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Ablaich-Mopp für Freilaicher in feinen Pflanzen

Ablaich-Mopp für Freilaicher in feinen Pflanzen

Quelle: Cornelia Busse-Ziegler
Mopp mit Eiern – Quelle: Cornelia Busse-Ziegler

Ein Synthetik-Mopp hat viele Vorzüge gegenüber feinen Pflanzen,  zumindest wenn es um eine gezielte Zucht geht.  Er kann nach Überführung in ein Brutbecken und anschließendem  (eventuellem) Schlupf sehr einfach sterilisiert werden. Durch Überbrühen,  in einer leichten Säurelösung ect…

Meine Zuchttiere müssen dennoch nicht auf eine durchaus wichtige Bepflanzung  verzichten. Dafür wähle ich allerdings robustere Pflanzen aus, die den ablaichwilligen Fischen wenig Anreiz bieten, sie als Laichsubstrat zu verwenden – zumindest  nicht, wenn sie so schöne (fast natürlich wirkende) Mopps zur Verfügung haben!

Der Mopp wird in einem wechselnden Rhythmus aus dem Stammbecken der Alttiere  vorsichtig in ein kleineres vorbereitetes Brutbecken überführt. Dieses bekommt nur wenig Wasserbewegung durch einen Luftschlauch an Pumpe. Die Moppentnahme findet meist gegen Mittag statt, da häufig früh oder vormittags abgelaicht wird. (Eier verpilzen ja recht schnell im Stammbecken) Ein Absammeln der Eier wäre mir zu zeitaufwändig, diese Methode hier empfinde ich als angenehmer und schonender für die Fischeier.

Quelle: Cornelia Busse-Ziegler
Quelle: Cornelia Busse-Ziegler

Die Zuchttiere erhalten sofort einen frischen Mopp an gleicher Stelle, denn er bietet ihnen ja auch Schutz und sollte ein „Stammplatz“ sein zum Ablaichen!

Den Perlhuhnbärbling (Zuchttiere) z.B. muss ich regelrecht herauspflücken aus dem zu entnehmenden Mopp – er lebt darin am liebsten.

Verschiedene Arten der Freilaicher bevorzugen auch verschiedene Wasserregionen zum Ablaichen. Um sich darauf einstellen zu können, sind meine Mopps derart gestaltet, dass sie sowohl am Boden platzierbar, als auch am Beckenrand einzuhängen oder gar mit einem starken Magneten in jeder Höhe von außen zu fixieren sind. Dies geschieht durch ein nichtrostendes magnetisches Edelstahlteil, das als Gewicht gute Dienste leistet oder auch als Halterung am Beckenrand.

Quelle: Cornelia Busse-Ziegler
Quelle: Cornelia Busse-Ziegler

Am besten klappt die Mopp-Methode bei Haftlaichern. Aber auch bei Fischen, deren Eier kaum haften bleiben, hat sie sich bewährt.
Bei mir z.B. bei Erbsen-/Leopard-Kugelfischen. Ich finde die Eier mittels Mulmglocke oder einfach mit einem Absaug-Schlauch
immer direkt unter dem Mopp, teilweise schon als geschlüpfte Larven.

Jungfische landen später in einem Aufzuchtbecken mit kleinem Rücksackfilter und leichter Strömung. Zum Schutz der Minis ziehe ich einen feinen Schwamm über das Ansaugrohr – ein Nylon(knie)strumpf tut es auch.
Vorbereitung zum Ablaichen

Die Zuchttiere sollten natürlich in bester Verfassung sein. Dies erreicht man durch abwechslungsreiche und hochwertige Fütterung, (hier erzähle ich keinem Leser/Züchter etwas Neues…..).

Sehr bewährt haben sich bei meiner Zucht neben Nauplien und einigen üblichen Futtersorten die Japanischen Wasserflöhe MOINAS. Sie sind nicht schwer zu züchten und – wenn man etwas Übung hat – sehr vermehrungsfreudig. Wie bei allen Futtertieren
bieten sie einen besonders hohen Nährwert, je besser sie selbst genährt werden. Mit oft empfohlener Hefe ist es nicht getan. Da gehört schon Spirulina-Pulver und einiges mehr dazu. Die Moinas sind ein kleiner Kugelwasserfloh – d.h., er ist nicht annähernd so „sperrig“ wie unsere einheimischen Flöhe. Somit steht er schon sehr jungen Fischen als Nahrung zur Verfügung. Obendrein hält er sich lange im Aquarium (Vorratsfütterung), im Gegensatz zu Artemien. Durch den hohen Anteil an Ballaststoffen ist eine Überfütterung der Alttiere fast ausgeschlossen! Und die Wasserwerte in allen Becken bleiben stabiler, da durch Lebendfütterung
(neben kleinen Mengen der herkömmlichen Futterarten) weniger Abfallstoffe anfallen.
Wasserwerte im Brut-/Zuchtbecken

Es heisst immer, man solle Eier in ein Wasser aus dem Stammbecken überführen. Dieses Wasser enthält natürlicherweise einiges an schädlichen Stoffen, die ein schnelles Verpilzen der Eier bewirken.

Bei mir steht immer eine gut gefüllte Tonne bereit, die das gesamte Wasser für jeglichen Wasserwechsel enthält – insofern ist es (fast) dasselbe Wasser wie jenes in allen Aquarien. Abgestanden und reiner, da nicht bakterienbelastet. Ich nehme immer NUR dieses Wasser für die Brutbecken! Dazu kommt ein (je nach Litern) Stück Seemandelbaumblatt zum Desinfizieren. Dieses Blatt kann man auch heiß überbrühen und die Brühe gleich mit ins Brutbecken geben. So ist der desinfizierende Effekt sofort gegeben und das Blatt schwimmt nicht ewig herum. Auch meine Zuchttiere leben immer mit Seemandelbaumblatt, kann nicht schaden.
Für Garnelen und Welse jeder Art auch noch ein „gefundenes Fressen“!

Betreffend Leitwert, Gesamthärte …….da gebe ich nicht allzu viel drauf. Meine Werte liegen so ungefähr im neutralen Bereich und scheinen all den Arten, die ich hältere und züchte, zu bekommen.

Ganz wichtig allerdings sind mir Wasserlinsen in oftmals überfüllten Jungtierbecken! Sie verzehren jede Menge Nitrat durch ihr enormes Wachstum. Manchmal nerven sie etwas beim Hineinlangen in ein Becken. Aber durch leichtes Pusten auf die Wasseroberfläche findet sich sofort ein freies Plätzchen, auch zur Fütterung.

Zeolith-Pulver ist ein weiteres geniales Naturmittel, durch das ich ganz und gar auf jeden Wasseraufbereiter verzichten kann. Jede Woche etwas davon auf die Becken verteilt, strahlen diese tags drauf wieder glasklar und beinhalten dann
Einiges weniger an Schadstoffen.

Quelle: Cornelia Busse-Ziegler
Quelle: Cornelia Busse-Ziegler

Obendrein verwende ich Gerstenstroh-Pellets in allen Aquarien. Sie verbleiben ca. 12 Wochen im Becken und reichern das Wasser
mit Mikroorganismen an. Dazu hänge ich kleine Siebe ein, die leicht zu befüllen und anzubringen sind. Da unsere Aquarien meist
zu „steril“ sind, ist es eine gute rein biologische Möglichkeit, sie fischgerecht zu bereichern. Viele Fischarten (vor allem Lebendgebärende, Welse, Garnelen….) weiden die Siebe regelrecht ab, nehmen also natürliche Stoffe auf.

Fischzucht ist eine spannende Sache – allerdings ist man doch ziemlich unabkömmlich, es sei denn, 2 oder mehrere Partner pflegen gemeinsam!

Text: Cornelia Busse-Ziegler

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