Raritäten & Neuimporte im Fokus 243

Raritäten & Neuimporte im Fokus 243

Lerne neue Arten kennen oder entdecke alte Arten neu: In der Aquaristik gibt es immer wieder Tierarten zu erkunden. Viele sind wunderschön, unbekannt und nur selten im Handel zu finden. Mit Unterstützung der Zierfischgroßhändler aus der Fachgruppe des Zentralverbands Zoologischer Fachbetriebe (ZZF) stellen wir dir jede Woche vier Arten vor. Darunter findest du auch viele Nachzuchten und ihre verschiedene Zuchtformen.

oben links: Otocínclus mimulus

Der sehr selten erhältliche Zwergsaugwels Otocinclus mimulus wurde aus Paraguay importiert. In seinem natürlichen Habitat lebt Otocinclus mimulus zusammen mit dem Panzerwels Corydoras diphyes in großen Schwärmen, wobei die Zeichnung von O. mimulus der von C.diphyes ähnelt. Auf diese Weise versuchen die Otocinclus sich vor ihren Feinden zu schützen, im vorliegenden Fall hauptsächlich vor Crenicichla lepidota. Man nennt dieses Phänomen Mimikry.


oben rechts: Xiphophorus signum

Diese Wildschwertträger-Art wird nur extrem selten im Handel angeboten. Sie erinnert auf den ersten Blick an den gewöhnlichen X. hellerii, ist aber erheblich schlanker gebaut. Das namensgebende Mal (lateinisch signum = Zeichen) ist besonders beim Weibchen immer gut in der Schwanzflossenbasis zu sehen, beim Männchen wird es von der Schwert-Einrahmung weitgehend überdeckt.
Xiphophorus signum ist, wie die meisten Wildarten der Lebendgebärenden, recht anspruchsvoll und verlangt sehr sauberes, keimarmes Wasser und eine abwechslungsreiche Ernährung. Die gezeigten Tiere sind Nachzuchten.

unten links: Etroplus canarensis

Nur 3 Arten von Buntbarschen kommen in Asien vor, alle gehören zur Gattung Etroplus. Allerdings glauben viele Wissenschaftler heute, dass Etroplus eher den Riffbarschen nahestehen als den Buntbarschen. Wie auch immer, alle drei Arten sind herrliche Aquarienfische. Zwei davon, E. maculatus und E. suratensis sind weit verbreitet.
Von E. canarensis fehlte hingegen über 100 Jahre jede Spur und manche nahmen schon an, er sei ausgestorben. Dieser wunderschön gefärbte Barsch wird etwa 10cm lang. Es handelt sich um reine Süsswasserbewohner. Die friedlichen Tiere sollten nicht in Gesellschaft schnell fressender Arten gepflegt werden, damit sie nicht zu kurz bei der Fütterung kommen. Abgesehen von Rangordnungskämpfen nach dem Einsetzen, vertragen sich E. canarensis untereinander gut.
Diese Art ist nur einmal im Jahr in begrenzter Stückzahl verfügbar und jetzt ist das gerade der Fall.


unten rechts: Chelonodon patoca

Aus Thailand stammt dieser schöne Brackwasserkugelfisch. Die Art Chelonodon patoca ist weit im Indischen Ozean verbreitet. Neuerdings wird sie auch oft in die Gattung Chelonodontops gestellt. Erwachsene Tiere – die Art wird rund 30 cm lang – leben meist küstennhah im Meer, Jungtiere wandern auch weit stromaufwärts in das Süßwasser ein. Es ist am besten, die Tiere im Brackwasser zu pflegen.
Leider sind viele Exemplare dieses schönen Fisches ziemliche Flossenbeißer. Man sollte sie darum nur mit schnellen, wendigen Fischen vergesellschaften. Ansonsten ist C. patoca aber pflegeleicht und – wie alle Kugelfische – ein sehr interessanter Pflegling. Man sollte den Fischen einen Sandboden bieten, in den sie sich von Zeit zu Zeit ganz gerne eingraben.

Quelle: Frank Schäfer – Aquarium Glaser GmbH

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