Wer bei der Innendekoration seines Aquariums auf Holz setzt, kann sich vieler Materialien aus dem eigenen Garten bedienen. Doch nicht jede Holzart ist geeignet, und auch nicht alle Fische kommen damit zurecht.
Der Fachhandel bietet eine umfassende Produktpalette für die Einrichtung eines abwechslungsreich gestalteten Aquariums an. Darunter fallen auch Wurzelhölzer, wie sie im tropischen Regenwald vorkommen. Für mehr Nachhaltigkeit und Klimaschutz spricht sich Frank Lehmann aus. Der Vizepräsident Kommunikation des Verbands Deutscher Vereine für Aquarien- und Terrarienkunde bietet zugleich ein paar Tipps, mit welchen hiesigen Holzarten die meisten Fische als Dekorationselement sehr gut zurechtkommen.
„Also zunächst einmal: Ich hole mir kein Holz fürs Aquarium einfach aus dem Wald, denn das wäre strenggenommen Diebstahl“, sagt Frank Lehmann augenzwinkernd, seit über 25 Jahren passionierter Aquarianer und 1. Vorsitzender des Vereins Aquarienfreunde in Berlin-Tegel. „Von unseren heimischen Sorten ist fast alles sehr gut geeignet, zum Beispiel Obstbäume, Nusshölzer, Kastanie, Eiche, Buche oder Birke. Wichtig ist nur, dass es gut durchgetrocknet ist, bevor ich es im Aquarium platzieren kann“, macht Lehmann deutlich.
Der Nadelbaum bleibt im Wald
Das Durchtrocknen dauert, je nach Feuchtigkeitsgehalt, drei Monate bis zu zwei Jahre und sollte an einem regensicheren Ort erfolgen, wie im Keller oder in der Garage. Bei einer Baumsorte warnt Lehmann jedoch ausdrücklich vor der Verwendung im Aquarium: „Nadelhölzer dürfen nicht benutzt werden, da sie für die Fische schädliche Harze enthalten.” Auch weist er darauf hin, dass alle zu verwendenden Holzstücke pestizidfrei und unbehandelt sein müssen.
Hat man ein passendes und trockenes Holzstück gefunden, sollte man sich in den ersten Wochen nicht wundern, wenn sich im Wasser auf dem Holz ein weißer Belag bildet. „Das sind Bakterien, die aus der organischen Struktur des Holzes stammen – da muss man nichts gegen machen, denn dieser Belag verschwindet nach einer Zeit wieder. Wer Schnecken oder Garnelen im Aquarium hat, kann sich darauf verlassen, dass der Belag von diesen gefressen wird“, erklärt Lehmann.
Außerdem rät der Experte neben Holz auch zur Benutzung von Herbstlaub im Aquarium – eine günstige und naturnahe Deko, welche die Fische gut zum Verstecken nutzen können und die einige Wochen hält, bevor man sie auswechselt.
Der eine Fisch mag’s, der andere nicht
Obacht ist geboten bei Fischen aus Malawi oder dem Tanganjikasee, wie den Ostafrikabarschen: Sie vertragen kein Holz im Wasser und benötigen ausschließlich Steinaufbauten. Der Wels hingegen ist ein echter Holzliebhaber, denn er braucht dieses für seine Darmflora und raspelt gern an den Stücken herum – eine Beratung im Fachhandel ist hier immer hilfreich. Auch findet man im Fachhandel bereits getrocknete Holzteile fürs Aquarium. Nicht nur klimafreundlich, sondern auch wirklich nachhaltig wirkt die Zeitspanne für den Einsatz des Holzes. „Es wird zwar weniger, aber ein Stück im Aquarium hält trotzdem mindestens fünf Jahre“, so Lehmann.
Quelle IVH
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