Raritäten & Neuimporte im Fokus 210

Raritäten & Neuimporte im Fokus 210

Lerne neue Arten kennen oder entdecke alte Arten neu: In der Aquaristik gibt es immer wieder Tierarten zu erkunden. Viele sind wunderschön, unbekannt und nur selten im Handel zu finden. Mit Unterstützung der Zierfischgroßhändler aus der Fachgruppe des Zentralverbands Zoologischer Fachbetriebe (ZZF) stellen wir dir jede Woche vier Arten vor. Darunter findest du auch viele Nachzuchten und ihre verschiedene Zuchtformen.

oben links: Xyliphius cf. lepturus

Zum allerersten Mal konnte Aquarium Glaser diesen extrem seltsamen Bratpfannenwels importieren. Die Augen der Art sind zu winzigen, schwarzen Punkten verkümmert. Das deutet auf eine strikt nächtliche oder grabende Lebensweise hin. Sie haben die Tiere aus Venezuela erhalten. Vermutlich handelt es sich um X. lepturus, doch können sie sich diesbezüglich noch nicht sicher sein.

Die Gattung Xyliphius wurde 1912 von Carl Eigenmann für die Art X. magdalenae aus Kolumbien beschrieben. Leider verwendet Eigenmann zwei verschiedene Schreibweisen gleichzeitig, nämlich Xiliphius und Xyliphius. Das führte in der Vergangenheit zu reichlich Verwirrung; man hat sich gegenwärtig auf Xyliphius geeinigt.

Es werden 7 Arten unterschieden; sie sind nur in wenigen Exemplaren in den Museumssammlungen der Welt repräsentiert. Die Maximallänge legt zwischen 8 und 15 cm. Diese fünf Exemplare dürften demnach ausgewachsen sein, sie sind 8-10 cm lang. Erstmals ergibt sich nun die Gelegenheit, die Lebensweise dieser ungewöhnlichen Geschöpfe zu studieren.

oben rechts: Serpenticobitis cingulata
Aus Thailand erhielt Aquarium Glaser diese wunderschöne Schmerle. Die Gattung Serpenticobitis enthält nur drei Arten, die alle 1997/98 beschrieben wurden. Sie unterscheiden sich hauptsächlich durch ihre Färbung: bei S. octozona (der Typusart) sind die hellen Zwischenräume zwischen den dunklen Binden sehr schmal, bei S. octozona deutlich breiter. Während bei diesen beiden Arten die dunklen Binden bis an die Bauchkante reichen, enden sie bei der dritten bekannten Art, S. cingulata, deutlich vor der Bauchkante.

Diese Schmerlen sind sehr friedlich, gesellig und werden werden etwa 6 cm lang. Sie ähneln bezüglich des Körperbaus sehr den Nemacheilus-Arten, verhalten sich aber eher wie Flossensauger. Genau wie Flossensauger können sie sich an Glasscheiben etc. festsaugen. Sie stammen aus dem mittleren Mekong-Einzug im Norden Thailands.

unten links: Oreochromis niloticus
Es gibt wohl keine Fischart auf der Welt, die gleichermaßen so verhasst und so geliebt ist, wie der Nil-Buntbarsch. Als Speisefisch, der als Allesfresser mit Schwerpunkt auf pflanzliche Nahrung auch in den allerärmsten Ländern der Tropen noch in Aquakultur wertloses Zeug in kostbares Fischeiweiß verwandelt, ist dieser Fisch, meist kurz als „Tilapia“ bezeichnet, extrem beliebt. Aber aus den Zuchtfarmen entwichene oder absichtlich ausgesetzte Exemplare haben sich weltweit zur schädlichsten invasivien Fischart überhaupt entwickelt.

Als Aquarienfisch wird der bis zu 50 cm lange, aber bereits mit 6-8 cm geschlechtsreife, maulbrütende Buntbarsch nur selten gepflegt. Diese geschlechtsreifen Tiere stammen aus europäischer Aquarienzucht.

unten rechts: Hyphessobrycon eques
Der Blutsalmler (Hyphessobrycon eques, früher als H. callistus oder H. serpae bekannt) gehört zu den Standard-Fischen im Angebot des Zoofachhandels. Es sind ja auch wunderschöne Fische von tief blutroter Farbe. Wilde Blutsalmler aus Paraguay sind dort allerdings so gut wie nie zu finden. Im Handel sind verschiedene Varianten des Tieres, die es nur als Nachzucht gibt. Die beliebteste davon ist der „minor“, der sich von den anderen Blutsalmler-Formen immer leicht unterscheiden lässt, denn er hat nur einen kleinen runden Schulterfleck (wesentlich größer, komma- oder strichförmig bei den anderen Varianten).

Blutsalmler sind sehr attraktiv und pflegeleicht, aber sie haben auch eine unangenehme Eigenschaft: bei den ständigen Rivalenkämpfen (die allerdings sehr schön anzusehen sind) zerzauseln sie sich gerne mal die Flossen – Blutsalmler sind nun einmal kleine Verwandte der Piranhas. Es ist daher eher selten, wenn einmal alle Tiere im Aquarium unverletzte Flossen haben. Aber diese Flossenschäden sind harmlos und heilen schnell wieder ab.

Blutsalmler werden rund 4-5 cm lang und sollten immer im Trupp gepflegt werden. Beachtet man diese Regel nicht, so fangen sie mit anderen Fischen Streit an und können sogar zu wahren Tyrannen im Aquarium werden.

Quelle: http://www.aquariumglaser.de/

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