Lerne neue Arten kennen oder entdecke alte Arten neu: In der Aquaristik gibt es immer wieder Tierarten zu erkunden. Viele sind wunderschön, unbekannt und nur selten im Handel zu finden. Mit Unterstützung der Zierfischgroßhändler aus der Fachgruppe des Zentralverbands Zoologischer Fachbetriebe (ZZF) stellen wir dir jede Woche vier Arten vor. Darunter findest du auch viele Nachzuchten und ihre verschiedene Zuchtformen.
oben links: Prionobrama filigera
Der Rotflossen-Glassalmler (Prionobrama filigera) schwamm schon zu Großvaters Zeiten im Aquarium. Erstmals kam er 1931 nach Europa. Ursprünglich stammt die Art aus dem Amazonasbecken, wo sie weit verbreitet ist (Bolivien, Brasilien, Ecuador, Kolumbien und Peru). Allerdings sieht man so gut wie nie Wildfänge im Handel. Die fotografierten Exemplare z.B. wurden in Hongkong gezüchtet.
Je nach Lichteinfall sieht der Körper glasartig durchsichtig aus oder schillert in zahlreichen Pastellfarben. Besonders schön wirkt P. filigera, weil die Art gerne und ausdauernd im Schwarm schwimmt. Der völlig friedliche Fisch wird etwa 6 cm lang und ist sehr leicht zu pflegen. Er stellt keinerlei besondere Ansprüche an die Wasserzusammensetzung.
oben rechts: Guppy Coral Tail
Erstmals hat Aquarium Glaser diesen Rundschwanz-Guppy aus Sri Lanka erhalten. Die Körperfarbe ist silberblau. Die Schwanzflosse ist bei idealen Tieren farblich dreigeteilt, oben und unten schwarz, in der Mitte flammend rot.
unten links: Guianacara dacrya
Aus Brasilien können wir sehr selten Guianacara dacrya anbieten. Die Tiere stammen ursprünglich aus dem Bundesstaat Amapá, werden allerdings nicht als Wildfang gehandelt (sie stehen nicht auf der Positivliste der IBAMA), sondern als Nachzuchten.
Früher wurden die Guianacara-Arten in den Sammelgattungen Acara oder Aequidens untergebracht. Es handelt sich um Höhlenbrüter, schon dadurch unterscheiden sie sich von den Aequidens-Arten, die Offenbrüter sind.
Außerhalb der Laichzeit gelten Guianacara als vergleichsweise friedliche Buntbarsche, man sollte aber bedenken, dass die Fische 12-15 cm lang werden und während der Brutpflege (sie laichen durchaus auch in Gesellschaftaquarien ab) sehr durchsetzungsfhig sind.
Guianacara dacrya wurde erst 2011 wissenschaftlich beschrieben und ist damit die am kürzesten bekannte Art, zugleich aber auch eine der hübschesten.
unten rechts: Pantodon buchholzi
In den Top Ten der merkwürdigsten Süßwasserfische der Erde würde er sicher auftauchen: der afrikanische Schmetterlingsfisch, Pantodon buchholzi. Wir haben diesen seltsamen Gesellen, der etwa 10 cm lang wird, immer im Angebot. Unsere Exemplare stammen aus Nigeria.
Pantodon kann wirklich fliegen, er ist ein Gleitflieger. Die Legende besagt, dass er nicht von einem Fischkundler, sondern von einem Schmetterlingssammler entdeckt wurde, der ihn beim Fliegen erwischte und zunächst für einen Falter hielt. Pantodon ist ein Oberflächenfisch. Er lebt in der Natur in ziemlich flachem Wasser der Sümpfe. Seine zu Tastorganen umgeformten Bauchflossen helfen ihm, sich zu orientieren. In dem sauerstoffarmen Milieu kann er gut überleben, weil er mit einem Hilfsatmungsorgan Luft von der Wasseroberfläche aufnehmen und veratmen kann. Die Männchen erkennt man leicht an der anders geformten Afterflosse. Schmetterlingsfische laichen häufig im Aquarium ab, allerdings ist die Aufzucht kniffelig, da die Jungfische, genau wie die Alten, nur an der Oberfläche fressen.
Gegen artfremde Fische sind Schmetterlingsfische friedlich, sie erschrecken aber leicht, weshalb man sie nur mit ruhigen Beckengenossen pflegen sollte. Untereinander können sie zänkisch sein, aber dieses Verhalten zeigen sie nur manchmal.
Quelle: Aquarium Glaser