Miniteiche sind eine gute Alternative, wenn aufgrund der Wohnsituation ein Gartenteich nicht realisiert werden kann. Wer in seinem Miniteich Fische halten möchte, kann aus Platzgründen allerdings nicht auf klassische Goldfische oder Koi zurückgreifen. Dafür bieten sich die kleinen Medakas an – zumindest, solange gewisse Voraussetzungen erfüllt sind.
Medakas (Oryzias latipes) – auch als Japanische Reiskärpflinge, Reisfische oder Killifische bekannt – sind Fische mit einer Länge von zwei bis 3,5 Zentimetern. Ihr Verbreitungsgebiet reicht von Laos, über Vietnam, Ostchina, Korea bis zu den Japanischen Inseln. Die Tiere bevorzugen neben Reisfeldern auch andere stehende oder langsam fließende Gewässer wie Tümpel, Gräben oder Sumpfgebiete. Die Wassertemperaturen im natürlichen Verbreitungsgebiet schwanken zwischen einem und 38 °C.
Moderne „Mini-Koi“
Während Medakas in Deutschland noch immer ein Schattendasein fristeten, begann in Japan bereits vor Jahrhunderten eine gezielte Farbzucht. Heute sind in Japan mehrere hundert Zuchtlin
ien registriert. Traditionell werden Medakas in Schalen, Wannen und Miniteichen gehalten. Da die Tiere somit vorwiegend nur von oben betrachtet werden können, liegt ein Schwerpunkt der Farbzucht auf möglichst auffälligen Farb- und Zeichnungsmustern auf dem Rücken. Viele Varianten ähneln bewusst Zuchtformen von Goldfisch und Koi – daher werden Medakas gelegentlich auch als Mini-Koi bezeichnet.
Plötzliche Temperaturveränderungen vermeiden
Die kleinen und schwimmfreudigen Medakas sind relativ einfach zu halten. Von Natur aus sind sie anpassungsfähig und stellen keine großen Ansprüche an die Wasserqualität und -temperatur. Bei den Wasserwerten sollte darauf geachtet werden, dass Medakas weiches und saures Wasser nicht gut vertragen. Temperaturen von zehn bis 30 °C sind kein Problem, allerdings sollten plötzliche Temperaturveränderungen vermieden werden.
Ob die Tiere bei tieferen Temperaturen ganzjährig draußen gehalten werden können, ist unter anderem abhängig von der Zuchtform. Hier kann der Fachhandel kompetent Auskunft erteilen. Bestimmte Zuchtformen sollten in Gegenden mit sehr kalten Wintern sicherheitshalber in Aquarien mit einem Mindestvolumen von 54 Litern überwintert werden. Alternativ sollte der Miniteich isoliert und gegebenenfalls beheizt werden. Auch bei sehr kältetoleranten Zuchtformen dürfen die Miniteiche nie durchfrieren; es ist auf ein entsprechend großes Wasservolumen zu achten.
Wasservolumen und Bepflanzung beachten
Von Frühling bis Herbst ist die Haltung von Medakas in Miniteichen gut möglich. Das Wasservolumen sollte mindestens 54 bis 60 Liter betragen und gelegentlich ein Teilwasserwechsel erfolgen. Wichtig ist eine gute Bepflanzung der Miniteiche: Die Pflanzen helfen beim Schadstoffabbau, spenden Schatten und sind ein natürliches Laichmaterial. Besonders gut angenommen werden dabei Oberflächenpflanzen wie Hornkraut, Muschelblumen oder Zwergseerosen. Einige Stellen sollten frei von Pflanzen bleiben, denn Medakas lieben es, sich zu sonnen.
Medakas sind Allesfresser
Auch bei der Ernährung stellen Medakas keine besonderen Ansprüche. Als Allesfresser wird neben handelsüblichem Flocken- oder Granulatfutter auch Frostfutter, Lebendfutter (z. B. Artemia, Mückenlarven) sowie pflanzliches Futter (z. B. Spirulina) gut angenommen. Wichtig ist, dass das Futter nicht zu groß ist und nur langsam absinkt. Dies ist darin begründet, dass Medakas nur ein kleines Maul haben und sich bevorzugt in oberen Wasserschichten aufhalten.
Fruchtbare Gruppentiere
Da Medakas sehr friedlich sind, können sie gut in kleinen Gruppen ab circa fünf Tieren gehalten werden. Die Lebenserwartung liegt bei ungefähr zwei Jahren, in seltenen Fällen können die kleinen Fische bis zu fünf Jahre alt werden. Eine Besonderheit zeigen die Medakas bei der Fortpflanzung: Die Weibchen tragen die Eier nach der Befruchtung eine Zeitlang am Bauch und streifen sie später an Wasserpflanzen ab. Unter guten Bedingungen sind Medakas übrigens sehr fortpflanzungsfreudig. Ein Aussetzen der Tiere in heimische Gewässer ist verboten!
Quelle IVH/BNA
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