Baryancistrus xanthellus (L18, LDA060) gehört zur Familie der Welse (Loricariidae). Der Gelbsaumwels besitzt einen langgestreckten Körper mit fest gepanzerten Flanken und einem leicht nach unten geneigten Kopf. Ausgewachsene Tiere erreichen eine Größe von bis zu 20 Zentimetern im Aquarium, in der Natur können sie sogar bis zu 25 Zentimeter groß werden. Sein dunkler, schwarzer Körper zeigt leuchtend gelbe bis orange Flecken und einen auffälligen gelb-orangen Saum an Rücken- und Schwanzflosse bei Jungtieren, der sich mit zunehmendem Alter meist zurückbildet. Die Art kommt in fließenden, sauerstoffreichen Flüssen vor, speziell in felsigen Bereichen des Rio Xingu bei Altamira in Brasilien. Er lebt in schnell fließendem Wasser und nutzt seinen Unterkiefer als Saugnapf, um sich an Steinen festzuhalten. Im Aquarium wird ein strukturierter Lebensraum empfohlen: klares, sauerstoffreiches Wasser mit starker Strömung bei Temperaturen von 28 bis 32 Grad Celsius sowie reichlich Felsen, weiches Wurzelholz und Verstecke. Besonders wichtig: Die Art ist ein spezialisierter Pflanzenfresser mit sehr langem Darm.
Baryancistrus xanthellus besticht durch markante gelbe bis orange Flecken und ein individuelles Zeichnungsmuster. Jungtiere (L18) zeigen einen auffälligen gelb-orangen Saum in Rücken- und Schwanzflosse, der sich bei erwachsenen Tieren (L85) meist zurückbildet – es handelt sich jedoch um dieselbe Art. Der Gelbsaumwels zeigt zurückhaltendes Verhalten und kann territorial werden, wenn er als adultes Tier importiert wird. Als Jungtiere gemeinsam aufgewachsene Tiere zeigen hingegen friedliches Gruppenverhalten. Er sucht im Becken schattige Rückzugsorte und braucht abwechslungsreiche Strukturen. Wichtig: Diese Welse benötigen unbedingt Temperaturen ab 28°C, da sie bei niedrigeren Temperaturen sehr anfällig für Erkrankungen und Mangelerscheinungen sind.
Baryancistrus xanthellus kann sowohl einzeln als auch in Gruppen gehalten werden. Große importierte Männchen (über 20 cm) können territorial sein und schwere Streitereien untereinander zeigen. Im Aquarium als Jungtiere (ca. 6 cm) gemeinsam aufgewachsene Exemplare zeigen hingegen meist friedliches Verhalten und können problemlos in Gruppen gehalten werden, ohne dass es zu Territorialverhalten kommt. Gegenüber anderen Fischen und kleineren Harnischwelsen sind sie ausgesprochen friedlich.
Bei jungen Welsen ist die Unterscheidung der Geschlechter kaum möglich. Männchen zeigen im Vergleich zu Weibchen einen breiteren und längeren Kopf. Je größer die Tiere sind, desto eher ist eine sichere Unterscheidung möglich. Die Männchen haben längere Brustflossenstacheln und auch größere Bauchflossen. Bei geschlechtsreifen Tieren sind die Weibchen im Bauchbereich durch ihren Laich fülliger. Ab einer Größe von 15 cm kann man davon ausgehen, dass die Tiere ihre Geschlechtsreife erreicht haben. Die Unterscheidung der Geschlechter anhand der Genitalpapille ist nur für erfahrene Aquarianer eine weitere Möglichkeit.
Baryancistrus xanthellus ist in der Pflege und Ernährung etwas aufwendiger als manche andere Harnischwels-Gattung. Daher kann man sie nicht als Anfängerfische bezeichnen. Gerade in der Eingewöhnungsphase treten die meisten Probleme auf. Die Tiere benötigen unbedingt höhere Temperaturen ab 28°C und sind sehr anfällig für Erkrankungen und Mangelerscheinungen bei niedrigeren Temperaturen. Ein wenig heikler sind diese Welse bei der Wasserqualität. Die Belastung des Aquarienwassers sollte permanent gering gehalten werden durch regelmäßige wöchentliche Wasserwechsel. Eine überdimensionierte Filterung ist wichtig, das Becken sollte über konstante Strömung und reichlich Sauerstoffanreicherung verfügen. Es sollten zwei Höhlen für jeden Wels bereitstehen. Besonders wichtig ist weiches Wurzelholz im Becken. Bei jüngeren Tieren ist eine Territorialeinteilung nicht so wichtig, ab einer Größe von etwa 20 cm bei Gruppenhaltung sollten Steinaufbauten und Schieferplatten zur Territorialteilung vorhanden sein.
Die erfolgreiche Zucht erfordert sorgfältig gestaltete Aquarienbedingungen. Die gewollte Nachzucht klappte bei 32 bis 33°C, wobei eine kühlere Phase von 28°C vorweg ging. Zusätzlich angeregt wurden die Welse durch verstärkten Wasserwechsel und eine Absenkung des Leitwertes. Der pH-Wert lag bei der Zucht im saueren Bereich zwischen pH 5,5 und pH 5,8. Wie bei den meisten Harnischwelsen wurden Laichröhren verwendet. Das Laichbecken wurde stark durchströmt, was laichfördernd wirkt. Die Jungtiere wurden separat bei 32°C mit Grünfutter aufgezogen. Die Aufzucht der Jungtiere selber scheint recht problemlos zu sein.
Baryancistrus xanthellus ist ein spezialisierter Pflanzenfresser (Herbivore) mit sehr langem Darm. Die Fütterung sollte idealerweise mehrmals täglich in kleinen Portionen erfolgen, da dies sich positiv auf die Darmflora auswirkt. Hauptnahrung sind pflanzliche Komponenten wie rohe Kartoffeln, Gurken, Zucchinis, Paprika, Salat sowie spezielles Trockenfutter für Herbivore (Granulat, Tabletten oder Chips – wenig Flockenfutter). Frostfutter (rote/schwarze/weiße Mückenlarven, Wasserflöhe, Artemia, Fischfilet, Meeresfrüchte) sollte nur gelegentlich gegeben werden, da sonst die Gefahr der Verfettung besteht. Wichtig ist eine vielfältige Fütterung mit wechselnden Futtersorten für optimale Vitalität. Futterreste sind zeitnah zu entfernen.
Baryancistrus xanthellus – Gelbsaumwels lebt in den kristallklaren, sauerstoffreichen Fließgewässern des brasilianischen Xingu, einem Nebenfluss des Amazonas, wo das Wasser in schnellen Strömungen über felsige, hartmundige Untergründe fließt. In seinem natürlichen Lebensraum herrschen meist neutrale bis leicht saure pH-Werte, weiches bis mittelhartes Wasser und geringe Nährstoffkonzentrationen vor, während die turbulenten Wasserläufe eine hohe Sauerstoffversorgung gewährleisten. Die Umgebung ist geprägt von steilen Felsformationen, Kies- und Steinböden sowie dicht bewachsenden Uferzonen, die zahlreichen Rückzugsräume und Versteckmöglichkeiten bieten und somit ideale Bedingungen für Nahrungssuche, Fortpflanzung und Reproduktion schaffen.
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