungsaktiv und kommen tagsüber aus ihren Verstecken, um zu fressen. Sie vertragen sich nur mäßig mit Artgenossen, da sie spitze Zähne im Maul haben, die bei unbeaufsichtigter Pflege Verletzungen verursachen können. Bei gemeinsamer Haltung ist daher Vorsicht geboten, um rechtzeitig eingreifen zu können.






Quelle: Frank Schäfer – Aquarium Glaser GmbH

