Der Blick in das eigene Aquarium nach einem anstrengenden Tag kann etwas Magisches haben. Das glitzernd klare Wasser, die sich langsam wiegenden Pflanzen und die leuchtend-bunten Fische: Eine friedliche Unterwasserwelt, in der es keinen Stress zu geben scheint und die dem Betrachter Ruhe und Entspannung spendet. Natürlich steckt dahinter Hingabe und Mühe, aber sobald das Becken eingerichtet und eingefahren ist, sind die täglichen und wöchentlichen Pflegearbeiten überschaubar. Viele, die mit dem Gedanken spielen, sich ein Aquarium anzuschaffen, fragen sich allerdings, was passiert, wenn man sich einmal nicht darum kümmern kann, etwa weil der Urlaub ansteht.
Zunächst ist es wichtig zu verstehen, dass ein gut eingerichtetes Aquarium ein eigenes Ökosystem darstellt, das sich für eine gewisse Zeit selbst erhalten kann. Wenn das Zusammenspiel von Fischen, Pflanzen, Licht, Bodengrund und anderen Faktoren schon eine Weile erprobt ist, kann man das Becken über das Wochenende auch schon mal allein lassen. Ein paar Diättage sind für die meisten Aquarienfische kein Problem, wer aber sichergehen will, macht sich im Zoofachhandel schlau. Hier gibt es neben der Beratung auch das richtige Equipment, wenn die Auszeit ohne Fische etwas länger wird.
Roland Zobel von der Fördergemeinschaft Leben mit Heimtieren e.V. (FLH) ist Aquaristik-Experte und weiß, worauf es ankommt, wenn die Fische allein gelassen werden: „Am allerwichtigsten ist es, rechtzeitig vor dem Urlaub, einen Plan zu haben und zu wissen, was zu tun ist. Es gibt viele Tricks und technische Hilfen, die einem die Pflegearbeit bei längerer Abwesenheit abnehmen können. Diese sollten natürlich nicht erst am Tag der Abreise zum ersten Mal ausprobiert werden. Ideal ist es, alles schon eine Weile vorher eingerichtet und erprobt zu haben.”
Holiday-Check
Besonders entspannt kann man natürlich verreisen, wenn man jemanden kennt, der Ahnung von Aquaristik hat und bereit ist, alle paar Tage oder zumindest einmal die Woche bei den Fischen vorbeizuschauen, um nach dem Rechten zu sehen und zu füttern. Aber auch Freunde, die selber überhaupt keine Erfahrung mit Aquarien haben, können hilfreich sein. Ihnen kann man die einzelnen Futterportionen vorbereitet zurechtstellen, damit sie diese dann wie abgesprochen nur noch ins Becken geben müssen.
Ein paar Tage bevor es auf die Reise geht, sollte das ganze Becken samt Technik gründlich gereinigt und überprüft werden. Dies ist eine gute Gelegenheit für einen Teilwasserwechsel und die Erneuerung des Filters. Was die Wassertemperatur angeht, ist es wichtig, auch die voraussichtliche Außentemperatur mit einzubeziehen. „So kann bei den meisten Zierfischen im Sommer die Wasserheizung ganz abgestellt werden”, erklärt Zobel. „Dies führt zu einer generellen Verringerung des Stoffwechsels und somit zu weniger Aktivität der Tiere – es geht also alles etwas ruhiger zu. Wenn gleichzeitig die Beleuchtungsdauer verringert wird, bedeutet das für die Pflanzen einen geringeren Nährstoffbedarf und es bilden sich weniger Algen.” Sofern die Lampen noch nicht an Zeitschaltuhren hängen, ist jetzt die Zeit dafür gekommen.
Für den Fall, dass sich niemand findet, der die Wasserbewohner während der Abwesenheit füttert, bietet der Zoofachhandel mehrere Lösungsangebote: Futterspender sorgen beispielsweise dafür, dass in regelmäßigen Abständen Leckereien ins Wasser fallen. Die Dosis muss dabei natürlich vorher gut gewählt werden. Eine andere Möglichkeit der langsamen Futterdosierung ist sogenanntes Holiday-Futter. Das sind größere Tabletten oder Blöcke, an denen die Fische länger zu knabbern haben. Hier empfiehlt es sich, je nach Besatz erst zu probieren, wie diese Futterart überhaupt angenommen wird.
Ein guter Aquarianer weiß, dass es wichtig ist, sich bei Sondersituationen, wie einer längeren Abwesenheit, schlau zu machen und die richtigen Vorbereitungen zu treffen. Wer sich anfangs unsicher ist, findet im Fachhandel spezifische Beratung und kann rechtzeitig die notwendigen Maßnahmen treffen. So vorbereitet kann man seine Reise entspannt antreten und kehrt mit der Gewissheit zurück, dass das Aquarium gut in Schuss ist und die Fische gesund und munter sind.
Quelle: FLH
Über die Fördergemeinschaft Leben mit Heimtieren e. V. (FLH):
Die Fördergemeinschaft „Leben mit Heimtieren“ e. V. (FLH) ist ein markenneutraler, freiwilliger Zusammenschluss von Mitgliedern der Zoofachhandelsbranche. Der Verein verfolgt das Anliegen, die positive Grundhaltung der Menschen gegenüber der Heimtierhaltung – speziell gegenüber der Aquaristik, Terraristik und des Teichbereichs – zu stärken. Zu diesem Zweck setzt sie auf PR-Maßnahmen wie Presse- und Öffentlichkeitsarbeit sowie Messeauftritte im Endverbraucherbereich.
Hallo Aquarienfreunde! Ich habe hier schon viele gute Tipps gefunden und möchte meine Vorgehensweise darstellen, wenn ich mal meine Welse paar Tage/Wochen alleine lasse. Ich glaub das größte Problem ist der Gedanke, dass das Becken tropft oder zerspringt. Da helfen auch keine zich Versicherungen, den Ärger erspart es trotzdem nicht. Alles andere habe ich gut in den Griff bekommen. Zu letzt gab es oft Probleme mit den Filter, dass dieser nach den Urlaub “auf den letzten Loch pfiff”. Das habe ich mit einen portablen HMF gelöst, da derselbige gut ein Jahr ohne Reinigung = Durchfluss , seine Arbeit verrichtet. Eine… Weiterlesen »
Hallo Uwe,
schöne Worte, danke dir. Es trifft vollkommen zu und ergänzt die Inhalte dieses Beitrags von unserem Partner FLH.