Die Aquaristik enthält unzählige Tierarten, die es zu entdecken gibt. Viele von diesen sind noch unbekannt, wunderschön und nur selten im Handel anzutreffen. Wir stellen euch jede Woche 4 Arten davon in wenigen Worten vor:
oben links: Benitochromis riomuniensis
Benitochromis sind enge Verwandte der Pelvicachromis-Arten und im Verhalten diesen friedlichen und schönen Buntbarschen vergleichbar. Sie stammen aus Kamerun. Im Gegensatz zu Pelvicachromis, die bekanntlich Höhlenbrüter sind, sind aber Benitochromis-Arten biparentale, ovophile Maulbrüter, d.h. beide Elterntiere beteiligen sich gleichberechtigt an der Maulbrutpflege, wobei die Eier und Larven mehrmals täglich von einem Elternteil an das andere übergeben werden. Die Eier werden unmittelbar nach dem Ablaichen ins Maul genommen (=ovophil).
Einen deutschen Namen für die Art gibt es bislang nicht; wegen der hübschen gelben Lippen und Kehle wurde von Aquarium Glaser “Goldkehlchen-Prachtbarsch” vorgeschlagen.
oben rechts: Barbus jae
Bei Barbus jae handelt es sich um eine selten aus dem zentralen Afrika eingeführte Kleinbarbe. Die mit knapp vier Zentimeter Länge ausgewachsenen Barben zeigen eine attraktive Rotfärbung der Flossen. Die Rottönung der Flossen ist bei den Weibchen schwächer ausgeprägt; ihr Körper weist überwiegend beigebraune Töne auf. Außerdem werden die Weibchen etwas größer und kräftiger als die schlankeren Männchen. Der Raumanspruch der Jae Barbe ist schon mit kleineren Aquarien zu erfüllen, sie stellen somit eine hervorragende Ergänzung des Sortiments klein bleibender Fische dar. Sie sollte mit klein bleibenden, ruhigen Arten vergesellschaftet werden, damit ihre zierliche Schönheit nicht untergeht. Auch für das Zusammenleben mit den beliebten Zwerggarnelen ist sie ein idealer Zierfisch.
Die Zucht ist nicht schwierig, aber unproduktiv, lohnt also leider nicht für Berufszüchter. Man pflegt dieses Waldfischchen am besten im Trupp. Die Wasserzusammensetzung ist von untergeordneter Bedeutung. Die Männchen von B. jae sind polychromatisch, d.h. jedes Tier hat eine andere Färbung.
unten links: Esomus danrica
Als die Indische Flugbarbe (Esomus danrica) 1904 erstmals nach Deutschland importiert, nachgezüchtet und verbreitet wurde, galt sie den Liebhabern als der “Clou der Modefische” – so ein Autor in der Aquarienzeitschrift “Blätter für Aquarien- und Terrarienkunde” aus dem Jahr 1905. Er wird rund 7 cm lang.
Flugbarben sind das asiatische Gegenstück zu den Beilbauchsalmlern. Zwar ist ihr Flugvermögen nicht ganz so ausgeprägt, aber die vergleichsweise riesigen Brustflossen ermöglichen doch weite Sprünge entlang der Wasseroberfläche. Flugbarben sind vollkommen friedliche Allesfresser und eignen sich hervorragend zur Belebung der oberen Wasserschichten in Gesellschaftsaquarien.
unten rechts: Labeo cyclorhynchus
Rein wissenschaftlich gilt der Name “Variegatus” nur noch als Synonym zu Labeo cyclorhynchus, jedoch ist es ein langwieriges Unterfangen, einen gut eingeführten Namen wie Labeo variegatus im Hobby durch einen neuen Namen zu ersetzen. Die gescheckte Variante von Labeo cyclorhynchus trägt keinen eigenen wissenschaftlichen Namen. Es handelt sich um eine in der Natur vorkommende Morphe, etwa vergleichbar den so genannten OB-Morphen der Malawibuntbarsche. Die “Normalform” von Labeo cyclorhynchus wird kaum jemals importiert.
Labeo cyclorhynchus wird etwa 16 cm lang. Fransenlipper sind untereinander ziemlich streitbar, speziell diese afrikanische Art gilt jedoch gegenüber artfremden Fischen als ziemlich friedfertig. Normalerweise haben die Tiere lange, sichelförmig ausgezogene Rückenflossen.
Quelle: Aquarium Glaser GmbH