Die Aquaristik enthält unzählige Tierarten, die es zu entdecken gibt. Viele von diesen sind noch unbekannt, wunderschön und nur selten im Handel anzutreffen. Wir stellen euch jede Woche 4 Arten davon in wenigen Worten vor:
oben links: Nanochromis transvestitus – Zebra Zwergbuntbarsch
In Deutschland gibt es bereits von diesem niedlichen Zwergbuntbarsches Nachzuchten. Männchen der Art werden etwa 6 cm lang, Weibchen bleiben kleiner. Damit ist dieser Nanochromis einer der kleinsten Buntbarsche überhaupt. Ursprünglich stammt der Fisch aus der Region des Lac Mai Ndombe in der D.R. Kongo. Im Gegensatz zu den allermeisten kongolesischen Fischen sind sie darum an sehr weiches und vor allem saures Wasser angepasst (pH 4,5). Die Aquarienstämme sind zwar diesbezüglich recht tolerant geworden, doch sind die Fisch in saurem Milieu deutlich weniger Krankheitsanfällig. Ansonsten sind es leicht zu pflegende und sehr attraktive Fische. Wie alle Nanochromis sind es Höhlenbrüter, wobei das Weibchen das Gelege bewacht und das Männchen das Revier. Männchen und Weibchen kann man bei N. transvestitus sehr leicht an der Flossenfärbung unterscheiden. Das Balzverhalten ist spektakulär. Beide Geschlechter balzen mit weit aufgerissenen Mäulern und gespreizten Flossen. Das Weibchen nimmt zudem eine ganz merkwürdige S-förmige Körperhaltung ein.
Lexikon: Nanochromis: bedeutet “kleiner Chromis”; Chromis ist eine andere Gattung. transvestitus: bedeutet “Transvestit”; der Artname wurde gewöhlt, weil das Männchen so viel farbloser als das Weibchen ist; gewöhnlich ist im Tierreich das Männchen das farbigere Tier. Vorschlag eines deutschen Gebrauchsnamens: Kongo-Zebra-Zwergbuntbarsch Text & Photos: Frank Schäfer
oben rechts: Perisesarma huzardi
Diese Krabbe aus Nigeria ist sozusagen die große Schwester der “klassischen” Roten Mangrovekrabbe (Pseudosesarma moeschi). Bezüglich der Pflege gibt es kaum Unterschiede zu dieser wohlbekannten Art, außer dass P. huzardi gut doppelt so groß wird (etwa 8 cm Panzerbreite) und entsprechend mehr Platz benötigt.
Diese Perisesarma-Art ist vollständig euryhalin, d.h. sie verträgt reines Seewasser ebenso gut wie reines Süßwasser; in der Praxis hat es sich jedoch bewährt, ein Brackwasser an zumischen (5-10 g Seesalz pro Liter), weil dann Nitrit und Nitrat erheblich weniger giftig wirken als in reinem Süßwasser.
Man füttert diese Krabben mit totem Laub, Obst und Gemüse, dazu kann man auch (nicht zu viel) Frostfutter für Aquarienfische und alle Sorten Flockenfutter reichen. Vor zu eiweißreichem Granulat sei gewarnt, die Krabben fressen es gerne, doch es bekommt ihnen nicht gut.
unten links: Biotoecus opercularis “Curua”
Es sind typische Sandcichliden aus Orinoco-Einzug in Venezuela, die wie die entsprechenden Buntbarscharten aus dem Tanganjikasee nicht mit knallig bunten Farben, sondern in Pastelltönen einherkommen. Eingewöhnte Exemplare sind jedoch in dieser Hinsicht wirkliche Schönheiten.Das Männchen von Biotoecus trägt aus feinem Sand einen großen Bruthügel zusammen. In einer Mulde dieses Hügels wird abgelaicht. Männchen und Weibchen unterscheidet man am leichtesten an der Form der Bauchflossen (größer und farbiger bei den Männchen). Weibchen bleiben mit ca. 3-4 cm Länge zudem deutlich kleiner als die Männchen, die etwa 5-6 cm lang werden.
unten rechts: Boulengerella cuvieri
Dieser knapp 1 m lang und 6 kg schwer werdende Raubsalmler bewohnt in seinem Heimatgebiet (Venezuela) verschiedene Gewässertypen, ist aber am häufigsten in schnell strömenden Gewässern anzutreffen, wo er hinter Hindernissen wie Felsen und Baumstämmen auf Beute lauert. In der Regel hält sich dort unter der Wasseroberfläche auf, und ist ein ausgezeichneter Springer (Becken gut abdecken). Bei der Aquarienhaltung ist auf eine möglichst stressfreie Unterbringung zu achten, da es ansonsten zu unkontrollierten Fluchtreaktionen kommen kann. Die Tiere stoßen dabei leicht an den Wänden ihres Behälters an und können sich am empfindlichen Maul verletzen. Selbstverständlich sollte man sie nur mit möglichst gleich großen Fischen vergesellschaften, kleine Mitbewohner werden als Futter betrachtet.
Quelle: Aquarium Glaser GmbH