Lerne neue Arten kennen oder entdecke alte Arten neu: In der Aquaristik gibt es immer wieder Tierarten zu erkunden. Viele sind wunderschön, unbekannt und nur selten im Handel zu finden. Mit Unterstützung der Zierfischgroßhändler aus der Fachgruppe des Zentralverbands Zoologischer Fachbetriebe (ZZF) stellen wir dir jede Woche vier Arten vor. Darunter findest du auch viele Nachzuchten und ihre verschiedene Zuchtformen.
oben links: Mesonoemacheilus triangularis
Die Bachschmerlen Asiens sind eine ungeheuer artenreiche Fischgruppe. Ähnlich wie bei den Panzerwelsen in Südamerika ist eine großer Teil der Arten wissenschaftlich noch gar nicht erfasst.
Eine gut erkennbare Art ist die Zodiak-Schmerle, Mesonoemacheilus triangularis, aus Süd-Indien; hier kommt sie endemisch in den Western Ghats vor. Die Gattung Mesonoemacheilus unterscheidet sich von Nemacheilus nur in einigen kleineren anatomischen Details.
Diese hübsche Schmerle wird rund 6 cm lang und ist leicht zu pflegen. Wie bei anderen Bachschmerlen gibt es immer wieder einmal wiedersprüchliche Berichte über ihr Verhalten. Die meisten Aquarianer erleben sie als friedliche, wenngleich sehr lebhafte und ständg mit Artgenossen interagierende Fische. Andere berichten, die Schmerlen seien sehr zänkisch.
oben rechts: Guppy Endler Lime Green
Es gibt ständig eine gute Auswahl verschiedener Endler-Typen im deutschen Zoofachhandel, darunter sowohl Naturformen wie auch Zuchtformen. Gerade beim Endler-Guppy (Poecilia wingei) verschwimmen da die Grenzen allerdings sehr rasch, da man durch Selektion bestimmte Farbmerkmale gut stabilisieren kann. Der „Lime Green“ ist eine Selektion des „Green“, jedoch immer noch sehr variabel.
unten links: Clibanarius africanus
Der niedliche Einsiedlerkrebs Clibanarius africanus gehört zwischenzeitlich zu den extrem beliebten Wirbellosen. Er ist ein euryhaliner Krebs, d.h., dass er sowohl in reinem Süß- wie auch in reinem Meerwasser leben kann. Allerdings scheint die Lebenserwartung in reinem Süßwasser auf wenige Monate begrenzt zu sein, weshalb man das Tier besser in Brackwasser pflegt.
Clibanarius sind reine Detritusfresser, nehmen also abgestorbene pflanzliche und tierische Stoffe auf, im Aquarium auch jedes übliche Fischfutter. Normalerweise sind die Tiere mit braunen Schneckengehäusen, die von der Art Tympanotonus fuscatus stammen, manchmal tragen sie jedoch auch weiße Häuschen der Schneckenart Pachymelania aurita.
Die Verbreitung von C. africanus erstreckt sich entlang der atlantischen Küste Afrikas, die von Glaser importierten Exemplare stammen aus Nigeria, wo sie nach Aussage des Exporteurs im Majidun River nahe bei Ikorodu gesammelt werden.
Lexikon: Clibanarius: lateinische Bezeichnung für einen schwer gepanzerten Reiterkrieger. africanus: bedeutet “aus Afrika stammend”.
unten rechts: Trigonostigma heteromorpha Wild
Genetische Untersuchungen haben ergeben, dass es nicht nur eine Keilfleckbarbe gibt, sondern mehrere, einander ähnliche Formen, die wissenschaftlich noch bearbeitet werden müssen. Auffällig wird das, wenn man Wildfänge sieht.
Diese wunderschönen Wildfänge stammen aus Süd-Thailand. Von „normalen“ Keilfleckbarben weichen sie farblich deutlich ab: ein blauer Strich oberhalb des Keils, ein orangefarbener Schwanzwurzelfleck und das Fehlen des typischen schwarzen senkrechten Streifens hinter dem Kiemendeckel zeigen deutlich, dass es sich bei diesen Keilfleckbarben um eine wissenschaftlich noch unbeschriebene, neue Art handelt.
Quelle: Frank Schäfer – Aquarium Glaser GmbH