Raritäten & Neuimporte im Fokus 70

Raritäten & Neuimporte im Fokus 70

Die Aquaristik enthält unzählige Tierarten, die es zu entdecken gibt. Viele von diesen sind noch unbekannt, wunderschön und nur selten im Handel anzutreffen. Wir stellen euch jede Woche 4 Arten davon in wenigen Worten vor:

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my-fish Raritäten Vol. 70

oben links: Nothobranchius rachovii

Rachows Prachtgrundkärpfling (Nothobranchius rachovii) gehört zu den populärsten Killifischen. Seine Farbenpracht und das herrliche Balz- und Imponierverhalten der Männchen sind der Grund hierfür. Die meisten im Aquarium gepflegten Stämme von N. rachovii gehen auf Tiere zurück, die von E. Roloff 1958 in der Umgebung von Beira in Mosambik gesammelt wurden. Später wurden aber gelegentlich auch weitere Stämme von Reisenden mitgebracht, die freilich nie die Popularität des Roloff-Stammes erreichten. Einer davon ist als “schwarzer Rachovii” bekannt geworden. Dieser Fisch wurde im Dezember 2010 als eigenständige Art N. pienaari wissenschaftlich beschrieben.

Seine Pflege und Zucht gleicht in weiten Zügen der seines bekannten Vetters N. rachovii, so dass an dieser Stelle nicht weiter darauf eingegangen werden muss. N. pienaari gehört zu den vergleichsweise langlebigen Nothobranchius-Arten. Die Heimat von N. pienaari liegt im Krüger-National-Park in Südafrika, wo er 1968 von Pienaar, zu dessen Ehren er benannt wurde, erstmals aufgesammelt wurde.

ALBINO:

Rachows Prachtgrundkärpfling (benannt zu Ehren von Arthur Rachow, daher im deutschen Namen mit “w” am Ende) gehört nicht nur zu den dienstältesten, sondern auch zu den zeitlos schönsten Killifischen im Aquarium. Am häufigsten ist die orange Farbform von Beira im Handel, die seit 1958 ununterbrochen von begeisterten Liebhabern im Aquarium erhalten wird.

 

oben rechts: Poecilia salvatoris – Wildmolly

Wildmollies sind eine wissenschaftlich sehr schwierige Gruppe, da sie sehr variantenreich sind. So ist es oft nicht leicht zu entscheiden, ob es sich um eine Farbvariante, eine Ökotype, eine geschlechtsgebundene Morphe (es gibt z.B. Früh- und Spätmännchen), eine auf sozialer Hierarchie beruhende Farbform (dominante Männchen sind sehr intensiv gefärbt, rangniedere Männchen wirken dagegen fast farblos) oder um eine eigenständige Art handelt.

Der aus El Salvador stammende Poecilia salvatoris wurde bereits 1907 wissenschaftlich beschrieben, später als Synonym (also artgleich) zu P. sphenops gestellt, dann als Unterart von P. gilli gesehen.

Heute beurteilt man den schönen, orangeflossigen Fisch wieder als eigenständige Art. Sicher hat er aber durch Kreuzung auch seine Gene in Liberty-Molly-Stämmen hinterlassen. In der Pflege ist dieser schöne Fisch vergleichbar dem allgegenwärtigen Black Molly und seinen Zuchtformen (Liberty Molly, Goldmolly, Leopardenmolly etc,).

Die Fische mögen es relativ warm, sie brauchen ein klares, wenig belastetes Wasser, einen gewissen Anteil an pflanzlicher Zusatzkost (Algen oder Flockenfutter auf pflanzlicher Basis) und viel Licht. Bietet man diese Voraussetzungen, dann wird man sehr viel Freude an den lebhaften Tieren haben, die wir als deutsche Nachzucht anbieten.

unten links: Otocinclus mimulus

Neben allen bekannten guten Eigenschaften, die diese Art mit den anderen Vertretern der Gattung Otocinclus teilt – also geringeGröße, Friedfertigkeit, gutes Algenputzen auf Pflanzenblättern,Tagaktivität – hat diese spezielle Art noch eine Besonderheit. Sie lebt nämlich zusammen mit einer Corydoras-Art, der sie farblich gleicht.Dieses Phänomen nennt man Mimese. Die Corydoras-Art, es handelt sich um C. diphyes. So ergibt sich die bisher nicht dagewesene Gelegenheit, beide Arten zusammen im Aquarium zu beobachten.

Lexikon: Otocinclus: altgriechisch, bedeutet “mitvergittertem Ohr”; bezieht sich auf einen gitterartig durchbrochenen,von außen sichtbaren Schädelknochen, der an der Stelle sitzt, wo bei Menschen das Ohr wäre. mimulus: latein, bedeutet “Schauspielerchen”,bezieht sich auf die Mimikry zu Corydoras diphyes. Corydoras: aus demA ltgriechischen, bedeutet „mit Helm und Lanze“, was sich auf die äußerenKnochenpanzer und die kräftigen Flossenstacheln bezieht. diphyes:altgriechisch, bedeutet “von verschiedener Natur”, weil die gestreifte und die gefleckte Variante so unterschiedlich aussehen.

unten rechts: Pseudepiplatys annulatus CONAKRY

Nun zu einem anderen kleinen Juwel, dem Ringelhechtling der Farbform “Conakry”. Dieser entzückende Fisch wird nur 3-4 cm groß. Ursprünglich stammt der Ringelhechtling aus Westafrika. Die gegen andere Arten vollkommen friedlichen Fische eignen sich ideal für so genannte Nano-Aquarien. Die Männchen zanken gerne untereinander, daher sollte das Aquarium gut bepflanzt sein.

Es ist die Haltung von einer Gruppe mit mindestens 1 Männchen und 2 Weibchen zu empfehlen. Der Ringelhechtling ist eigentlich ein recht friedlicher Fisch, der jedoch lieber in einem Artenbecken gehalten werden sollte. Eine Vergesellschaftung ist nur möglich mit anderen ruhigen Fischen, wie z.B. Ohrgitterharnischwels, Kaisertetra, etc. Sie bewohnen überwiegend die obere Wasserregion. Das deutlich farbigere Männchen ist gut vom meist fülligeren Weibchen zu unterscheiden. In einem Aquarium mit vielen Versteckmöglichkeiten kommen immer mal wieder Junge hoch, denn die Tiere legen ihre Eier an jeglichen Gegenständen ab. Zur gezielten Zucht empfiehlt sich ein so genannter Wollmopp, wie er oft in der Killifischzucht verwendet wird.

Sie fressen feines Trocken-, Frost- und Lebendfutter.

Ein Ringelhechtling kann ab einer Beckengröße von mindestens 40cm Länge gehalten werden. Das Aquarium sollte einige Versteckmöglichkeiten bieten und eine dichte Randbepflanzung haben. Schwimmpflanzen sind von Vorteil, da sie dem Fisch Sicherheit geben und ihn so vom Springen abhalten! Der Bodengrund sollte aus Sand bestehen. Viel freier Schwimmraum sollte ebenfalls vorhanden sein.

 

Quelle:

aqua-global – Dr. Jander & Co. OHG
Aquarium Glaser
Zierfischhandel G.Hoener
EFS

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