Warum sind Seemandelbaumblätter für die Aquaristik so bedeutend? Die in den Seemandelbaumblättern und der Rinde enthaltenen Huminstoffe haben einen äußerst positiven Effekt auf die Ionen- und pH-Regulation. Die Dichte an potenziell schädlichen Keimen ist im Aquarienwasser relativ hoch. Häufig bilden sich dadurch an den Kiemen der Fische oder Garnelen dicke Schleimschichten, die den Gasaustausch sowie die Ionen- und pH-Regulation beeinträchtigen können.
Huminsäuren der Seemandelbaumblätter (Terminalia Catappa Leaves) und der Seemandelbaumbrinde (Terminalia Catappa Bark)hemmen das Wachstum der Bakterien. Tropisches Schwarzwasser, mit seinem hohen Anteil an organischen Säuren (wie Huminstoffen) ist besonders keimarm. Übrigens werden die im Aquarium kultivierten nützlichen Bakterien nicht in ihrer Entwicklung gehemmt. Praktisch alle nützlichen, erwünschten Bakterien leben innerhalb von Biofilmen aus Polysacchariden, die sie zum Teil selbst erzeugen. Diese Biofilme schützen die darin lebenden Bakterien u. A. vor negativen chemischen Einflüssen.
Die Wirkstoffe der Blätter (u.a. Gerbstoffe) haben eine mild desinfizierende und fungizide Wirkung.
Dementsprechend kann man sie z.B. vorbeugend gegen Laichverpilzung, aber auch zur Behandlung und Prophylaxe von Flossenfäule und Schleimhautproblemen einsetzen.
In seiner Heimat wird der Sud der Blätter auch bei Menschen zur Behandlung von Koliken und Übelkeit eingesetzt.
Der pH wird nur sehr leicht gesenkt, der Gesamtsalzgehalt (Leitwert) geringfügig erhöht.
Das Wasser bekommt nach einiger Zeit einen schönen bernsteinfarbenen Ton, bleibt dabei aber glasklar.
Allgemeines
Der bekannte pantropisch verbreitete Seemandelbaum (Terminalia catappa L.) gehört zu den Combretaceae. Das sind Holzpflanzen der Tropen und Subtropen, einige sind Lianen (Spreizkletterer). Die Blüten sind klein und unauffällig. Früchte, besonders der litoralen Arten, werden vielfach durch Wasser verbreitet, die Schwimmfähigkeit ist durch ein luftreiches Pericarp gewährleistet, bei einigen der anderen Arten kommen auch Flügelfrüchte vor.
Die Früchte des Seemandelbaums haben ein mandelartiges Aroma und werden daher auch gerne gegessen.
Ein weiteres bekanntes Mitglied dieser Pflanzenfamilie ist die weiße Mangrove (Lagencularia racemosa).
Der Baum wird wegen seiner Salztoleranz vor allem als Schattenspender in Strandnähe kultiviert. Das Gebiet der natürlichen Verbreitung spannt sich von Madagaskar über Indien bis zu den Fidji-, Ryukyu- und Bonin-Inseln.
Dosierung
2 – 3 Blatt auf 100 l Wasser für 14 – 21 Tage. Einfach ins Aquarium legen. Nach 1 – 2 Tagen haben sich die Blätter mit Wasser voll gesaugt und gehen unter. Neben ihrer Wirkung bieten sie noch einen dekorativen Anblick in einem naturnah eingerichteten Becken.
Saugwelse, Garnelen und Krebse werden die eingeweichten Blätter zudem als willkommene Abwechslung in ihrem Futterplan betrachten.
Lagerung
In dem geschlossenen Beutel werden die Blätter gerne von Schimmelpilzen befallen, die man notfalls zwar auch wieder abwaschen kann, besser wäre es jedoch ihre Bildung gar nicht erst zuzulassen.
Die Blätter daher trocken, vor Licht geschützt und luftig lagern. Nicht in Plastiktüten lagern.
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