Lerne neue Arten kennen oder entdecke alte Arten neu: In der Aquaristik gibt es immer wieder Tierarten zu erkunden. Viele sind wunderschön, unbekannt und nur selten im Handel zu finden. Mit Unterstützung der Zierfischgroßhändler aus der Fachgruppe des Zentralverbands Zoologischer Fachbetriebe (ZZF) stellen wir dir jede Woche vier Arten vor. Darunter findest du auch viele Nachzuchten und ihre verschiedene Zuchtformen.
oben links: Poecilia – Wildguppy Rio Morichal
Der Wildguppy aus dem Rio Morichal in Venezuela ist auch als “Orange Line” unter den Freunden der Wildformen Lebendgebärender Zahnkarpfen bekannt. Es handelt sich um eine sehr kleine, zierliche Wildguppyform (keine Zuchtform). Im Vergleich zu anderen Wildguppys sind diese etwas empfindlicher, man sollte vor allem auf keimarmes Wasser achten. Bei zu hohem Keimdruck erkranken diese kleinen Juwelen schnell. Ansonsten sind es ideale Nano-Fische für Kenner und Könner!
oben rechts: Corydoras reynoldsi
Corydoras reynoldsi ist ein sehr hübscher Panzerwels, der 1960 aus der ostkolumbianischen Provinz Caquetà beschrieben wurde. Im Hobby tauchte die Art zunächst nicht auf, denn das Vorkommen liegt abseits der üblichen Fischfanggebiete. 1997 wurde die Fachwelt auf einen Panzerwels aufmerksam, der aus Brasilien exportiert wurde und der Corydoras reynoldsi sehr ähnlich sieht. Es gibt jedoch auch viele Unterschiede, weshalb die Art zunächst als Corydoras sp. aff. reynoldsi (=ähnliche Art zu reynoldsi) oder auch – nach dem Exporteur – Corydoras sp. „Asher“ genannt wurde.
Erst 2004 kam der echte C. reynoldsi zu uns und zeigte, dass es sich tatsächlich um zwei verschiedene Arten handelt. In der Zwischenzeit (2003) wurde der „Asher“ als Corydoras tukano auch wissenschaftlich beschrieben. Er lebt im Rio Tique im Einzug des Rio Negro in Brasilien. Beide Corydoras-Arten sind sehr hübsch und bleiben ziemlich klein. Mehr als 5 cm sind nicht zu erwarten. Allerdings gehören sie in die Hände erfahrener Aquarianer, denn sie sind sehr empfänglich für bakterielle Infektionen. Relativ hohe Wassertemperaturen, weiches und saures Wasser sind zur dauerhaften Pflege wichtig.
unten links: Pelvicachromis humilis “Falesade”
Diese imposante Variante ist fast identisch mit P. humilis “Dikinyah”. Allerdings ist die Afterflosse des Männchens rot geflammt und beide Geschlechter erscheinen wie mit einem violetten Hauch überzogen zu sein.
Man pflegt alle diese P.-humilis-Verwandten in geräumigen Aquarien mit Sandboden und Ablaichhöhlen. Wichtig ist, dass sie nicht zu warm gepflegt werden.
unten rechts: Ancistrus sp. L181 Rio Negro
Die vielen verschiedenen Ancistrus-Arten mit weißen Punkten auseinanderzuhalten ist wirklich nicht einfach. Ancistrus sp. L181, den Aquarium Glaser jetzt aus dem Rio Negro in Brasilien erhalten hat, hat darum auch mehrere L-Nummern bekommen. So erhielt die gleiche Art aus dem Rio Tapajós z.B. L71 oder aus dem Rio Trombetas (und seinem Zufluss, dem Rio Cuminá) L249. Ebenfalls extrem ähnlich ist L182 aus dem Rio Branco. Wie auch immer: bei Wildfängen kann man sicher sein, keine versehentlichen Kreuzungsprodukte zu erwerben. Besonders hübsch bei den aktuellen Importen ist der rötliche erste Rückenflossenstrahl.
Quelle: Aquarium Glaser GmbH