Es grünt so grün – was Einsteiger bei der Aquarienbepflanzung beachten sollten

Es grünt so grün – was Einsteiger bei der Aquarienbepflanzung beachten sollten
©: Industrieverband Heimtierbedarf (IVH) e. V. Das Foto steht per Klick auf das Bild sowie in der IVH-Bilddatenbank kostenfrei und druckfähig zum Download bereit.

Wer neu in die faszinierende Welt der Aquaristik eintaucht, steht vor der Qual der Wahl: Hunderte verschiedene Wasserpflanzen stehen zur Verfügung, um das Aquarium zu verschönern. Doch was gilt es für Einsteiger bei der Pflanzenwahl zu bedenken?

Ein Aquarium im heimischen Wohnzimmer kann eine farbenprächtige Augenweide sein – nicht nur wegen der Vielzahl unterschiedlich großer, bunter Fische, sondern auch aufgrund der Dekoraktion mit Pflanzen, Muscheln, Steinen und vielem mehr.

Planung: aller guten Dinge sind drei

Hunderte verschiedene Arten und Gattungen: Gerade Einsteiger in die Aquaristik sind oft überwältigt von der Auswahl und Fülle an Pflanzen und Tieren, die ihnen bei der Gestaltung ihres Wasserbeckens zur Verfügung stehen. „Die Pflanzenauswahl für das eigene Aquarium macht großen Spaß“, weiß Maike Wilstermann-Hildebrand, ehemalige Vizepräsidentin des Verbandes Deutscher Vereine für Aquarien- und Terrarienkunde (VDA) und Geschäftsführerin des Vereins Zierfischfreunde Warendorf. „Doch bevor man sich mit einer genaueren Auswahl beschäftigt, sollte man dreierlei berücksichtigen: Die Wasserwerte, die Beckengröße und der Tierbesatz sind die drei entscheidenden Faktoren, nach der sich die Pflanzenauswahl richten sollte.“

Eine Mischung aus schnell und langsam wachsenden Pflanzen wählen

Gerade bei der Neueinrichtung eines Aquariums empfiehlt die Expertin, die in den letzten Jahrzehnten unzählige Einsteiger beraten hat, eine Mischung aus schnell und langsam wachsenden Pflanzen zu wählen. „Die schnell wachsenden Pflanzen nehmen überschüssige Nährstoffe auf, sorgen für eine gute Sauerstoffversorgung und verhindern, dass sich in der Anfangsphase allzu viele Algen ausbreiten“, erklärt sie. „Viele schnell wachsende Wasserpflanzen gelten zudem in der Haltung als pflegeleicht, sind anspruchslos im Lichtbedarf und verzeihen auch mal den einen oder anderen Pflegefehler, den man als Einsteiger zwangsläufig macht.“ Besonders beliebt sind nach ihrer Erfahrung bei den schnell wachsenden Rosettenpflanzen Vallisnerien, Echinodorus (Amazonas-Schwertpflanzen), Cryptocorynen und verschiedene Stängelpflanzenarten wie der indische Wasserfreund, das Große Fettblatt und die Kleine Ambulie. Als beliebte langsam wachsende Arten gelten Javafarn, Anubias- und Bucephalandra-Arten.

Vorsicht bei heimischen Pflanzen

Auch wenn der Gedanke reizvoll ist, das Aquarium mit heimischen Pflanzen zu befüllen – Maike Wilstermann-Hildebrand rät Einsteigern davon ab. „Heimische Pflanzen haben einen saisonalen Rhythmus und sind schwer zu kultivieren und zu pflegen“, sagt die Fachfrau. Ihr Tipp: „Einsteiger sollten zunächst tropische oder subtropische Pflanzenarten wählen. Diese Arten kommen mit gleichbleibenden Temperatur- und Lichtverhältnissen am besten zurecht, verfügen über eine große pH-Toleranz, etwa zwischen 5 und 8, und haben eine lange Lebensdauer.“

Verschiedene Pflanzenarten

Das Schöne an der Pflanzenwahl ist: Abgesehen von der Platzfrage sind dem Einsteiger kaum weitere Grenzen gesetzt. „Pflanzen bekämpfen sich nicht gegenseitig, man muss nur gewisse Abstände beim Einsetzen berücksichtigen“, sagt die Expertin. „Je Sorte sollte man in einem Einsteiger-Aquarium mit 60 cm Länge etwa 8-10 Stängel pro Pflanze kaufen. Für die Abstände untereinander gilt die Faustregel: Der Stängeldurchmesser sollte ungefähr dem Pflanz-Abstand entsprechen.“ Damit die Freude am bunten Wasserbecken lange anhält, rät die erfahrene Aquarianerin dazu, die Erstbepflanzung etwa drei bis vier Monate nicht weiter zu verändern. „Diese Zeit lässt sich nutzen, weitere Informationen zu sammeln – um das Aquarium dann nach und nach immer schöner und bunter werden zu lassen.“

Quelle IVH

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