Entdecke faszinierende Arten wie den Synodontis angelicus, Garra qiaojiensis, Tetraodon mbu und Bunocephalus coracoideus
Willkommen in der faszinierenden Welt der Aquaristik und Zierfische. Jeden Sonntag präsentieren wir dir spannende, neue und seltene Arten von Aquarienbewohnern – ausschließlich aus den Bereichen Zierfische, Wirbellose wie Garnelen und Krebse. Unsere Beiträge werden in Zusammenarbeit mit renommierten Zierfischgroßhändlern aus der Fachgruppe des Zentralverbands Zoologischer Fachbetriebe (ZZF) erstellt, sodass du stets aktuelle und zuverlässig geprüfte Infos erhältst. In dieser wöchentlichen Serie stellen wir dir vier beeindruckende Arten vor, inklusive Nachzuchten und spezieller Zuchtformen.

Zum Beispiel gehören dazu die Synodontis angelicus, ein eleganter afrikanischer Wels mit beeindruckender Größe und faszinierenden Verhaltensweisen; der Garra qiaojiensis, eine seltene Garra-Art aus dem Irrawaddy-System in Myanmar, bekannt für ihr attraktives Aussehen; der Tetraodon mbu, der größte Süßwasserkugelfisch, ein einzigartiger und anspruchsvoller Mitbewohner im Aquarium; sowie der Bunocephalus coracoideus, der dekorative Bratpfannenwels mit variabler Färbung und einzigartigen Knochenmerkmalen. Ob du dein Aquarium abwechslungsreicher gestalten möchtest, spannende Arten und Zuchtformen entdecken willst oder dein Wissen über Aquaristik erweitern möchtest – unsere Themen bieten dir wertvolle Inspirationen.
Synodontis angelicus
Der Synodontis angelicus, ein mittelgroßer Fisch aus dem Kongo, gehört zu den Fiederbartwelsen (Synodontis), einer Gattung mit rund 133 Arten, die den afrikanischen Kontinent nahezu vollständig besiedeln. Die Größe variiert stark, wobei die kleinsten Arten etwa 6-7 cm, die größten bis zu 60-70 cm lang werden. In der Aquaristik spielen sie eher eine untergeordnete Rolle, wobei nur wenige Arten, wie der rückenschwimmende Kongowel (Synodontis nigriventris) und einige Arten aus dem Tanganjika-See, eine größere Anhängerschaft bei Aquarianern haben. Die Artenvielfalt der Synodontis-Welse ist groß, jedoch taucht im Handel hauptsächlich S. eupterus auf, weil er sich vergleichsweise einfach und produktiv nachzüchten lässt.
Synodontis angelicus hat, im Vergleich zu anderen Arten, eine typische Länge von 15-25 cm, wobei das größte je gemessene Exemplar etwa 55 cm erreicht haben soll. Vor der Bekanntheit der schwarzen Harnischwelse mit weißen Punkten aus Südamerika wurde S. angelicus als die schönste Welsart angesehen und erhielt den deutschen Trivialnamen „Perlhuhnwels“. Auch heute gilt der Fisch aufgrund seines Aussehens noch als hübsch, allerdings sind auch Schattenseiten bekannt. So kann S. angelicus, insbesondere bei Einzelhaltung oder wenn nur wenige Exemplare gemeinsam gepflegt werden, recht zänkisch sein und andere Fische verfolgen. Es gibt individuelle Unterschiede im Verhalten, dennoch sollte man darauf vorbereitet sein.
Eine geeignete Haltung erfolgt am besten in großen Aquarien mit mehreren Exemplaren (mindestens 10) und zahlreichen Versteckmöglichkeiten. Bezüglich Futter und Wasserqualität ist S. angelicus relativ anspruchslos. Die Wassertemperatur sollte im Bereich von 24-28 °C liegen.






Garra qiaojiensis
Garra qiaojiensis gehört zu den beeindruckenden Arten der Gattung der Saugbarben und zeichnet sich durch eine besonders attraktive Farbgebung aus. Diese Garra-Art gilt als eine der schönsten innerhalb ihrer Gattung. Die verfügbaren Tiere stammen aus der Putao-Region im Irrawaddy-System in Myanmar (Burma) und sind aufgrund ihrer Seltenheit im Handel eher selten anzutreffen.
Die Körperlänge der Garra qiaojiensis liegt zwischen 8 und 12 cm. Sie ist eine lokal vorkommende Art, die nur in begrenztem Gebiet im Irrawaddy-Fluss-System vorkommt. Aufgrund ihrer besonderen Erscheinung und Seltenheit ist sie bei Aquarianern sehr beliebt und stellt eine interessante Wahl für spezielle Aquarien dar.






Tetraodon mbu
Der Tetraodon mbu, auch bekannt als Goldringel-Kugelfisch, ist der größte Süßwasserkugelfisch der Welt. Endemisch kommt diese Art ausschließlich im Flussgebiet des Kongo vor, vom Tanganjikasee bis nahe des Mündungsbereichs. Entgegen vereinzelter Angaben in der Literatur sucht der Tetraodon mbu keine Brack- oder Meerwasserhabitate auf. Die bekannte wissenschaftliche Rekordgröße liegt bei 68 cm, wobei in der Aquaristik sogar Größen von bis zu 75 cm genannt werden. Die durchschnittliche Länge beträgt meist 35 bis 40 cm.
Diese Kugelfische sind keine klassischen Aquarienfische, sondern eher als Haustiere zu betrachten, da sie eine hohe Interaktivität zeigen und individuell unterschiedliche Charaktereigenschaften besitzen. Manche Exemplare sind sehr umgänglich, andere hingegen können aggressiv sein und große Wunden mit ihren papageienschnabelartigen Zähnen verursachen. In der Natur sind Tetraodon mbu Einzelgänger und werden in der Regel einzeln gehalten. Über eine erfolgreiche Nachzucht im Aquarium wurde bislang nicht berichtet, es ist auch unwahrscheinlich, dass entsprechende Versuche unternommen wurden.
Zur Fütterung eignen sich bei jungen Tieren Schnecken und Muscheln, die sie problemlos knacken können. Manche Exemplare jagen kleinere Fische und Garnelen, andere ignorieren sie ganz. Regenwürmer sind ein beliebtes Zusatzfutter. Mögliche Beifutter sind tiefgekühlte Fische, Garnelen (mit Schale) und Muschelfleisch. Ältere, zahmere Tetraodon mbu nehmen Futter auch aus der Hand oder von einer Pinzette, wobei Personen auf ihre Finger achten sollten.
Was die Wasserpflege betrifft, sind Goldringel-Kugelfische relativ anspruchslos. Aufgrund ihrer hohen Futteraufnahme und der daraus resultierenden Ausscheidungen ist ein gut funktionierendes Filtersystem unerlässlich. Die Wassertemperatur sollte zwischen 24 und 28 °C liegen.






Bunocephalus coracoideus
Bunocephalus coracoideus, auch bekannt als Bratpfannenwels, ist in der Natur äußerst häufig und wird daher regelmäßig in Aquarien gehalten. In der Regel wird diese Art im Handel als Bunocephalus coracoideus angeboten, wobei es jedoch vorkommen kann, dass im Aquarium mehrere Arten verschiedener Bunocephalus-Populationen zusammenleben. Diese Variabilität zeigt sich in Färbung, Anatomie und Verhalten, insbesondere bei einer Gruppe von etwa 20 Tieren.
Das Artmerkmal „coracoideus“ bezieht sich auf die Knochenspangen (Coracoide oder Rabenbeine), die die Brustflossen stützen. Diese Knochenspangen liegen bei B. coracoideus unmittelbar unter der Haut und sind somit auch bei lebenden Tieren gut sichtbar. Besonders charakteristisch für diese Art sind die ausgeprägten Coracoide, die fast bis zum Ansatz der Bauchflossen reichen, sowie drei größere Erhebungen entlang der Kopfmitte und eine kleine vor der Rückenflosse. Diese Merkmale ermöglichen eine recht sichere Identifikation, wobei die Farbgebung variabel ist und nicht zuverlässig zur Bestimmung herangezogen werden sollte.
Der Begriff „bicolor“ ist ein bekanntes Synonym für B. coracoideus und bezeichnet die typische zweigeteilte Färbung, bei der der vordere Teil des Kopfes oft anders gefärbt ist als der Schwanzbereich.
Verbreitet ist B. coracoideus im gesamten Amazonasgebiet. Es kommen Tiere aus verschiedenen Ländern, wie etwa Kolumbien, auf den Markt. Genetische Untersuchungen haben gezeigt, dass es in Bezug auf die Erbmasse Unterschiede zwischen Populationen gibt, sodass man bei Zuchtversuchen auf die Herkunft der Tiere achten sollte, um Hybriden zu vermeiden.
In der Aquaristik lässt sich Bunocephalus coracoideus erfolgreich nachziehen, wobei eine gezielte Zucht nur mit Tieren desselben Importstamms sinnvoll ist, um genetische Unterschiede und Hybride zu vermeiden.






Quelle: Frank Schäfer – Aquarium Glaser GmbH

