Harro Hieronimus geht in seinem Artikel aus der caridina 2/2014 darauf ein, wie wir unsere Garnelen und Krebse gesund ernähren. Einen Einblick dürfen wir hier veröffentlichen:
Bei Krebsen scheint es einfach zu sein: Sie fressen schlichtweg alles, was sie bewältigen können. Angefangen von Algen über Blätter bis hin zu Aas ist ihnen alles willkommen. Im Gegensatz zu Garnelen haben sie größere Ruhepausen und sind nur zeitweise mit der Nahrungssuche und -aufnahme beschäftigt. Anders ist es da mit Garnelen. Wer sie im Aquarium auch nur kurz beobachtet, wird feststellen, dass sie eigentlich dauernd mit der Nahrungssuche und -aufnahme beschäftigt sind. In der Natur haben es Garnelen oft schwer, ausreichende Nahrungsmengen zu finden. Das Angebot – meist Algen oder Detritus, Fachbegriff für zersetzte Pflanzen- und andere Bestandteile, die wir auch als Mulm bezeichnen – ist überschaubar, die Konkurrenz oft groß.
Da Krebse in der Ernährung etwas unproblematischer sind, gibt es kaum spezielle Futter für sie. Während Krebse auch schon einmal einen festeren Brocken zerteilen können, liegt dies den meisten Garnelen nicht. Ihr Futter muss weich und relativ klein sein, damit sie es aufnehmen können. Algen sind ein typisches Beispiel dafür. Dabei sind es kaum die harten Pinselalgen, sondern vielmehr die weicheren Fadenalgen (und ähnliche Arten), die ihnen liegen. Frische Blätter werden nicht beachtet, aber diese zersetzen sich ja in Wasser relativ schnell und sind dann auch fressbar. Ein Wirbellosenbecken sollte nie zu aufgeräumt und sauber sein. Es muss für die Garnelen und Krebse immer irgendetwas zu fressen vorhanden sein. Das erreichen wir zum Beispiel durch Laub.
(…)
Viele Hersteller achten inzwischen sehr darauf, dass ihr Produkt keinen Einfluss auf die Wasserwerte nimmt. Die Angaben der Inhaltsstoffe sind so genannte Rohwerte. Das bedeutet nichts anderes, als dass sie nicht weiter spezifiziert sind, es also quasi Rohdaten sind.
Zum Beispiel Rohprotein: Proteine sind die stickstoffhaltigen Bestandteile des Futters, die Eiweiße. Bei Garnelen ist es ähnlich wie bei Fischen: Jungtiere brauchen eine etwas andere Nahrung als Erwachsene. Sie sollten ein etwas proteinreicheres Futter bekommen. So fressen viele Junggarnelen gerne tierisches Futter, etwa Artemia-Nauplien und entkapselte Artemia-Cysten (früher als Artemia-Eier bezeichnet). Der Rohproteingehalt ihres Futters darf bei bis zu 35 oder sogar 40 Prozent liegen, wobei auch der Fettgehalt etwas über dem für erwachsene Garnelen liegen darf.
Fressen Erwachsene ein derart proteinreiches Futter, wachsen sie schneller. Konsequenz daraus ist, dass sie nicht so alt werden, aber auch häufiger Probleme bei den – in schnellerer Folge notwendigen – Häutungen bekommen können. Deswegen sollte der Hauptteil des Futters erwachsener Garnelen einen Rohproteingehalt um 20 Prozent enthalten. Bei höheren Werten ist seltener zu füttern.
—
In dem vollständigen Artikel findet ihr weitere Tipps dazu, welche Rohstoffgehalte für Garnelen welchen Alters zu empfehlen sind, zur Futtermenge und Zusatzstoffen.