Raritäten & Neuimporte im Fokus 285

Raritäten & Neuimporte im Fokus 285

Lerne neue Arten kennen oder entdecke alte Arten neu: In der Aquaristik gibt es immer wieder Tierarten zu erkunden. Viele sind wunderschön, unbekannt und nur selten im Handel zu finden. Mit Unterstützung der Zierfischgroßhändler aus der Fachgruppe des Zentralverbands Zoologischer Fachbetriebe (ZZF) stellen wir dir jede Woche vier Arten vor. Darunter findest du auch viele Nachzuchten und ihre verschiedene Zuchtformen.

oben links: Microphis aculeatus

Nur sehr selten erhalten kommen die Süßwassernadel Microphis aculeatus aus Nigeria nach Deutschland. Es sind freischwimmend lebende, sehr attraktive Tiere. Wie bei allen Nadeln ist das Männchen für das Ausbrüten der Eier zuständig, die in einer Bauchtasche untergebracht werden. Man erkennt das Männchen darum sehr leicht an der völlig abweichenden Körperform. Zusätzlich haben die Männchen von M. aculeatus – sie werden etwa 15 cm lang und damit etwas größer als die Weibchen – aber auch einen attraktiven roten Streifen entlang des Rückens und eine auffällig gemusterte Schnauzenpartie.

oben rechts: Brotia herculea
Der Artname „herculea“, abgeleitet von Herkules, dem griechischen Halbgott mit gewaltigen Kräften, sagt alles: diese Schnecke ist riesig! Mit fast 10 cm Länge trägt sie ihren Namen „Riesen-Turmdeckeschnecke“ zu Recht! Diese Art kommt aus Burma und Thailand, wo sie fließende Gewässer mit teils schlammigem Grund bewohnt. Die Art ist getrennt geschlechtlich und lebendgebärend. Leider kann man die Geschlechter äußerlich nicht unterscheiden. Die neu geborenen Jungtiere sind das ganze Gegenteil der Alten: winzig, nur 1-2 mm lang! Im Vergleich zu den Riesenbabies der äußerlich ähnlichen Tylomelania-Arten ist das sehr auffällig. Brotia herculea ist ein Detritus-Fresser, ernährt sich also von allerlei totem tierischen und pflanzlichen Material. Als Algenfresser taugt sie nicht. Die Fütterung erfolgt im Aquarium am besten mit Futtertabletten, Wasserpflanzen werden von der Riesen-Turmdeckelschnecke nicht angerührt.

unten links: Tetragonopterus argenteus

Diese prächtigen, ausgewachsenen Schillersalmler, Tetragonopterus argenteus, stammen aus Paraguay. Die Art wird 8 -12 cm lang. Früher war die Gattung Tetragonopterus das Sammelbecken für alle kleineren Salmlerarten, die heutzutage z.B. in den Gattungen Hemigrammus, Hyphessobrycon oder Moenkhausia stehen. Gehalten hat sich davon die englische Bezeichnung „tetra“ für alle Salmler, eine Abkürzung von Tetragonopterus. Heutzutage sind nur noch 9 Arten in Tetragonopterus, von denen jedoch nur T. argenteus als Aquarienfischgelten kann.


unten rechts: Monodactylus kottelati

Silberflossenblätter gehören zu den Klassikern unter den Brackwasserfischen. Wenn man über sie liest, so erfährt man oft, dass sie sich leicht auf Süßwasser umgewöhnen lassen. Doch wozu soll das gut sein? Es ist ja nun wirklich nicht schwierig, etwas Salz (10-20g/l) in Wasser aufzulösen, oder? Tut man das und pflegt man die Fische bei 26-28°C, dann hat man viel Freude an den prachtvollen, rasanten Schwimmern. Monodactylus kottelati wird derzeit von Glaser aus Thailand importiert. Der bis zu 20 cm lange Fisch sollte im großen (!) Schwarm gepflegt werden, sonst ist er sehr unverträglich gegen seinesgleichen.

Quelle: Frank Schäfer – Aquarium Glaser GmbH

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