Datz Artikel von Wolfgang Staeck
Die farbenprächtige und bei Aquarianern sehr beliebe Cichlidengattung Apistogramma ist mit etwa 150 Arten vertreten, von denen bisher jedoch nur etwa die Hälfte wissenschaftlich beschrieben worden ist. Im Jahr 2011 führten MESA und LASSO eine Revision durch, die alle Vertreter der Gattung, die im Einzugsgebiet des Orinoco in Kolumbien und Venezuela vorkommen, umfasste. Dabei wurden 9 Arten ganz neu beschrieben.
Wolfgang Steack geht in seinem Artikel auf die Revision und Neubeschreibungen ein und erläutert mögliche Schwächen der Beschreibungen, die zum Beispiel auf die Nutzung zu weniger, zu junger oder gar nur konservierter Fische beruhen.
MESA und LASSO haben für eine einfachere Bestimmung zwei künstliche Gruppen innerhalb der Arten des Orinocobeckens geschaffen – Arten mit gemusterter Schwanzflosse, und solche ohne Musterung in der Caudalen. Dies sollte die Bestimmung der zuweilen sehr ähnlichen Arten erleichtern.
Ausführlich geht Wolfgang Steack in seinem Artikel auf die Beschreibung von Apistogramma iniridae, Apistogramma velifera, Apistogramma inornata, Apistogramma minima, Apistogramma megaptera, Apistogramma piaroa, Apistogramma flabellicauda, Apistogramma lineata ein.
Eine kleine Kostprobe aus der Behandlung von Apistogramma lineata aus der DATZ 12 / 2012 wollen wir hier geben:
Apistogramma lineata
MESA & LASSO, 2011
Typusfundort dieses Zwergbuntbarsches ist der Caño Garza, ein Zufluss des Río Atabapo im Departamento de Guainía in Kolumbien (03°44’N, 67°34’O). Das bisher bekannte Verbreitungsgebiet der Art ist auf den unteren Río Atabapo begrenzt. Arttypische Merkmale, die in der Diagnose genannt werden, sind das sich bis in die Mitte der Caudale erstreckende Längsband und neun bis zwölf schmale Querstreifen, die sich über die gesamte Schwanzflosse ausdehnen. In der unteren Körperregion bilden Unterkörperstriche drei Unterkörperstreifen.
Apistogramma lineata unterscheidet sich von A. flabellicauda im Grunde nur durch das Streifenmuster, das die Schwanzflosse vollständig bedeckt und nicht auf deren Zentrum beschränkt ist. Zwar nennen Mesa & Lasso auch morphometrische Unterschiede, die jedoch wegen der extrem geringen Zahl der Typusexemplarekaum aussagekräftig sind, da sich aus ihnen keine stichhaltigen Hinweiseauf ihre Variationsbreite ableiten lassen.
Offen bleibt auch die Frage, wie sich beide Arten von A. uaupesi unterscheiden. Bei jener Spezies ist das Streifenmuster in der Schwanzflosse nur auf den hinteren Teil beschränkt.
Aus dieser Artengruppe gibt es im Orinoco-Einzug zusätzlich eine in der Revision nicht erwähnte Form, die überhaupt kein Streifenmuster in der Caudale aufweist.
Den vollständigen Artikel finden Sie in der DATZ Ausgabe 12 / 2012