Buntbarsche zahlen „Miete“, um im Schutz einer Gruppe leben zu dürfen. Sie leisten Hilfe bei der Aufzucht von Jungen des dominanten Brutpaars oder bei der Revierverteidigung. Wie schweizer Forscher beobachteten, droht Fischen bei unterlassener Hilfe eine Strafe bis zum Rauswurf aus der Gruppe.
Das sogenannte kooperative Brüten ist im Tierreich weitverbreitet. Noch ist aber weitgehend unbekannt, warum einzelne Tiere ihre eigene Fortpflanzung aufgeben, um anderen bei der Aufzucht zu helfen. „Da für die Evolution nur zählt, wieviele Gene in die nächste Generation weitergegeben werden, bedeutet dies einen grossen Nachteil für die helfenden Tiere. Deswegen muss es andere Vorteile für dieses Verhalten geben“, sagt Stefan Fischer vom Institut für Ökologie und Evolution der Universität Bern. Was die Fische motiviert, hat der Forscher mit Kollegen am Beispiel der Buntbarsch-Art „Prinzessin vom Tanganyikasee“ (Neolamprologus pulcher) in einem Feldexperiment in Sambia, Afrika, untersucht.
Einzelne helfende Fische wurden von der Brutpflege abgehalten, indem die Forscher sie in einen Glaszylinder setzten oder ganz von der Gruppe entfernten. Nach 24 Stunden gaben sie die Tiere wieder frei und beobachteten, was danach in der Gruppe geschah.
Die Helfer versuchten, ihren „Ausfall“ entweder mit besonders unterwürfigem Verhalten zu kompensieren, wenn sie in einer großen Gruppe waren, oder mit vermehrter Helfertätigkeit, wenn sie einer kleinen Gruppe angehörten. Vor allem in kleinen Gruppen bestrafte daraufhin das dominante Brutpaar die betroffenen Fische mit Bissen und Schwanzschlägen. Tiere, die ganz abwesend waren, wurden häufig sogar aus dem Territorium verjagt.
„Diese Ergebnisse zeigen erstmals, dass die Bestrafung eine wichtige Rolle spielt bei der Evolution von kooperativem Brutpflegeverhalten“, sagt Fischer. Ob eine Strafe erfolge, entscheide die Gruppengröße. „Dass die Kontrolle von Gruppenmitgliedern in großen Gruppen schwierig, manchmal unmöglich ist, haben auch schon Experimente mit Menschen gezeigt“, sagt Fischer. Dies wiederum zeige, dass es sich um ein evolutionär tief verwurzeltes und somit weitverbreitetes Phänomen handele.
Forschung:
Stefan Fischer, Markus Zöttl, Frank Groenewoud, Barbara Taborsky, Universität Bern / University of Cambridge, in „Proceedings of the Royal Society B“, online veröffentlicht am 2.7.2014, doi: 10.1098/rspb.2014.0184, Ausgabe vom 22.8.2014 Vol. 281 No. 1789 20140184
Link: Abstracts in den „ Proc. R. Soc. B“
Quelle: scienceticker
Hallo ich habe auf ihra Internet Seite ein rosa roten mit weißen kampffich gesehen und wollte sie frage Opfer der auch im verkaufen ist und wenn was würden sie für den Fisch haben wollen LG yildiz
Hi Emel, my-fish ist eine reine Informationsplattform. Wir verkaufen nicht. Über die Quelle kannst du herausfinden wer die Tiere im Stock hat.