Die Aquaristik enthält unzählige Tierarten, die es zu entdecken gibt. Viele von diesen sind noch unbekannt, wunderschön und nur selten im Handel anzutreffen. Wir stellen euch jede Woche 4 Arten davon in wenigen Worten vor:
oben links: Otocinclus cocama
Einer der schönsten Vertreter der Ohrgittersaugwelse ist zweifelsohne Otocinclus cocama aus Peru. Dieser kleine Harnischwels ist aufgrund seiner spektakulären Zeichnung weitaus mehr als nur ein Algenfresser. Die Fotos zeigen eine etwas feiner gebänderte Variante dieser Art aus dem Río Tigre. Der Zebra-Ohrgittersaugwels erreicht eine Länge von etwa 4 cm und sollte in weichem bis mittelhartem Wasser bei 24-28 °C gepflegt werden. Die friedlichen und geselligen Fische sollten trotz ihres verglichen mit anderen Otocinclus etwas höheren Preises zumindest in einer kleinen Gruppe von 5-6 Tieren gepflegt werden. Sie fressen außer Algen auch problemlos Futtertabletten.
oben rechts: Oryzias minutillus
Eine der kleinsten Reisfischarten aus Thailand. Der Zwerg-Reisfisch (Oryzias minutillus) ist im Chao-Phraya-Becken beheimatet, der neben dem Mekong einer der wichtigsten Flüsse des Landes ist. Er bewohnt dort vor allem Süßwassersümpfe. Mit nur knapp 2 cm Maximallänge eignet sich diese Art sehr gut für eine Pflege in kleinen Aquarien, aller- dings sollte man diese geselligen Fische im Schwarm pflegen. Die Pflege ist in Leitungswasser bei Temperaturen von 22-26 °C möglich, neben feinem Lebend- und Frostfutter fressen die Tiere auch zerriebenes Flockenfutter. Zur Fortpflanzung tragen die Weibchen, wie für Reisfische üblich, die Eier in einem Klumpen an der Genitalöffnung mit sich herum.
unten links: Anableps anableps
Die Vieraugen (Anableps anableps) gehören zu den Lebendgebärenden Zahnkarpfen. Sie werden aufgrund ihres spektakulären Verhaltens – sie können mit ihren weit vorstehenden Augen sowohl über als auch unter Wasser sehen – gerne in öffentlichen Schauaquarien gepflegt. Aus einem solchen haben wir nun auch einige schöne Nachzuchttiere erhalten. Sie sind allerdings nicht für Jedermann haltbar, denn Vieraugen benötigen aufgrund einer Maximallänge von etwa 30 cm recht geräumige Behältnisse. Sie bewohnen vor allem die brackigen Mündungsbereiche der Flüsse, wo man sie an den schlammigen Ufern sogar an Land beobachten kann. Die geselligen Fische sollten ebenfalls zumindest in einer kleinen Gruppe gepflegt werden. Es handelt sich um etwas scheue Fische, die hervorragend springen können.
unten rechts: Selenotoca multifasciata
Der Silber-Argus (Selenotoca multifasciata), eine im Indo-Westpazifik weit verbreiteten Art, die z.B. in Indonesien die Ästuare und Mangrovengebiete bewohnt. Argusfische sind in Schwärmen auftretende Barschverwandte, die nur für größere Aquarien geeignet sind, denn sie erreichen im Aquarium mindestens 20 cm Länge. Die Maximallänge von S. multifasciata ist 40 cm. Wie die meisten Brackwasserfische ist auch diese Art bezüglich des Salzgehaltes recht tolerant. Es empfiehlt sich jedoch ein Zusatz von 5-20 g Meersalz pro Liter Wasser. Die Art sollte bei 20-28 °C gepflegt werden.
zusätzlich: Batrochoglanis raninus
Aus Kolumbien stammt der Breitmaul-Hummelwelses (Batrocho- glanis raninus), der auch unter der Bezeichnung Frosch-Fettwels bekannt ist. Die Tiere werden mit etwa 20 cm Maximallänge etwa doppelt so groß wie der südamerikanische Hummelwels und entwickeln dabei ein recht breites Maul, mit dem sie auch kleinere Fische erbeuten können. Eine Vergesellschaftung dieser ansonsten friedlichen Fische, die auch gut mit Futtertabletten und Frostfutter ernährt werden können, sollte also mit nicht zu kleinen Arten erfolgen. Zur Pflege eignet sich Leitungswasser mit Temperaturen von 24-30 °C.
Quelle:
aqua-global – Dr. Jander & Co. OHG