Die richtige Technik für dein Aquarium

Die richtige Technik für dein Aquarium

Damit deine Fische und Pflanzen gesund und unter optimalen Bedingungen gedeihen können, braucht dein Aquarium eine passende technische Grundausstattung. Unverzichtbar dabei: Filter, Beleuchtung und Heizung. Je nach Fischbesatz und Pflanzenart kann außerdem eine CO₂-Anlage sinnvoll sein. Im Folgenden erfährst Du, worauf es bei der Technik im Aquarium wirklich ankommt – von der richtigen Aufstellung bis zur optimalen Pflege deiner Geräte.

Aquarium richtig aufstellen – Sicherheit geht vor

Viele vergessen: Ein Aquarium bringt einiges an Gewicht mit. Schon ein 100-Liter-Becken wiegt inklusive Bodengrund, Wasser, Dekoration und Möbelstück bis zu 150 kg. Auf modernen Stahlbetondecken ist das kein Problem. Auf Holzböden solltest Du das Aquarium jedoch quer zur Laufrichtung der Balken und möglichst an einer tragenden Wand aufstellen, wo die Tragfähigkeit am höchsten ist. Auch das Möbelstück ist entscheidend: Normale Regale oder Schränke biegen sich oft schon bei einem 54-Liter-Becken durch – das kann Risse im Glas verursachen. Verwende daher bitte ein stabiles Aquarienmöbel oder verstärke vorhandene Möbel mit Stützstreben und einer tragfähigen Platte. Wenn dein Aquarium keinen Rahmen hat, solltest Du eine Aquarienmatte oder Styroporplatte unterlegen. Schon ein einzelnes Sandkorn kann im schlimmsten Fall durch punktuellen Druck das Glas beschädigen. Behalte trotzdem einen kühlen Kopf: Dass ein Aquarium wirklich platzt, ist zum Glück extrem selten. Mit den hier genannten Vorsichtsmaßnahmen bist Du garantiert auf der sicheren Seite.

Der Filter – das Herz deines Aquariums

Quelle: JBL GmbH & Co. KG

Der Filter ist das Herzstück deiner Aquarientechnik. Er sorgt nicht nur für eine gleichmäßige Wasserbewegung, sondern vor allem für die zuverlässige biologische Reinigung. Millionen von nützlichen Bakterien siedeln sich im Filtermaterial an und bauen Fischkot, Futterreste und andere Abfallstoffe ab – unsichtbar, aber unermüdlich.

Innenfilter versus Außenfilter

Innenfilter: Sie werden direkt im Aquarium angebracht.
Vorteile: einfache Handhabung, kein Risiko durch Schläuche.
Nachteile: weniger Filtervolumen, nimmt Platz im Becken ein, häufigere Reinigung.

Außenfilter: Sie stehen im Unterschrank und sind über Schläuche verbunden.
Vorteile: großes Filtervolumen, seltene Reinigung, kein Platzverlust im Becken.
Nachteile: etwas aufwendiger in der Handhabung.

Filtermaterialien und ihre Funktionen

Ein moderner Filter arbeitet in mehreren Stufen:

  1. Mechanische Filterung
    Grobe Materialien wie Keramikröhrchen oder Kunststoffteile fangen größere Schmutzpartikel und Futterreste ab.
  2. Biologische Filterung
    Spezielle Filtermatten oder poröse Materialien bieten eine große Oberfläche für Bakterien. Diese wandeln Ammonium über Nitrit zu Nitrat um – ein lebenswichtiger Prozess für dein Aquarium.
  3. Spezialfiltermaterialien
    • Filtertorf: senkt und stabilisiert den pH-Wert, gibt Huminsäuren ab und schafft natürliche Bedingungen für Weichwasserfische.
    • Aktivkohle: entfernt kurzfristig Farbstoffe, Medikamentenreste und Schadstoffe. Wichtig: Nach 3 bis 4 Wochen wieder austauschen, da sie sonst Stoffe zurück ins Wasser abgeben kann.

Unser Tipp: Spüle Aktivkohle vor dem Einsatz mit heißem Wasser aus, damit Abrieb und Staub verschwinden.

Filter richtig pflegen und einlaufen lassen

Die wichtigste Regel für Dich: Auf keinen Fall alle Filtermaterialien alle auf einmal gründlich reinigen! Sonst entfernst Du den wertvollen Bakterienrasen, spüle den Filter nur vorsichtig mit zimmerwarmem Wasser aus. Achtung: Bevor Du Fische in dein Becken einsetzt, braucht der Filter 3 bis 4 Wochen Einlaufzeit. In dieser Zeit bilden sich nach und nach jene Bakterien, die für den Abbau von Schadstoffen sorgen. Gebe in dieser Phase täglich eine kleinen Prise Futter in dein Aquarium – auch Bakterien lieben kleine Snacks!

Stromverbrauch von Aquarienfiltern

Keine Sorge: Ein Filter verursacht, auch in der heutigen Zeit, nur geringe Stromkosten. Selbst ein 8-Watt-Filter, der 24 Stunden am Tag läuft, kostet im Jahr etwa 20 Euro Strom. Damit ist er im Vergleich zu Heizung und Beleuchtung die kleinste Kostenstelle deiner Aquarium-Technik.

Beleuchtung – das Sonnenlicht für dein Aquarium

Licht ist nicht nur für die Optik wichtig, sondern lebensnotwendig für Pflanzen. Es steuert den Wachstumszyklus, fördert die Fotosynthese und beeinflusst das Verhalten deiner Fische.

  • LED-Beleuchtung: energieeffizient, langlebig und mit anpassbarer Lichtfarbe. Viele Systeme bieten Tageslichtsimulation oder Sonnenauf- und -untergangsprogramme.
  • Leuchtdauer: In der Regel reichen 8 bis 10 Stunden täglich. Zu viel Licht fördert Algenwachstum.
  • Tipp: Verwende eine Zeitschaltuhr – so bleibt der Tag-Nacht-Rhythmus konstant.

Heizung – stabile Temperaturen für gesunde Fische

Die richtige Temperatur ist entscheidend für das Wohlbefinden deiner Fische.

  • Stabheizer: Die gängigste Variante, direkt im Aquarium platziert.
  • Bodenheizung: Wird unter dem Bodengrund installiert, sorgt für gleichmäßige Wärmeverteilung und unterstützt das Pflanzenwachstum.
  • Temperaturbereich: Tropische Fische fühlen sich meist bei 24 bis 26 °C wohl.
  • Tipp: Verwende ein Thermometer zur Kontrolle – Temperaturschwankungen können Stress verursachen.

CO₂-Anlage – Wachstum für deine Pflanzen

CO₂ ist der wichtigste Nährstoff für Aquarienpflanzen. Ohne ausreichend Kohlendioxid stockt das Wachstum, während Algen profitieren.

  • Bio-CO₂-Anlagen: günstig und einfach, ideal für kleinere Becken.
  • Druckgas-CO₂-Anlagen: präzise Dosierung, geeignet für größere oder stark bepflanzte Aquarien.
  • Tipp: Achte auf den pH-Wert – CO₂ senkt ihn leicht ab, was für viele Pflanzen und Fische günstig ist.

Fazit

Dein Aquarium braucht die richtige Technik, damit Pflanzen und Tiere gesund bleiben. Der Filter spielt dabei eine zentrale Rolle – aber auch Beleuchtung, Heizung und CO₂-Versorgung sind essenziell, um ein stabiles biologisches Gleichgewicht zu schaffen. Mit einer guten Planung, dem passenden Equipment und regelmäßiger Pflege legst Du den Grundstein für ein wunderschönes, gesundes Aquarium, an dem du jeden Tag viel Freude hast!

Heizer

Quelle: JBL GmbH & Co. KG

Das Aquarium kann auf unterschiedliche Arten beheizt werden. Die gängigste Variante ist die Verwendung eines Heizstabes, den es von 25-300W gibt. Die Länge des Heizstabes steigt ebenfalls mit der Höhe der Wattzahl an. Dieser wird im Aquarium an einer Stelle mit guter Wasserbewegung befestigt.

Außerdem bieten einige Hersteller Außenfilter mit einem integrierten Heizsystem an. Somit wird das Wasser beim Durchlaufen des Filters automatisch erwärmt. Ein nachträglicher Einbau einer solchen Außenlösung kann durch einen so genannten Durchlaufheizer vorgenommen werden. Dieser wird mittels Schläuchen an der Ausgangsseite des Außenfilters angeschlossen.

Bodenheizungen bewirken günstige Wasserbewegung und Mineralstoffzirkulation im Bodengrund, die die Nährstoffe verteilt und den Abbau von Mulm durch aerobe und anaerobe Zonen verbessert, außerdem wird das Wurzelwachstum angeregt. Um das gesamte Aquarienwasser auf die nötige Temperatur zu erwärmen, sind Bodenheizungen nicht geeignet: Durch zu große Wärme entsteht Eiweißgerinnung bei Pflanzen und Mikroorganismen und sie sterben ab.

Empfehlenswert ist es, nur etwa 10 bis max. 20 Prozent der nötigen Heizleistung aus Bodenheizern zu beziehen und ansonsten das Wasser direkt zu erwärmen.

Wie leistungsfähig müssen die Heizgeräte sein? Da hilft eine Faustregel:

Pro Liter Rauminhalt des Aquariums werden etwa 0,5 bis 1 Watt Heizleistung veranschlagt. In normal geheizten Räumen können 0,5 Watt/Liter Wasser ausreichen, in kühleren Räumen wird eher 1 Watt/Liter Wasser benötigt.

Tipp: Aquarium möglichst isolieren und geschlossen halten, wenn man Heizkosten sparen möchte. Offene Aquarien verlieren sehr viel Wärmeenergie über Verdunstung. Rückwände kann man zum Beispiel mit Schaumstoffmatten oder Styropor verkleiden, um Wärmeverlust zu verringern.

Nach der Beleuchtung ist die Heizung der höchste Stromverbraucher im Aquarium. Wenn man hier sparen möchte, macht es also Sinn, sich Fische auszusuchen, die auch bei kühleren Temperaturen gehalten werden können.

Achtung: Heizer vor dem Wasserwechsel immer abschalten! Wenn der Wasserstand sinkt und der Heizer nur halb eingetaucht an geht, kann das Glas springen. Nachher das wieder Anschalten nicht vergessen!

Belüftung, „Sprudelstein“

„Sprudelsteine“ bzw. Ausströmer und Luftpumpen dienen nur als Zusatz zur Sauerstoffversorgung in Aquarien ohne Pflanzen oder bei stark bepflanzten Becken unterstützend in der Dunkelphase. Auch während Behandlung mit Medikamenten, bei Krankheiten, beim Nitrit-Peak-Notfall und bei Hitzeproblemen können sie sinnvoll zum Einsatz kommen.

In Aquarien mit durchschnittlichem Pflanzenwuchs kommt es normalerweise nicht zu Sauerstoffmangel; hier wirkt eine Aquarienbelüftung eher kontraproduktiv, weil sie CO2 aus dem Wasser befördert.

Licht

Quelle: JBL GmbH & Co. KG

Die Beleuchtung gehört zu den wichtigsten technischen Bausteinen eines Aquariums. Sie dient als Ersatz für das natürliche Sonnenlicht und sorgt für eine möglichst optimale Ausleuchtung des Aquarieninhaltes.

Licht steuert sämtliche Lebensvorgänge bei allen biologischen Vorgängen im Aquarium, zum Beispiel die Nacht- und Tagesaktivitäten verschiedener Fischarten, den Zeitpunkt des Ablaichens und vieles mehr. Die wichtigste Funktion ist jedoch die Lieferung von Energie für jenen pflanzlichen Prozess, den man Assimilation oder Photosynthese nennt, und dessen „Abspaltungsprodukt“ der Sauerstoff ist. Das Licht ist damit der Antrieb für alles Leben im Aquarium.

Eine der häufigsten Beleuchtungsmethoden ist die Verwendung von Leuchtstofflampen. Heute sind zwei verschiedene Röhrentypen am Markt erhältlich: Die bewährten T8 und die neuen, modernen T5-Röhren, die sich vor allem durch eine verbesserte Farbwiedergabe auszeichnen. Bei den für den Betrieb von Leuchtstofflampen benötigten Vorschaltgeräten sind die elektronischen stromsparender als die konventionellen.

reflektoren
Foto: Tropica

Tipp: Reflektoren verwenden, das erhöht die Lichtausbeute bis zu 4x!

Viele billige Startersets werden mit einer Standardleuchte ohne Reflektoren geliefert. Glücklicherweise kann man diese einzeln kaufen und die meisten Leuchten damit nachrüsten. Messungen haben ergeben, dass man das Licht mit einem guten Reflektor bis zu viermal besser ausnutzen kann. Bitte beachten Sie die großen Unterschiede in der Qualität der Reflektoren. Wir haben versucht, dies mit einer Fotoserie zu veranschaulichen. Bereits im Geschäft lässt sich einfach entscheiden, welcher Reflektor am besten ist. Bringen Sie den Reflektor an einer Leuchtstofflampe an und sehen Sie sich das Spiegelbild der Röhre im Reflektor an. Wenn keine schwarzen Streifen im Spiegelbild zu sehen sind, ist der Reflektor „perfekt“. Treten jedoch schwarze Streifen auf (rechtes Beispiel im Bild oben), gibt es Bereiche der Leuchtstofflampe, deren Licht der Reflektor nicht zurückwirft. Dadurch verringert sich die Lichtausnutzung. Generell gilt jedoch, dass selbst ein schlechter Reflektor (z. B. Type 1) wesentlich besser ist als gar kein Reflektor (None).

Leuchtstofflampen haben unterschiedliche Qualität bei der Widergabe des natürlichen Farbspektrums. In ihnen werden verschiedene Stoffe durch Ionisierung zum Leuchten gebracht. Dadurch entsteht kein durchgehendes Spektrum mit gleich viel Licht in jeder Farbe, sondern eine Kombination aus „Spitzen“ verschiedener Farben, die in ihrer Summe mehr oder weniger weiß erscheinen. Für die Aquaristik ist wichtig, dass diese Spitzen in für die Pflanzen besonders gut verwertbaren Bereichen liegen.

Der Zahlencode auf der Röhre verrät hierzu einiges. Die erste Zahl gibt den Farbwiedergabeindex an. Je höher, desto besser. Im aquaristischen Bereich werden wir hier meist eine 8 vorfinden. Bei so genannten Vollspektrumlampen steht hier eine 9.

Die beiden folgenden Zahlen beschreiben die Farbtemperatur (Es ist die Kelvinzahl ohne die letzten beiden Stellen). Hier gilt, je niedriger die Zahl, desto wärmer, also rot/gelber, ist das Licht. Mit steigender Zahl wird das Licht bläulicher.

860 ist das „reinweiße“ Tageslicht und wird meist bei Becken mit nur einer Röhre benutzt. Wenn man mehrere Röhren einsetzen kann, kann man sehr schöne Effekte mit unterschiedlichen Farbtemperaturen erzielen. Tipp: Bei Verwendung von zwei oder mehr Röhren die Röhre mit der höheren Farbtemperatur vorne installieren, dadurch erhöht sich die Tiefenwirkung des Aquariums.

Leider altern Leuchtstofflampen und verlieren mit der Zeit an Helligkeit und Farbwiedergabetreue, deshalb sollten sie, auch wenn sie nicht komplett defekt sind, gelegentlich ausgetauscht werden, um Mangel bei den Pflanzen und erhöhtes Algenwuchs zu vermeiden.  Übrigens: „Energiesparlampen“ sind auch nichts anderes als Leuchtstofflampen, nur in aufgewickelter Form!

Inzwischen hält auch die LED-Technik Einzug in die Aquaristik, und das mit gutem Grund. Sie kann einige Energieersparnis im Vergleich zu Leuchtstofflampen bewirken (auch wenn das nicht so viel ist, wie man sich vielleicht wünschen würde), hat eine deutlich höhere Lebensdauer und eine wesentlich geringere Wärmeentwicklung.

Außerdem sind LED platzsparender und man kann sie in Abdeckungen verbauen, die viel weniger dick auftragen, als die klobigen Röhrendeckel. Sie enthalten im Gegensatz zu Leuchtstofflampen keine Schadstoffe, die bei Bruch freigesetzt werden, und arbeiten in einem ungefährlichen Niedervoltbereich.

Problematisch ist hier noch eine angenehme Farbwiedergabe und der hohe Anschaffungspreis, aber hier tut sich derzeit viel und die Technik wird zunehmend praktikabel.

Wenn Lichtquellen verglichen werden, sollte man sich den Lichtstrom näher ansehen. Lichtstrom ist das, was wir an Lichtleistung empfinden, und wird in Lumen (lm) ausgedrückt. So hat, zum Vergleich, eine 40-Watt-Glühbirne einen Lichtstrom von 400-500 lm. Eine Energiesparlampe hat, um die gleiche Leistung in Lumen zu bringen, eine Leistung von nur 9 Watt. LED-Lampen liegen noch darunter. Deshalb ist bei einem Vergleich immer die Leistungsaufnahme in Watt sowie der Lichtstrom in Lumen zu vergleichen.

Faustregeln mit „Watt pro Liter“ gelten insofern immer nur für eine bestimmte Leuchtenart, beispielsweise für Leuchtstoffröhren etwa 0,5 Watt pro Liter Aquarieninhalt.

Die Beleuchtungszeit sollte ca. 12 Stunden am Tag betragen, dies entspricht in etwa dem natürlichen Biorhythmus der meisten Aquarienpflanzen.

Das Licht ist meistens der größte Stromverbraucher des Aquariums. An einem 80 cm Aquarium werden zumeist zwei 16 Watt Röhren betrieben, etwas Leistung zieht auch das Vorschaltgerät und so kommen wir auf ungefähr 40 Euro Stromkosten im Jahr.

CO2

Quelle: JBL GmbH & Co. KG

Bei der Photosynthese wandeln Pflanzen CO2 aus Luft bzw. Wasser in Kohlehydrate um und bauen sich daraus auf. Sie benötigen also zum Wachstum neben einigen anderen Nährstoffen hauptsächlich Licht und CO2.

CO2 entsteht als Abbauprodukt bei vielen biologischen Vorgängen, zum Beispiel beim Verrotten aber auch schlichtweg beim Atmen.

Bei dicht bepflanzten und stark beleuchteten Becken kann es sein, dass mehr CO2 von den Pflanzen gebraucht als von den anderen Lebewesen produziert wird.

Hier kann eine CO2 Düngung nützlich sein und zu einem deutlich gesteigerten Pflanzenwuchs verhelfen. Übrigens: Sind die Pflanzen wunschlos glücklich, haben Algen es schwer – CO2 Düngung hilft also indirekt gegen Algen.

Achtung: CO2 Zugabe verändert die Wasserwerte, denn pH, KH und CO2 stehen in einem festen Verhältnis zueinander.

Es gibt verschiedene Systeme zur CO2-Versorgung eines Aquariums.

Diese unterscheiden sich in der Quelle. Grundlegend gibt es eine Versorgung mit Bio-CO2 und durch Druckgas, welche sich wiederum in Einweg-und Mehrweg-Systeme unterteilt. Druckminderer werden benötigt, um den hohen Druck in der CO2-Flasche auf einen niedrigeren Arbeitsdruck zu reduzieren. Zu beachten ist, dass der Druckminderer ein Sicherheitsventil besitzt, das eine Überlastung des Arbeitsdruckmanometers verhindert. Dies tritt häufig auf, wenn eine neugefüllte Flasche zu schnell aufgedreht wird. Nach dem Druckminderer ist ein Dosierventil eingebaut, meist ein Nadelventil, das aufgrund des niederen Druckes wesentlich präziser einzustellen ist. Der eingestellte Arbeitsdruck wird durch ein Ventil im Inneren des Druckminderers annähernd konstant gehalten. An zwei Manometern kann der Flaschendruck und der Arbeitsdruck abgelesen werden. Je nach Hersteller kann das System noch durch Nachtabschaltung über ein Magnetventil oder durch eine pH-Wert-abhängige, vollautomatische Steuerung perfektioniert werden. Solche Steuerungen und Nachtabschaltungen dürfen grundsätzlich nur mit vorgeschaltetem Druckminderer betrieben werden.

Eine Bio-CO2 Anlage kann man sich selbst bauen oder, wenn man keine Lust auf „Basteln“ hat, auch im Handel kaufen. Das grundsätzliche Prinzip ist, dass Hefepilze Zucker verstoffwechseln und das dabei entstehende CO2 ins Aquarium geleitet wird.

Zum Einbringen des CO2 Gases im Aquarium gibt es unterschiedliche Systeme, deren Zweck es ist, das Gas möglichst lange im Wasser zu halten, damit es sich darin lösen kann. Hier kommen Geräte zum Einsatz, die aussehen wie „Murmelbahnen“ für Gasblasen, oder auch besonders feinporige Ausströmsteine aus Keramik in speziellen Diffusionsreaktoren.

UV Klärer

UV-C-Lampe, Foto: Bernd Kaufmann
UV-C-Lampe, Foto: Bernd Kaufmann

UV-Wasserklärer sind ein technisches Hilfsmittel zur Reduzierung des Keimgehaltes im Wasser. Das Aquarienwasser wird in einem Röhrensystem an UV-Brennern vorbeigeleitet; die so genannte UV-C Strahlung liefern. Durch die ultraviolette Strahlung verringert sich die Zahl der Keime und Parasiten im Wasser deutlich. UV-Anlage werden in Verkaufs-, Zucht- und Aufzuchtanlagen zur Keimunterdrückung eingesetzt, im heimischen Becken braucht man sie nur unter besonderen Bedingungen.

Manche Aquarienbesitzer glauben, dass das Aquarium durch UV-C-Einsatz“sauberer” wird. Das Gegenteil ist der Fall. Denn auch Schwebealgen, Infusorien und Bakterien nehmen erhebliche Mengen Schadstoffe auf und reinigen dadurch das Wasser. Zerstört man die Algen und andere Lebewesen ohne weitere, begleitende Maßnahmen, geben diese sämtliche Stoffe, aus denen sie ihre Masse aufgebaut haben, fast schlagartig wieder ans Wasser ab. Wird das Wasser dann nicht umfassen gewechselt, ist es oft nur eine Frage von Tagen oder wenigen Wochen, bis sich die nächste Algengeneration, oder eine andere Algenart, diese Nährstoffe wieder einverleibt. Außerdem zerstört UV Strahlung Chelate, so dass durch diese Chelate wasserlöslich gehaltene Spurenelemente oxidiert werden und damit den Pflanzen als Nährstoff nicht mehr zur Verfügung stehen.

Für den Betrieb an einem biologisch eingefahrenen Becken ist der UV-Klärer also nicht zu empfehlen.

Umkehrosmose

Wenn das Wasser aus dem Hahn nicht zu den Bedürfnissen der Fische passt, muss man es vor Einsatz im Aquarium verändern. Ein bewährtes Werkzeug dafür ist die Umkehrosmoseanlage.

Unter dem Leitungsdruck wird das Wasser entgegen der normalen Richtung der Osmose durch die Membran gepresst. Die Membran kann man sich vereinfacht als extrem feines Sieb vorstellen, das nur reines Wasser passieren lässt und größere Teilchen weitgehend zurückhält.

Das erzeugte Reinwasser (Permeat) enthält nur noch sehr geringe Restbestandteile der ursprünglich im Leitungswasser enthaltenen Stoffe. Karbonathärte, Gesamthärte, Schadstoffe wie Nitrat, Phosphat, Pestizide, Schwermetalle, aber auch Spurenelemente werden zu 90 – 98 % entfernt. Die elektrische Leitfähigkeit sinkt deutlich unter 10 % des ursprünglichen Wertes.

Durch Mischung mit einer entsprechenden Menge Leitungswasser kann so jedes gewünschte Aqurienwasser hergestellt werden. Leider entsteht bei der Methode recht viel „Abfallwasser“. Das Verhältnis Reinwasser (Permeat) zu Restwasser (Konzentrat) ist 1 : 4. Dies erscheint sehr ungünstig. Berechnungen zeigen aber, dass ein Liter Reinwasser im Durchschnitt nur 2 – 3 Cent kostet.

Quelle:

Laura Heidbrink, Birthe Jabs, Tropica

ZOOMA Zoofachmarkt Beteiligungs GmbH, ZZF, JBL,

Umkehrosmose und UV Licht: Aquamax, Bernd Kaufmann

FRAG MR. FISHY

Und wenn du doch mal nicht weiter kommst mit deinem Aquarium, eine Frage oder Anregungen hast: Schreib‘ Mr. Fishy!

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