Lerne neue Arten kennen oder entdecke alte Arten neu: In der Aquaristik gibt es immer wieder Tierarten zu erkunden. Viele sind wunderschön, unbekannt und nur selten im Handel zu finden. Mit Unterstützung der Zierfischgroßhändler aus der Fachgruppe des Zentralverbands Zoologischer Fachbetriebe (ZZF) stellen wir dir jede Woche vier Arten vor. Darunter findest du auch viele Nachzuchten und ihre verschiedene Zuchtformen.
oben links: Serrasalmus spilopleura
Die richtige Benennung von Piranha-Arten gehört zu den schwierigsten Kapiteln der Fischsystematik überhaupt. Auch die auf diese Fischgruppe spezialisierten Wissenschaftler sind sich keineswegs einig. Und so bleibt einem oft nicht viel mehr übrig, als einen neu importierten Piranha nach den wenigen äußerlichen Merkmalen zu bestimmen, die allgemein anerkannt sind, wie die schwarzen Bänder in der Schwanz- und Afterflosse, das Vorhandensein eines Schulterflecks etc. Aber viel wichtiger als sein Name ist ja der Fisch!
Und mit diesem Piranha gelang Aquarium Glaser der Import der wohl farblich schönsten Piranha-Art überhaupt. Zweifellos gehört das Tier in die unmittelbare Verwandtschaft von S. spilopleura und S. maculatus und es ist nicht zu erwarten, dass sie sich bezüglich Pflege, Zucht und Endgröße wesentlich von diesen unterscheiden. Darum sei auf den entsprechenden Eintrag auf unserer Homepage verwiesen: http://www.aquariumglaser.de/fischarchiv/serrasalmus_maculatus_und_s_marginatus_de/
Lexikon: Serrasalmus: aus dem Lateinischen, bedeutet in etwa „Lachs mit Säge“. Bezieht sich auf die sägeartig angeordneten Schuppen des Brustkieles. spilopleura: altgriechisch, bedeutet „mit gefleckten Seiten“. maculatus: latein für gefleckt. Vorschlag eines deutschen Namens: Glühkohlen-Piranha
Text: Aquarium Glaser
oben rechts: Labeo chrysophekadion
Der Schwarze Fransenlipper wird auch gerne als Schwarze Haibarbe bezeichnet. Es handelt sich um einen sehr groß werdenden Fisch, der fast einen Meter lang und 7 kg schwer werden kann. Wie so viele andere große Karpfenfische ist er ein extrem beliebter Speisefisch in Südostasien und wird dort darum in Aquakultur vermehrt. Von dort gelangen gelegentlich Jungtiere in den Zierfischhandel, die für Besitzer sehr großer Aquarien sehr attraktiv sind.
Der Name Haibarbe ist treffend gewählt, denn die Rückenflosse ist ungewöhnlich hoch und wird oft straff gespannt getragen. Seit einiger Zeit gibt es auch eine Albino-Zuchtform des Tieres, das man entsprechend als „Weiße Hai(bare)“ bezeichnen kann.
Text: Aquarium Glaser
unten links: Tometes cf. makue
Dieser Fisch wurde erst 2002 beschrieben. Wie schwierig die Bestimmung solcher Scheibensalmler ist, mag man daran erkennen, das T. makue bereits 1860 von Kner als Mylesinus schomburgkii bestimmt wurde (dem folgten 1961 Nelson, 1988 Hurtado Sepulveda, 1989 Lasso et al. und 1995 Machado-Allison & Fink), auch als Myleus setiger und Utiaritichthys sennaebragai wurde die Art vor ihrer endgültigen Beschreibung schon angesprochen.
Tometes makue erreicht eine Größe von gut 40 cm. Er kommt in Brasilien (Rio Negro-Einzug) und Venezuela (Caroni-Einzug und Orinoko-Einzug) vor. Gegenüber den „Breitband“ ist dieses Tier unverträglich, ansonsten kann Aquarium Glaser natürlich bei einem solchen Erstimport noch wenig zum Verhalten des Tieres sagen. In der Pflege ist das Tier anspruchslos und den Myleus-Arten vergleichbar.
Text: Aquarium Glaser
unten rechts: Pseudoplatystoma tigrinum
Die Spatelwelse der Gattung Pseudoplatystoma haben aufgrund ihrer extravaganten Erscheinung und ihrer attraktiven Färbung trotz ihrer Größe und räuberischen Lebensweise einige Freunde unter den Aquarianern. Da es sich in ihren südamerikanischen Heimatländern um beliebte Speisefische handelt, werden einige Arten auch gezüchtet und leider auch mit anderen Arten und Gattungen gekreuzt.
Deshalb ist es mitunter schwierig, sichere Arten zu bekommen. Aqua-global erhielt nun junge Wildfänge einer Pseudoplatystoma-Art aus Kolumbien, deren Identifizierung anfänglich für uns problematisch war, da die Arten der Gruppe der Tigerspatelwelse erst mit der Zeit das typische Zeichnungsmuster ausbilden und im Orinoco-Gebiet mehrere Arten vorkommen. Mittlerweile sind sich Enrico und Ingo von aqua-global jedoch recht sicher, dass die anfänglich fälschlich als P. punktier angesprochenen Welse P. tigrinum sind, denn die Fisch bilden so langsam das typische Netzmuster aus gewundenen Linien aus.
Text: Aqua-Global