Raritäten & Neuimporte im Fokus 463

Raritäten & Neuimporte im Fokus 463

Entdecke die Vielfalt und Faszination seltener Aquarienbewohner

Tauche ein in die faszinierende Welt der Aquaristik und entdecke jede Woche spannende neue Arten und faszinierende Wiederentdeckungen, die deinem Aquarium das gewisse Etwas verleihen. Unsere Partner aus dem Großhandel präsentieren dir einzigartige Tiere, die du nicht überall findest. Ob seltene Fische oder beeindruckende Zuchtformen, wir stellen dir jede Woche vier besondere Arten vor, die von den Zierfischspezialisten des Zentralverbands Zoologischer Fachbetriebe (ZZF) ausgewählt wurden. Lass dich inspirieren und erweitere deinen Aquarienhorizont!

In dieser Woche fokussieren wir uns unter anderem auf den Hoplisoma knaacki, auch bekannt als Corydoras knaacki, der durch seine charakteristische Rückenflossenzeichnung besticht. Der Orange-Buschfisch, Microctenopoma ansorgii, beeindruckt mit seinem phänomenalen Farbwechselvermögen. Die Corica Schmerle, Nemacheilus corica, ist der ideale Bodenfisch für Indienbecken mit ihrer Anpassungsfähigkeit. Auch der Maylandia emmiltos aus den Mpanga Rocks ist eine echte Augenweide unter den Malawisee-Buntbarschen und sollte in keiner Sammlung fehlen. Verpasse keine Ausgabe unseres Blogs und begeistere dich für die Welt der Aquaristik!

Hoplisoma knaacki ( = Corydoras knaacki)

Hoplisoma knaacki stammt aus der Region Madre de Dios in Peru und gehört zu einer Gruppe von Panzerwelsen, die der Typusart der Gattung Hoplisoma Swainson, 1838 – H. punctatus (Bloch, 1794) – sehr nahe steht. Innerhalb der Aquaristik sind aus dieser Gruppe am bekanntesten die Arten H. julii und H. trilineatus, die häufig in verschiedenen Farbvarianten im Zoofachhandel erhältlich sind. H. knaacki lässt sich leicht durch den kräftigen Längsstrich in der Körpermitte identifizieren, der von etwa der Höhe des Hinterrands der Rückenflosse bis zur Schwanzflosse reicht. Diese Art verfügt über eine spezifische Rückenflossenzeichnung, bei der der erste Flossenstrahl und die Membran zum Stachel dunkel pigmentiert sind, während die restlichen Flossenstrahlen punktiert sind. Charakteristisch ist auch die schwarz-weiß gebänderte Schwanzflosse. Vor der offiziellen wissenschaftlichen Beschreibung zu Ehren von Joachim Knaack wurde dieser Panzerwels als Corydoras sp. „Morse“ oder Corydoras sp. CW 32 bezeichnet.

Aus der Region Madre de Dios stammen zudem mindestens zwei weitere, nahezu identisch aussehende, wissenschaftlich noch unbeschriebene Arten. Corydoras sp. C120, CW 62 und CW 109, die von peruanischen Exporteuren als Corydoras sp. „Manu4“ bezeichnet werden, unterscheiden sich von H. knaacki ähnlich wie die verschiedenen Populationen, die derzeit H. trilineatus zugeordnet werden. Es ist wahrscheinlich, dass all diese Formen zur Gattung Hoplisoma gehören. Eine weitere Art mit praktisch identischer Färbung ist Corydoras sp. „Manu2 Semi Longnose“, die noch keine C- oder CW-Nummer erhalten hat. Diese Art hat eine längere Schnauze (einen längeren Mesethmoid) und wird der Gattung Brochis zugeordnet, allerdings mit Vorbehalt.

Microctenopoma ansorgii – Orange-Buschfiusch

Der Orange-Buschfisch gehört zu den faszinierenden Arten, die bereits im halbwüchsigen Stadium geschlechtsreif werden. Mit dem Alter entwickeln diese Fische einen verstärkten Hochrücken. Die Unterscheidung zwischen Männchen und Weibchen erfolgt am besten über die Form der Bauchflossen, die bei Weibchen deutlich kürzer sind. Weibchen zeigen generell eine weniger ausgeprägte Flossenentwicklung. Allerdings können Männchen mit niedrigem sozialem Rang ihre Rücken- und Afterflossenentwicklung reduzieren, was sie weiblich erscheinen lässt und sie vor Angriffen dominanter Männchen schützt. Trotzdem verraten die Bauchflossen immer das Geschlecht.

Diese Art beeindruckt mit ihrer Fähigkeit zum Farbwechsel. In neutralem Zustand sind die Fische rotbraun mit einem grünlichen Schimmer und tragen dunkle, senkrechte Binden über den Körper. Gelegentlich zeigen sie ein helles Längsband entlang der Körpermitte. Bei Erregung hellt die Grundfärbung auf, und die senkrechten Bänder werden deutlicher sichtbar. Das intensive Hellrot der senkrechten Flossen bleibt von diesen Farbveränderungen unberührt und ist in jeder Stimmung gut zu erkennen.

Für eine erfolgreiche Pflege empfiehlt Aquarium Glaser, die Fische in strukturreich eingerichteten Becken bei Temperaturen zwischen 20 und 24°C zu halten. Zur Zucht kann die Temperatur um 2-3°C erhöht werden, und das Wasser sollte weich und leicht sauer sein. Microctenopoma ansorgii ist ein Schaumnestbauer, ähnlich wie Makropoden.

Diese Fische haben einen hohen Futterbedarf. Sie sind nicht wählerisch, jedoch ziehen sie Frost- und Lebendfutter vor.

Nemacheilus corica – Corica Schmerle

Von den vielen Bachschmerlen-Arten in Indien, insbesondere aus den Gattungen Nemacheilus und Schistura, hat sich Nemacheilus corica als besonders geeigneter Aquarienfisch erwiesen. Diese Art zeichnet sich durch ihre geringe Größe (5-6 cm), Friedfertigkeit, ansprechendes Aussehen und ihre Fähigkeit aus, jedes übliche Zierfischfutter zu akzeptieren. Darüber hinaus ist sie lebhaft und sehr anpassungsfähig, was sie zum idealen Bodenfisch für Indienbecken macht, obwohl sie auch in internationalen Gesellschaftsbecken gut zurechtkommt.

Die natürlichen Lebensräume der Corica Schmerle befinden sich in den Hügellandschaften am Himalayas-Fuß in Nepal, Indien, Pakistan und Bangladesch. Hier bewohnt sie diverse Fließgewässer. Aufgrund der Lage ihres Verbreitungsgebietes in den Subtropen sind die Temperaturen jahreszeitlichen Schwankungen ausgesetzt, weshalb N. corica im Zimmeraquarium in der Regel keine Heizung benötigt und Temperaturen zwischen etwa 14°C und 26°C verträgt. Plötzliche Temperaturänderungen sollten jedoch vermieden werden, um Krankheiten oder den Tod der Fische zu verhindern.

Die Geschlechter von N. corica kann man bei erwachsenen Tieren gut unterscheiden. Aus der Draufsicht sind die Männchen durch ihre wesentlich größeren Brustflossen zu erkennen. Im Seitenprofil wirken die Weibchen gedrungener und deutlich fülliger. Die beigefügten Bilder zeigen ein Pärchen, auf denen sich die Geschlechtsunterschiede gut beobachten lassen.

Die Zucht von N. corica im Aquarium ist bisher nicht dokumentiert, sollte jedoch kein ernsthaftes Problem darstellen, falls angestrebt. Nemacheilus-Arten sind in der Regel Freilaicher ohne Brutpflege; ihre Eier entwickeln sich im kiesbedeckten Substrat. Die Laichzeit liegt während der Regen-Monsun-Monate, also im Sommer bis in den Oktober hinein, wenn es in der Himalaya-Region zu starken Niederschlägen kommt.

Hinweis: Bisher sind 172 Arten beschrieben, aber aufgrund unbeschriebener Arten und der Klärung, ob bestehende Beschreibungen eigenständige Arten oder Synonyme darstellen, kann die genaue Anzahl variieren.

Maylandia emmiltos Mpanga Rocks

Aus der Gruppe der felsbewohnenden Buntbarsche des Malawisees, bekannt als Mbuna, stammen einige der ersten Malawisee-Buntbarsche, die in den späten 1950er und frühen 1960er Jahren entdeckt wurden. Eine dieser Arten, die 1964 als Pseudotropheus zebra identifiziert wurde, gehört zum sogenannten Zebra-Komplex. Der Malawisee selbst ist ein gewaltiger Binnensee von 580 km Länge. Dieser Zebra-Komplex stellt eine eigenständige Entwicklungslinie innerhalb der Mbuna dar, unterschiedlich zu anderen Linien wie der Gattung Pseudotropheus, in der Arten wie P. williamsi zu finden sind. Aufgrund dieser Unterschiede werden die “Zebras” einer eigenen Gattung zugeordnet, die Maylandia genannt wird. Es gibt jedoch Diskussionen über die formelle Beschreibung, wobei einige den Namen Metriaclima bevorzugen. Dennoch hat sich international Maylandia etabliert.

Die Unterscheidung zwischen Varianten und Arten innerhalb der Mbuna kann äußerst schwierig sein. Maylandia emmiltos, das 1997 beschrieben wurde, ist visuell fast identisch mit anderen Arten, die im selben Jahr beschrieben wurden, wie M. pyrsonotos, M. sandaracinos und M. thapsinogen. Laut Konings werden die drei letztgenannten Arten zu M. pyrsonotos zusammengefasst. Ein wesentlicher Unterschied zu M. zebra ist die gelbe oder orangefarbene Rückenflosse, die bei M. zebra blau ist. Es gibt auch weitere Populationen von Maylandia mit einem blau-schwarzen Zebrakleid und gelben oder orangefarbenen Rückenflossen, die jedoch noch nicht vollständig wissenschaftlich untersucht wurden und daher oft als „sp. zebra“ bezeichnet werden.

Maylandia emmiltos ist in ihrem natürlichen Lebensraum, dem Bezirk Chilumba bei den Mpanga Rocks, nur kleinräumig verbreitet. Bei der Pflege dieser wunderschönen Mbuna im Aquarium sollte darauf geachtet werden, keine weiteren Arten oder Varianten von Maylandia zusammen zu halten, um eine Hybridisierung zu vermeiden. Solche Kreuzungen können genetisch reine Arten im Hobby eliminieren und resultieren oft in schlecht gefärbten, großwüchsigen Fischen, deren Pflege sich nicht lohnt. In der Natur erreicht M. emmiltos Größen von 8-10 cm, wächst im Aquarium jedoch um 2-5 cm größer, was auf nahrhafteres Futter zurückzuführen ist. Generell gelten die Pflegehinweise wie für andere Mbuna: Die Haltung sollte in großen Gruppen und geräumigen, strukturreich eingerichteten Aquarien erfolgen, mit sauberem Wasser, einem pH-Wert über 8 und Temperaturen ab 26°C.

Quelle: Frank Schäfer – Aquarium Glaser GmbH

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