Lerne neue Arten kennen oder entdecke alte Arten neu: In der Aquaristik gibt es immer wieder Tierarten zu erkunden. Viele sind wunderschön, unbekannt und nur selten im Handel zu finden. Mit Unterstützung der Zierfischgroßhändler aus der Fachgruppe des Zentralverbands Zoologischer Fachbetriebe (ZZF) stellen wir dir jede Woche vier Arten vor. Darunter findest du auch viele Nachzuchten und ihre verschiedene Zuchtformen.
oben links: Apistogramma gephyra
. gephyra sieht A. agassizii ähnlich und unterscheidet sich bezüglich der Pflege und Zucht nicht sonderlich von dieser aquaristisch gut bekannten Art. Besonders auffällig an unseren Tieren ist die schöne gelbe Gesichtsmaske der Männchen. Die Weibchen bleiben, wie bei Apistogramma üblich, deutlich kleiner. Herkunft: Brasilien, wo der Fisch im Einzugsbereich des mittleren Rio Negro und unteren Rio Branco gefunden wird.
Kennen Sie den Unterschied zwischen Apistogramma gephyra und Apistogramma agassizii? Nein? Dann sind Sie in guter Gesellschaft, denn die beiden Arten sind wirklich schwer auseinanderzuhalten. Außerdem kommen sie in der Natur teilweise gemeinsam vor, weshalb der Fundort kaum weiterhilft. Allerdings vermischen sich die beiden Arten in der Natur nicht, was im Übrigen der beste Beweis dafür ist, dass es sich tatsächlich um verschiedene Arten handelt.
Der sicherste Unterschied zwischen A. gephyra und A. agassizii ist die relativ unscheinbare Tatsache, dass A. gephyra-Männchen einen roten Saum entlang der Rückenflosse haben und A. agassizii-Männchen nicht. Diese Tiere strafen die oft gemachte Aussage “Apistogramma gephyra sieht aus wie ein farbloser A. agassizii” Lügen, denn wie die Bilder eindeutig zeigen, sind diese Apistogramma gephyra prächtige Fische! Bezüglich der Pflege sind A. gephyra problemlos, nur zur Zucht muss man oft auf sehr weiches, saures Wasser zurückgreifen. Wie bei allen Apistogramma-Arten ist es wichtig, dass der Bodengrund zumindest stellenweise aus feinem Sand besteht.
Lexikon: Apistogramma: altgriechisch, bedeutet “mit unzuverlässiger Linie”; es ist nicht klar, ob sich das auf das Seitenlinienorgan oder Zeichnungselemente bezieht. gephyra: nach dem altgriechischen Wort für “Brücke”, bezieht sich auf die Zwischenstellung, die die Art zwischen Apistogramma agassizii und A. pertensis einnimmt. Vorschlag eine deutschen Namens: Gelbkopf-Apistogramma
oben rechts: Aphanius vladykovi BOLDAJI
Die in Europa, Nordafrika und Asien vorkommenden Killifische der Gattung Aphanius müssen in der Aquaristik leider als ausgesprochene Raritäten gelten. Sie tauchen so gut wie nie im Handel auf. Leider sind etliche der derzeit akzeptierten 22 Arten und Unterarten durch Biotopzerstörung vom Aussterben bedroht. Darum haben sich einige Spezialisten der Erhaltungszucht verschrieben. Und so kamen auch wir jetzt zu einigen Exemplaren mehrerer Arten.
Aphanius vladykovi kommt in der Natur nur in einem kleinen Gebiet im Iran vor, der Fundort des Stammes, ist Boldaji. Dieser wunderschöne Fisch wird etwa 5-6 cm lang und gehört zu den relativ leicht zu pflegenden Arten. Viele Aphanius-Arten gedeihen im Zimmeraquarium nicht so recht, sie brauchen die wechselnden Temperaturen im Freiland, manchmal auch Salz und das natürliche Sonnenlicht.
Doch A. vladykovi ist diesbezüglich relativ anspruchslos. Man pflegt die Art am besten im Trupp in einem möglichst großen, gut bepflanzten Aquarium. Dann kann man sich an den herrlichen Balzspielen und Rivalitäten der Männchen erfreuen. Da die Temperaturtoleranz groß ist kann man den Tieren auch gut eine Sommerfrische im Freiland gewähren, aus der sie besonders kräftig und gut gefärbt in das Aquarium zurückkehren.
unten links: Cichlasoma ornatum
Gibt es heutzutage noch so etwas wie mythische Fische? Wenn ja, dann gehört Cichlasoma ornatum aus Kolumbien und Ekuador ganz sicher dazu. Obwohl die Art bereits seit 1905 wissenschaftlich bekannt ist, kam sie bisher nur extrem selten nach Europa oder die USA. Es gibt vermutlich kein Dutzend Aquarianer auf dieser Welt, die den Fisch schon einmal lebend gesehen haben. Woran das liegt, ist unklar, zumal die wenigen Beschreibungen, die es von C. ornatus gibt, sich vor Begeisterung geradezu überschlagen, so farbig soll das Tier zur Brutzeit sein!
Wir haben jetzt eine kleine Anzahl dieser Fische aus Kolumbien als Wildfang importieren können. Vielleicht gelingt es ja mit diesen Tieren, einen Aquarienstamm aufzubauen. Abgesehen von der hübschen Färbung fällt uns vor allem die extreme Friedfertigkeit der Fisch auf. Selbst in dem kleinen Fotografieraquarium geht das Pärchen geradezu sanft miteinander um, was für Buntbarsche der Cichlasoma-Verwandtschaft nun wirklich ungewöhnlich ist, und in unserer Anlage schwimmen alle Tiere gemeinsam im Becken, ohne dass es zu nennenswerten Aggressionshandlungen käme.
Aktuell sind dieseTiere 6-10 cm groß und dürften damit gerade geschlechtsreif sein. Augenfällige Geschlechtsunterschiede gibt es nicht, nur sind die vermutlichen Weibchen etwas blasser gefärbt und haben proportional etwas kürzere Köpfe und höhere Körper. Die erreichbare Maximallänge wird in der Literatur mit gut 30 cm angegeben.
Lexikon: Cichlasoma: bedeutet “Mit dem Körper eines Cichla”; Cichla ist eine andere Buntbarschgattung. ornatum: bedeutet “geschmückt”. Vorschlag eines deutschen Gebrauchsnamens: Mirakel-Buntbarsch
unten rechts: Cypangopaludina leucythoides
Die Grüne Torpedo-Schnecke (Cypangopaludina leucythoides) wird zuweilen wegen ihres Streifenmusters auch als Tiger-Turmdeckelschnecke bezeichnet. Dabei handelt es sich jedoch nicht wirklich um eine Turmdeckelschnecke sondern um eine Art aus der Familie der Sumpfdeckelschnecken (Viviparidae). Die Art erreicht eine Länge von etwa 3 cm und ist vor allem dämmerungs- und nachtaktiv. Herkunft: Vietnam
Quelle: Aquarium Glaser