Wohnzimmer, Büro oder Geschäft bekommen mit einem Aquarium ein strahlendes Unterwasserreich – ein Fenster, hinter dem sich eine lebendige Farbenpracht entfaltet und wo es glitzert und schimmert. Um die Harmonie aus Tier- und Pflanzenwelt eindrucksvoll in Szene zu setzen, ist Beleuchtung ein wichtiger Faktor. Der richtige Einsatz von Röhren, Strahlern und LEDs ist aber auch unerlässlich für das biologische Gleichgewicht.
Licht ist neben gesunden Wasserwerten, ausreichend Sauerstoff und artgerechtem Futter eines der Hauptelemente, wenn es um das Wohlergehen von Fisch und Farn geht. „Einwandfreie Lichtverhältnisse sind in einem Aquarium unverzichtbar. Bei Anschaffung und Einrichtung eines Beckens müssen die Bedürfnisse der Tiere und Pflanzen berücksichtigt werden”, so Engelbert Kötter von der Fördergemeinschaft Leben mit Heimtieren e.V. (FLH). „Am besten ist es, sich vor dem Kauf über die verschiedenen Beleuchtungsarten zu informieren und sich im Zoofachhandel von Experten beraten zu lassen. Die Auswahl der Leuchtmittel ist groß und es findet sich für jede Verwendungsart etwas Passendes.”
Die Bewohner erstrahlen lassen – im richtigen Maß
Auch Fische haben einen Tageszyklus, nach dem sie sich richten. Wird er gestört, etwa durch zu lange Lichtphasen, andauernde Dunkelheit oder generelle Unregelmäßigkeiten, bedeutet das für die Tiere Stress. Sie können dann Futter verweigern und sogar krank werden. Dies gilt auch für Schnecken, Garnelen, Krebse und sonstige Aquarienbewohner. „Um für einen gesunden Biorhythmus zu sorgen ist es also wichtig, Dauer, Menge, Art und Dosis der Beleuchtung abzustimmen”, so Kötter. „Generell wird ein Tag- und Nachtwechsel ungefähr alle zwölf Stunden empfohlen, wobei die Beleuchtungsphase meist auch kürzer ausfallen kann.” Viele Aquarienfreunde legen beispielsweise einmal am Tag eine „Pause” von bis zu zwei Stunden am Tag ein, zu der die Lampen ausgeschaltet werden. Die Meinungen gehen auseinander, ob solche Ruhephasen tatsächlich notwendig sind. Aquariumneulinge sollten sich auf jeden Fall über den Lichtbedarf ihres Beckentypus und der einzelnen, von ihnen darin gehaltenen Arten informieren. Durch Beobachtung und mit zunehmender Erfahrung bekommt man aber mit der Zeit ein sicheres Gefühl dafür, welche Verhältnisse am besten für die Tiere sind.
Grüne Traumwelten
Die Einrichtung eines Aquariums ist eine Kunst für sich. Dies beginnt bei der Standortwahl. Ein direkter Platz an der Sonne ist zu vermeiden, da die Einstrahlung viel zu stark für das gläserne Ökosystem ist und Algenbildung fördert. Die Szenerie eines Beckens wirkt am eindrucksvollsten, wenn es dunkel im Raum wird und die Beleuchtung eingeschaltet ist. In der Planungsphase ist es ratsam, sich eine Skizze anzufertigen, wo welche Pflanzen und Dekorationen, wie Wurzeln, Höhlen und Figuren platziert werden können, wo helle Plätze und dunkle Ecken entstehen sollen. Bei der Inszenierung ist Kreativität gefragt, aber auch der Sinn für die natürlichen Bedürfnisse der Bewohner und die Nachgestaltung ihrer natürlichen Lebensräume.
Das Aquarium ist ein kleines Ökosystem, in dem die Pflanzen nicht nur hübsche Hintergrundausstattung sind. Sie sorgen dafür, dass Fische und Kleintiere Rückzugsorte, Versteckmöglichkeiten und einen Bereich für die Eiablage haben. Auch als Futterquelle sind sie nützlich, denn Fische und besonders Garnelen ernähren sich gerne von Algen und Mikroorganismen, die sich an den Blättern ablagern. Für die Erhaltung der Wasserqualität ist natürliches Grün aber ganz besonders wichtig. Pflanzen filtern Schadstoffe aus dem Wasser und erzeugen durch Photosynthese lebensnotwendigen Sauerstoff. Das richtige Licht ist dabei unerlässlich.
Sonnenaufgänge oder Regentage
Am häufigsten werden in Aquarien derzeit noch Leuchtstoffröhren eingesetzt. Wegen ihrer bewährten Lichtspektren sind sie eine sichere und bewährte Methode, ein Becken optimal auszuleuchten. Bei geschlossenen Komplettsets sind diese Röhren oft schon im Deckel integriert. Die Strom sparenden und wenig Abwärme erzeugenden LEDs haben demgegenüber in den letzten Jahren immer mehr an Beliebtheit gewonnen. „Die Varianten für Aquarien strahlen in einem Spektrum, das den Pflanzenwuchs fördert und gleichzeitig die Algenbildung auf ein Minimum hält”, erklärt Kötter. „Auch für Meerwasseraquarien mit besonders lichthungrigen Korallen sind LEDs inzwischen eine gute Wahl.” Ein weiterer Vorteil: LEDs lassen sich mit Hilfe von speziellen Lichtcontrollern steuern und programmieren. Bastelfreunde können mit solchen computergestützten Systemen faszinierende Beleuchtungseffekte in ihren Becken erzeugen. So lassen sich Sonnenaufgänge, Wolkendecken, Regentage und bei Nacht sogar Mondlicht simulieren und je nach Situation spektakuläre Szenarien herstellen. Wer seine Aquarienbeleuchtung anpassen möchte, benötigt aber nicht unbedingt einen komplexen Controller. Zum Standardsortiment gehören heute Zeitschaltuhren, und um das Licht im Becken stimmungsvoll zu verteilen, gibt es außerdem spezielle Diffusoren und Dimmer. Die Fachleute im Zoofachhandel helfen hier gerne weiter.
Quelle: FLH
Über die Fördergemeinschaft Leben mit Heimtieren e. V. (FLH):
Die Fördergemeinschaft „Leben mit Heimtieren“ e. V. (FLH) ist ein markenneutraler, freiwilliger Zusammenschluss von Mitgliedern der Zoofachhandelsbranche. Der Verein verfolgt das Anliegen, die positive Grundhaltung der Menschen gegenüber der Heimtierhaltung – speziell gegenüber der Aquaristik, Terraristik und des Teichbereichs – zu stärken. Zu diesem Zweck setzt sie auf PR-Maßnahmen wie Presse- und Öffentlichkeitsarbeit sowie Messeauftritte im Endverbraucherbereich.