Garnelenbecken: Futterstelle säubern

Garnelenbecken: Futterstelle säubern
Quelle: Robert Brungert
Quelle: Robert Brungert

Unter Garnelenfreunden kann immer wieder vernommen werden, dass sie über lange Zeit ein intaktes Becken hatten und dann doch auf unerklärliche Weise alle Garnelen, oder zumindest die empfindlichen Arten, eingegangen sind. Hierzu finden sich einige Garnelenkrankheiten, die als Möglichkeit für ein Massensterben nicht ausgeschlossen werden können.

Eine weitere Möglichkeit, warum ein Garnelenbecken plötzlich umkippt, wäre die Futterstelle. Selbst wenn im Aquarium einige „Resteverwerter und Allesfresser“ sauber machen, so kann die Futterstelle im Garnelenbecken dennoch eine tickende Zeitbombe darstellen. Bei praktisch sämtlichen fertigen Garnelen-Futtermitteln, ob Flocken oder Futtertabletten, werden die Garnelen raspeln. Da diese fertigen Futtermittel jedoch zeitsparend sind, sich halten, gut dosiert werden können, per Futterautomaten in Abwesenheit gegeben werden können und zudem bei guter Qualität auch eine ausgewogene Ernährung ohne Mangelerscheinungen garantieren, wird an dieser Stelle ihrer Verwendung geraten. Andere Futtermittel wie einige abgestorbene Laubarten oder überbrühtes Gemüse sind eine wertvolle Ergänzung aber allein eventuell nicht optimal.

Garnelen fressen nur den Großteil vom Futter, ein kleinerer Teil wird beim Fressen jedoch stark zerkleinert und fliegt zu allen Seiten. Die typische Futterstelle befindet sich jedoch auf feinem Kies und hier sinken die Kleinteile einfach zwischen die Körner und sind dann auch für beckensäubernde Allesfresser außer Reichweite.

Im Bodengrund reichern sich an der Futterstelle häufig organische Reste an, die eine gewisse Bakterienbildung erwirken. Sobald organische Reste nicht gefressen werden, werden sie je nach Beschaffenheit langsamer oder schneller durch Bakterien oder Bodenbakterien zersetzt. Hierbei entstehen Umwandlungsprodukte. Bei der Zersetzung von fertigem Garnelenfutter entstehen einige Giftstoffe oder sogar Faulgase. Das alles dauert jedoch Monate oder Jahre, bis es wirklich zu einer Belastung wird. Solange der Boden ruht, werden die Giftstoffe nur allmählich frei gesetzt und können häufig an der Luft oder mit dem Wasserwechsel verpuffen oder werden auf andere Weise neutralisiert. Wird aber spontan im Bodengrund gerührt, können punktuell größere Mengen Giftstoffe frei gesetzt werden. Aber auch ansonsten kann irgendwann der Punkt eintreten, an dem das Becken umkippt. In einem Gesellschaftsbecken sterben unter Umständen erst die empfindlicheren Arten und wer jetzt nicht schnell reagiert riskiert das Überleben aller anderen Tiere.

Damit die Gefahrenzone eingegrenzt werden kann, sollte immer an einer Stelle gefüttert werden. Hier sollte je nach Situation quartalsweise, halbjährlich oder jährlich der gesamte Bodengrund ausgetauscht werden. Der alte Boden kann mit einem entsprechenden Mulmsauger entfernt werden, ohne dass das mit gesogene Wasser zurück geführt wird. Ein heraus löffeln könnte alles aufwirbeln und dieses könnte leider das Probleme auslösen, welches man vermeiden möchte.

Es gibt eine Möglichkeit, die Intervalle weit hinaus zu zögern. Für die Garnelenfütterung werden diverse Futterschalen angeboten. Die Garnelen setzen sich zum Fressen in diese Schalen und was als Kleinteile zu den Seiten fliegt, wird weitgehend aufgefangen, um anschließend noch gefressen zu werden. Durchsichtige Futterschalen sind zudem Alarmmelder. Wenn sich unter den Böden Gasblasen bilden, dann wird im Bodengrund bereits Biomasse zersetzt, es sammeln sich Faulgase. Wenn diese intensiver auftreten, sollte der Bodengrund ausgetauscht werden.

Zudem sieht man in den Futterschalen immer, wenn nicht alles gefressen wird und wird nicht so schnell überfüttern, wodurch sich das beschriebene Problem weit schneller einstellen würde.

Weitere Informationen zu diesem Thema findest du unter http://www.aquarium-ratgeber.com

Text: Robert Brungert

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