Lerne neue Arten kennen oder entdecke alte Arten neu: In der Aquaristik gibt es immer wieder Tierarten zu erkunden. Viele sind wunderschön, unbekannt und nur selten im Handel zu finden. Mit Unterstützung der Zierfischgroßhändler aus der Fachgruppe des Zentralverbands Zoologischer Fachbetriebe (ZZF) stellen wir dir jede Woche vier Arten vor. Darunter findest du auch viele Nachzuchten und ihre verschiedene Zuchtformen.
oben links: Xenotoca eiseni
Nur einmal im Jahr erhält Aquarium Glaser von einem spezialisierten Züchter eine Reihe sehr selten angebotener Hochlandkärpflinge, darunter die wohl schönste Art dieser interessanten Lebendgebärenden: die San-Marcos-Population von Xenotoca eiseni.
Banderloren Kärpflinge sind recht friedliche Fische, die man in einer Gruppe halten sollte. Es sollten immer mehr Weibchen als Männchen vorhanden sein. Xenotoca eiseni sind sehr anpassungsfähig und ausdauernd und gut zu vergesellschaften. Die Tiere werden bis zu 7 cm groß. Das Aquarium sollte einige Versteckmöglichkeiten bieten und dicht bepflanzt sein, gerne werden auch Schwimmpflanzen genommen.
oben rechts: Pelvicachromis taeniatus Nigeria Yellow
Eine wunderschöne Fundortvariante dieses prachtvollen Zwergbuntbarsches aus Westafrika stellt der “Nigeria Yellow” dar. Ursprünglich stammen die Tiere aus der Umgebung von Lagos in Nigeria. Besonders die sehr lang ausgezogenen Flossen und die goldgelbe Brustregion machen den “Nigeria Yellow” zu einem echten Augenschmaus. Lexikon: Pelvicachromis: latein, bedeutet in etwa “Chromis mit besonderer Beckenzeichnung”; Chromis ist ein alter Sammelname für Barsche. taeniatus: latein, bedeutet “gestreift”. Deutscher Name: nicht sinnvoll, unter Liebhabern allgemein als “taeniatus Nigeria yellow” bekannt.
unten links: Peckoltia sp. Alto Nhamunda
Zusammen mit den spektakulären Peckoltia sp. “Alto Nhamunda” (siehe http://www.aquariumglaser.de/) erreichte uns auch ein Exemplar eines wunderschönen Panaqolus, der extrem ähnlich zu der L-Nummer L 374 ist. Sehr ähnlich ist auch L 403. Beide L-Nummern gehören höchstwahrscheinlich zur gleichen Art. Man darf ja nie vergessen, dass die Vergabe einer L-Nummer nicht bedeutet, dass es sich um eine neue Art handelt, sondern nur, dass es sich um einen Wels von einem neuen Fangplatz handelt. Weitere, möglicherweise artgleiche Welse sind L2 und L169/LDA1. Sowohl L 374 als auch L403 stammen aus dem Rio Anapu in Brasilien, L374 aus dem Oberlauf, L403 aus dem Unterlauf. Da der Rio Anapu durch Wasserfälle gegliedert ist, die für Fische wohl unüberwindbar sind, macht es durchaus Sinn, hier zu unterscheiden. Andererseits existiert der Rio Anapu in seiner heutigen Form erst seit ca. 6000 Jahren. Wir vergessen leicht, dass sich die Natur in ständiger Veränderung befindet. Wie lange ein Artbildungsprozess bei Harnischwelsen dauert, ist nicht bekannt. Somit ist es durchaus möglich, dass alle diese Panaqolus, also L2 (Rio Tocantins), L169/LDA1 (Rio Negro-Einzug), L374 und L403 (Rio Anapu) und der jetzt importierte Fisch aus dem Rio Nhamunda zur gleichen Art gehören, es ist aber auch denkbar, dass es sich um einen Artenkomplex handelt. Solche Fragen können nur durch eine gründliche, wissenschaftliche Studie beantwortet werden.
unten rechts: Geophagus sp. „Red Head“
Diese Art erreicht im Gegensatz zu vielen anderen deutlich größer werdenden Erdfressern nur eine Maximallänge von etwa 16-18 cm. Man erkennt sie an ihrer intensiv roten Stirn und den bläulich gebänderten Flossen. Stammt ursprünglich aus dem Rio Tapajos in Brasilien.
Quelle: Aquarium Glaser & Frank Schäfer